Capitol Schwerin

Capitol Schwerin
Capitol in Schwerin (2007)

Das Capitol Schwerin ist ein Kino und Veranstaltungsort in Schwerin, Mecklenburg-Vorpommern. Es besitzt fünf Kinosäle mit insgesamt 1600 Sitzplätzen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

1817 wird die „Tonhalle“, eine Schankwirtschaft, am heutigen Standort des Capitols eröffnet. Als Heinrich Klöres die „Tonhalle“ erwirbt, beginnt er 1855 den Betrieb als große Veranstaltungsgaststätte mit Musik, Theateraufführungen und Tanzveranstaltungen. Vier Jahre später wird ein Speisesaal mit 500 Plätzen erbaut und macht die „Tonhalle“ so zum größten Lokal im Land.

1888 – der Inhaber ist inzwischen Wilhelm Albrecht – wird der kleine Saal zum Festsaal umgebaut. In den beiden Sälen finden Vereinsveranstaltungen, Varietéprogramme und Theateraufführungen statt. Das Stadttheater Lüneburg gastiert aber auch mit Stücken, die am Schweriner Hoftheater zunächst nicht gespielt werden: IbsensNora“ oder „Frühlings Erwachen“ von Wedekind.

Am 22. Mai 1920 fällt die „Tonhalle“ einem Brand zum Opfer. Erst 14 Jahre später gibt es Pläne für einen Neubau durch die Architekten Erich Bentrup und Hellmuth Ehrich im Auftrag des Kinobetreibers Willi Dürkop. 1935 erfolgt der Bau des Capitols und des Stadtkrugs in Rekordzeit für damalige Verhältnisse. Nur ein Jahr später eröffnet das Capitol. Revolutionäre Ton- und Projektionstechnik, Kulissen-Aufzüge und die freitragende Decke mit Beleuchtungskuppel machen es zu eines der modernsten Kinos Deutschlands. Sowohl die moderne Technik als auch die Architektur führen 1937 zur Auswahl des Capitols als Exponat für der Weltausstellung in Paris.

Den Zweiten Weltkrieg übersteht das Capitol unbeschadet und wird 1944 zur Notunterkunft für Flüchtlinge aus dem Osten. Der politische Umbruch zeigt sich auch im Filmgeschäft: 1945 hat der sowjetische Film „Lenin im Oktober“ Erstaufführung im Schweriner Kino.

Am 16. September 1947 beschließt der Landtag die Enteignung der Filmtheaterbesitzer. Das Kinoprogramm der kommenden Jahrzehnte ist geprägt von DEFA-Filmpremieren, Film-Festivals (z. B. „Festival des sowjetischen Kino- und Fernsehfilms“), Kundgebungen und Veranstaltungen rund um Sport, Musik und Kultur. Von 1977 bis 1991 gibt die Schweriner Philharmonie regelmäßig Konzerte im Capitol.

Im April 1991 findet das 1. Filmfest Schwerin statt. Seither ist das Filmfest – seit 1993 unter dem Namen „Filmkunstfest“ – eine feste Größe im alljährlichen Kulturkalender Mecklenburg-Vorpommerns.

Filme

Das Programm des Capitols ist vielseitig. Die aktuellen Filme laufen in 2D. Als eines der 3D-Kinos in Mecklenburg-Vorpommern, zeigt das Capitol die entsprechend produzierten Filme auch in 3D. Ausgewählte Filme werden bereits vor dem regulären Kinostart in einer Vorpremiere gezeigt. Des Weiteren laufen in der Reihe „Damenwahl“-Filme, die besonders für das weibliche Publikum interessant sind. In der „Filmkunstreihe“ zeigt das Schweriner Kino Klassiker der modernen Filmgeschichte und des Independent-Kinos. Beim „Kino für Fortgeschrittene“ handelt es sich um ein Programm extra für ältere Semester. Für Kinder und Schüler veranstaltet das Capitol das „Schulkino“. Hier werden Filmvorstellungen für Schulklassen angeboten, die den Unterricht ergänzen.

Veranstaltungen

Das Capitol ist sowohl Kino als auch Veranstaltungsort. Wöchentlich finden im Capitol mehrere Veranstaltungen statt. Hierbei handelt es sich um Lesungen, Konzerte, Stand-Up-Comedy, Theater oder Live-Übertragungen aus Oper und Ballett. Aber auch als Tagungsort für Vereine, Initiativen und andere Veranstalter wird das Capitol genutzt.

Quelle

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