- Karl Kellner (Chemiker)
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Karl Kellner (eigentlich Carl August Kellner; * 1. September 1851 in Wien; † 7. Juni 1905 ebenda) war ein österreichischer Chemiker, Industrieller, Erfinder, Freimaurer einer „irregulären“ Richtung und Okkultist.
Nach ihm ist das Ritter-Kellner-Verfahren zur Zellulosegewinnung benannt. Er besaß mehr als achtzig Patente (etwa für Glühlampen oder Farbfotografie). Über einen Studien-Abschluss ist nichts bekannt. Er war ein begeisterter Bergsteiger und guter Fechter.
Leben
Karl Kellner heiratete 1885 Marie Delorme und hatte mit ihr vier Kinder. Auf ausgedehnten Reisen durch Europa, Amerika und Vorderasien will er seinen eigenen Angaben nach mit drei Adepten (einem Sufi, Soliman ben Aifa, und zwei hinduistischen Tantrikern, Bhima Sena Pratapa aus Lahore und Sri Mahatma Agamya Paramahamsa) sowie einer Organisation namens Hermetic Brotherhood of Light in Berührung gekommen sein. Diese Begegnungen sind jedoch ohne Belege. 1885 begegnete Kellner Franz Hartmann, einem gelehrten Theosophen und Rosenkreuzer.
1895 begann Kellner seine Idee der Gründung einer „Academia Masonica“ mit Theodor Reuß unter dem Namen Orientalischer Templerorden zu besprechen. Ein innerer Kreis, der eigentliche O.T.O., sollte in seinem Aufbau auf die höchsten Grade der freimaurerischen Memphis und Mizraim-Riten aufgesetzt werden. Dort sollten die Lehren der Hermetic Brotherhood of Light sowie Kellners eigene Ideen zur freimaurerischen Symbolik gelehrt werden.
Nach Peter-Robert König soll er der Ideenlieferant des OTO-Phänomens unter dem Ordensnamen „Renatus“ gewesen sein. Seine Ernennung am 27. Dezember 1903 zum „Ehren-General-Großmeister in Großbritannien und Deutschland, 33°, 90°, 96°“ ist nicht sicher belegt.
Literatur
- Helmut Möller, Ellic Howe: Merlin Peregrinus. Vom Untergrund des Abendlandes. Königshausen + Neumann, Würzburg 1986, ISBN 3-88479-185-0
- Kellner Karl. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 3, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1965, S. 290.
- Heinz Walter: Kellner, Carl. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Duncker & Humblot, Berlin 1977, S. 476 f.
Weblinks
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