- R-Bajonett
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Beim Canon R-Bajonett handelte es sich um einen Objektiv-Anschluss für Kleinbild-Spiegelreflex-Kameras, der später zum Canon FL-Bajonett und schließlich zum Canon FD-Bajonett weiterentwickelt wurde. Das R-Bajonett selbst besaß keine Übertragungselemente, Canomatic und Super-Canomatic ergänzten ein halbautomatische, bzw. vollautomatische Offenblendfunktion.
Inhaltsverzeichnis
R-Bajonett
Zeitraum
Das Canon R-Bajonett erschien im Mai 1959 und damit praktisch zeitgleich mit dem Nikon F-Bajonett. Das 1964 herausgekommene FL-Bajonett löste es ab. einige Teleobjektive blieben aber noch bis Ender der 1960er Jahre im Programm.
Konstruktion
Das R-Bajonett besaß keine Übertragungselemente, es stellte nur eine Verbindung von Objektiv und Kamera dar. Im Gegensatz zu den Konstruktionen anderer Hersteller handelte es sich um ein Außenbajonett, was bedeutete, dass beim Ansetzen ein Überwurf gedreht wurde, der das Objektiv an die Kamera festklemmte. Canon bewarb dies mit dem Vorteil, dass die für den präzisen Abstand zuständigen Flächen nicht gegeneinander rieben und sich so nicht abnutzen konnten, ging 1987 aber mit dem EF-Bajonett auf das allgemein übliche Innenbajonett über. Der Überwurfring musste zum Befestigen etwa ¼ Umdrehung nach rechts bewegt werden. Das Auflagemaß war mit 42 mm für ein Spiegelreflex-System kurz gehalten, was Weitwinkelobjektiven entgegenkam, denen eine möglichst nah an der Filmebene positionierte Rücklinse Vorteile bot. Der Innendurchmesser fiel mit 48 mm größer als beim weit verbreiteten M 42-Objektivgewinde aus.
Kameras
Für den R-Anschluss bot Canon folgende Kameras an:
- 1959: Canonflex
- 1960: Canonflex RP
- 1960: Canonflex R 2000
- 1962: Canonflex RM
MIt Ausnahme der RM war in diesen Kameras war noch keine Belichtungsmessung eingebaut und auch bei der RM war der Belichtungsmesser nur mit dem Verschlusszeitenrad gekoppelt, die Blende musste manuell auf das Objektiv übertragen werden.
Kompatibilität
Die Objektive des R-Bajonetts konnten auch an die späteren Kameras für FL- und FD-Objektive benutzt werden. Die Belichtungsmessung musste dann bei Arbeitsblende erfolgen.
Canomatic
Canomatic
R-Objektive mit der einfachen Canomatic besaßen einen Stift als Übertragungselement, auf dem während der Aufnahme ein kameraseitiger Hebel drückte. Dann blendete das Objektiv auf den vorgewählten Blendenwert ab. Der Mechanismus musste zuvor manuell am Objektiv gespannt werden.
Super-Canomatic
R-Objektive mit Super-Canomatic besaßen zwei Übertragungselemente, zum Stift der einfachen Canomatic kam noch ein Hebel hinzu, damit die Kamera den Mechanismus aufziehen konnte, um so eine vollautomatische Offenblende zu erhalten. Dies geschah während des Filmtransports. Man konnte den Hebel aber auch von Hand bewegen, um ein Objektiv an eine bereits gespannte Kamera anzusetzen.
Kompatibilität
Die Canomatic arbeitete ausschließlich mit den Canonflex-Kameras zusammen. Das nachfolgende Canon FL-Bajonett verwendete mit der Springblende ein anderes System. Man konnte aber Canomatic-Objektive an Kameras für das FL-Bajonett ansetzen. Dies galt auch für die Super Canomatic, da der Springblendenhebel sich in entgegengesetzter Richtung zum Aufzugshebel bewegte. Da alle Canomatic-Objektive zwei Blendenringe besaßen, ließ sich an Kameras mit dem FL-Bajonett mit dem einen Ring die Blende vorwählen und mit dem andern Ring zwischen Offen- und Arbeitsblende umschalten.
R-Objektive
Programm
Besonderheiten
Mit Erscheinen der ersten Canonflex im Mai 1959 beschränkte sich das Programm auf zwei Objektive mit 50 mm und 135 mm Brennweite. Der Telebereich wurde nach und nach ausgebaut, an Weitwinkelobjektiven erschien aber lediglich das 35 mm im August 1960. Obwohl der Konkurrent Nikon mehrere Weitwinkel im Programm hielt, stellte Canon erst mit dem FL-Bajonett größere Blickwinkel vor.
Spezielle Objektive
Für das R-Bajonett stellte Canon sein erstes Zoomobjektiv vor, das R 55 - 135 mm, f/3,5.
Liste der Objektive
- R 35 mm, f/2,5
- R 50 mm, f/1,8 (drei Versionen)
- R 58 mm, f/1,2
- R 85 mm, f/1,8
- R 85 mm, f/1,9
- R 100 mm, f/2 (zwei Versionen)
- R 135 mm, f/2,5
- R 135 mm, f/3,5 (zwei Versionen)
- R 200 mm, f/3,5
- R 300 mm, f/4
- R 400 mm, f/4,5
- R 600 mm, f/5,6
- R 800 mm, f/8
- R 1000 mm, f/11
- R 55 - 135 mm, f/3,5
Quellen
- Günter Richter: Das Canon reflex system. Laterna magica 1980. ISBN 3-87467-118-6
- Geschichte der Firma Canon (PDF) (1,69 MB)
Weblinks
Kategorien:- Canon-Objektiv
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