Christian Kaden

Christian Kaden

Christian Kaden (* 16. November 1946 in Dohna) ist ein deutscher Musikwissenschaftler und Hochschullehrer.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Wirken

Christian Kaden besuchte die Grundschule in Dohna und die Oberschule in Pirna. Dort legte er 1965 das Abitur ab und studierte von 1965 bis 1969 an der Humboldt-Universität Berlin Musikwissenschaft und Ethnologie bei Georg Knepler und Frederick Rose. Nach der Promotion über musikalische Hirtensignale war er von 1972 bis 1973 als Musikdramaturg am Opernhaus Halle tätig. 1973 begann er den Aufbau des Faches Musiksoziologie in Forschung und Lehre an der Humboldt-Universität und habilitierte sich 1983 mit der Arbeit Notation – frühe Mehrstimmigkeit – Komposition.

Es wurden ihm mehrere Forschungsaufenthalte an der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel gewährt. Seit 1993 ist er Professor für Musikwissenschaft an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2005 wurde er zum ordentlichem Mitglied der Sächsischen Akademie der Künste (Klasse Musik) berufen.

Gastdozenturen und -professuren

  • 1982 Zentrum für Musikforschung und Musikentwicklung Havanna
  • 1989 Universidade Nova Lissabon
  • 1992 Universität Graz
  • 1992/93 Universität Heidelberg
  • 1995 University of Chicago
  • 2000 University of Hongkong (Rayson Huang Fellowship)
  • 2001 Universität Wien
  • 2006 National University Seoul
  • 2010 Central Conservatory Peking

Werke

Bücher

  • Hirtensignale – Musikalische Syntax und kommunikative Praxis. Leipzig 1977.
  • Musiksoziologie. Berlin 1984, Wilhelmshaven 1985 . ISBN 978-3733300456
  • Des Lebens wilder Kreis. Musik im Zivilisationsprozeß Kassel 1993, ISBN 3-7618-1147-0.
  • Das Unerhörte und das Unhörbare: Was Musik ist, was Musik sein kann. Kassel 2004, ISBN 3-7618-1513-1.

Artikel (Auswahl)

  • Die Stellung der Berufsmusiker in der Gesellschaft des antiken Griechenland. In: BzMw 11 (1969), 47 - 66
  • Sozialstrukturen als Bewegungsmomente des Musikhörens. In: IRASM 15 (1984), 175-202
  • Cultural Diversity: a Challenge to the World of Music. In: the world of music 31/2 (1989), 114-142
  • „Was hat Musik mit Klang zu tun?!" Ideen zu einer Geschichte des Begriffs „Musik" und zu einer musikalischen Begriffsgeschichte. In: Archiv für Begriffsgeschichte 32 (1989), 34-75
  • Abschied von der Harmonie der Welt. Zur Genese des neuzeitlichen Musik-Begriffs. In: Gesellschaft und Musik (Sociologia Internationalis, Beiheft 1), Hrsg. W. Lipp. Berlin 1992, 27-54
  • Musiksoziologie. In: MGG 2 (Hrsg. L. Finscher), Bd. 6. Kassel 1997, 1618-1670
  • Zeichen. In: MGG 2 (Hrsg. L. Finscher), Bd. 9. Kassel 1998, 2149-2220
  • Music and Sociology: Perspectives, Horizons. In: Musicology and Sister Disciplines (Ed. D. Greer). Oxford 2000, 273-287
  • „Beamtenarsch". Vokalitäts-Lyrik im Punk-Rock. In: Festschrift für Martin Geck zum 65. Geburtstag, Dortmund 2001, 429-440
  • Artikel musiké, musica. In: Ästhetische Grundbegriffe IV. Tübingen/Weimar (Metzler) 2003, 256-275
  • Skandal und Ritual in der Musik. 10 Sätze. Musikgeschichte als Verstehensgeschichte. Festschrift für Gernot Gruber (Hrsg. J. Brügge et al.), Tutzing 2004, 583-596
  • Musik bei denen, die keine "Musik" haben. In: Musik - Zu Begriff und Konzepten (Hrsg. M. Beiche, A. Riethmüller), Stuttgart 2006, 57-72
  • Musik und Sprache - ein Problem der Antike und ein Thema zwischen den Kulturen. Festkolloqium der Universität Zürich zum 70. Geburtstag von Peter Gülke, 29. April 2004. In: Schweizer Jahrbuch für Musikwissenschaft 25 (2005), Bern u.a. 2007, 19-35
  • Der ver-rückte Schumann. Horizonte einer historischen Anthropologie der Musik, in: ANKLAENGE 2009. Sapienti numquam sat (Festschrift für R. Flotzinger), Wien 2009, 13-36
  • Musical Notations. Shapes, Functions, Cognitive Principles, in: Ancient Notations of Music and Dance, National Gugak Center, Seoul 2011, 48-69

Herausgegebene Schriften (Auswahl)

  • Buchreihe Musiksoziologie, bislang 16 Bde., Kassel 1996ff. ISBN 3-7618-1351-1 .. ISBN 978-3-7618-1366-9
  • Béla Bartók, Musiksprachen. Aufsätze und Vorträge. Leipzig 1972 ISBN 978-8070316498
  • (mit Erich Stockmann) Erich Moritz von Hornbostel, Tonart und Ethos. Aufsätze zur Musikethnologie und Musikpsychologie. Leipzig 1986 (2. Auflage: Wilhelmshaven 1999)ISBN 3-7959-0513-3.
  • (mit Volker Kalisch), Professionalismus in der Musik. Essen 1999 ISBN 978-3892068754
  • (mit Volker Kalisch), Von Delectatio bis Entertainment. Das Phänomen der Unterhaltung in der Musik. Essen 2000 ISBN 978-3892060895
  • (mit Volker Kalisch). Musik und Urbanität. Essen 2002 ISBN 978-3892060147
  • (mit Karsten Mackensen, in Verbindung mit Detlef Giese, Frank Meinhardt, Bernhard Schrammek und Sabine Vogt), Soziale Horizonte von Musik. Ein kommentiertes Lesebuch zur Musiksoziologie (Bärenreiter-Studienbücher Musik, Bd. 15), Kassel 2006 ISBN 3-7618-1598-0.

Weblinks

Literatur

Kaden, MGG2, Personenteil, Bd. 9, Sp. 1138-1139. ISBN 978-3476410245


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kaden (Begriffsklärung) — Kaden bezeichnet: Kaden, eine Gemeinde im Westerwaldkreis, Rheinland Pfalz Kaden (Luckau), ein Stadtteil von Luckau im Landkreis Dahme Spreewald, Brandenburg das Gut Kaden in der Gemeinde Alveslohe, Kreis Segeberg, Schleswig Holstein Kaden Co.,… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Führer — (2009) Christian Führer (* 5. März 1943 in Leipzig) ist evangelischer Pfarrer im Ruhestand. Er war Gemeindepfarrer der Nikolaikirche in Leipzig, in der seit 1982 wöchentlich Friedensgebete stattfanden. Inhaltsverz …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Gottlieb Neefe — Christian Gottlob Neefe Christian Gottlob Neefe (* 5. Februar 1748 in Chemnitz; † 26. Januar 1798 in Dessau) war ein deutscher Komponist, Organist, Kapellmeister und Musikwissenschaftler. Besonders bekannt wurde er als Lehrer von Ludwig van… …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Gottlob Neefe — (* 5. Februar 1748 in Chemnitz; † 26. Januar 1798 in Dessau) war ein deutscher Komponist, Organist, Kapellmeister und Musikwissenschaftler. Besonders bekannt wurde er als Lehrer von Ludwig van Beethoven …   Deutsch Wikipedia

  • Christian Neefe — Christian Gottlob Neefe Christian Gottlob Neefe (* 5. Februar 1748 in Chemnitz; † 26. Januar 1798 in Dessau) war ein deutscher Komponist, Organist, Kapellmeister und Musikwissenschaftler. Besonders bekannt wurde er als Lehrer von Ludwig van… …   Deutsch Wikipedia

  • Manoir de Kaden — Façade de la cour d honneur Nom local Herrenhaus Kaden Période ou style Baroque et néogothique Architecte Ernst Georg Sonnin Début construction …   Wikipédia en Français

  • Gut Kaden — Das Herrenhaus des einstigen Guts Kaden. Blick auf die von Wirtschaftsbauten umgebene Hoffassade Das Gut Kaden bei Alveslohe in Schleswig Holstein wurde seit dem Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert bewirtschaftet. Die ca. 20 Kilometer nördlich… …   Deutsch Wikipedia

  • Werner Kaden — (* 5. Januar 1928 in Olbernhau) ist ein deutscher Musikwissenschaftler. Er gilt als einer der besten Kenner der erzgebirgischen und sächsischen Musikgeschichte. Von 1942 bis 1944 absolvierte Kaden die Lehrerbildungsanstalt in Annaberg, sie musste …   Deutsch Wikipedia

  • Volkslieder — Ein Volkslied ist ein Lied, das im Volksmund entstanden oder in ihn übergegangen ist. Nach Hugo Riemann heißt ein Volkslied „… entweder ein Lied, das im Volke entstanden ist (das heißt dessen Dichter und Komponist nicht mehr bekannt sind), oder… …   Deutsch Wikipedia

  • Volksweise — Ein Volkslied ist ein Lied, das im Volksmund entstanden oder in ihn übergegangen ist. Nach Hugo Riemann heißt ein Volkslied „… entweder ein Lied, das im Volke entstanden ist (das heißt dessen Dichter und Komponist nicht mehr bekannt sind), oder… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”