- Christiane Jaccottet
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Christiane Jaccottet (* 18. Mai 1937 in Lausanne; † 26. Oktober 1999 in Rivaz) war eine Schweizer Cembalistin.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
In einer Musikerfamilie geboren erhielt sie mit vier Jahren ersten Klavierunterricht. 1955 bis 1957 studierte sie Cembalo an der Wiener Musikakademie bei Eta Harich-Schneider (und war damit eine ihrer ersten Schülerinnen in Wien). Bei ihrem Abschluss „mit vorzüglichem Erfolg“ war Christiane Jaccottet noch nicht einmal 20 Jahre alt. Als weitere Lehrer wären Elise Faller, Josef Mertin und Gustav Leonhardt zu erwähnen.
Lehrtätigkeit
Jaccottet unterrichtete die folgenden Kurse:
- Conservatoire de Lausanne: Cembalo und Alte Musik (ab 1962, Jaccottet war beauftragt, diese Klassen zu gründen)
- Conservatoire de Musique de Geneve: Cembalo und Alte Musik (ab 1975 bis zu ihrem Tode)
- Meisterkurse in der Schweiz, Australien, Österreich, Deutschland und Italien
Konzert- und Aufnahmetätigkeit
Christiane Jaccottet wirkte bei über 800 Konzerten und mehr als 120 Schallplatten- bzw. CD-Aufnahmen mit.
Würdigung
2002 schrieb Heinz Holliger Recicanto für Viola und kleines Orchester "à la mémoire de Christiane Jaccottet" für Tabea Zimmermann.
Wirkung
Christiane Jaccottet war eine Vorreiterin der Historischen Aufführungspraxis. Sie spielte oft auf Instrumenten ihrer eigenen Sammlung wertvoller historischer Tasteninstrumente (z. B. Hans Ruckers, Antwerpen 1642). Viele ihrer Aufnahmen (unter anderem sämtliche Cembalowerke Johann Sebastian Bachs) waren bei Billiglabels untergebracht und fanden dadurch weite Verbreitung. Gerade bei jungen Musikliebhabern waren diese günstig erhältlichen Aufnahmen prägend für den Musikgeschmack bzw. die Vorstellung von Interpretationsmöglichkeiten. Durch die zahlreichen Schüler ihrer langen Lehrtätigkeit lebt Christiane Jaccottets Vorstellung historischer Aufführungspraxis weiter. Dennoch ist es mit Literatur schlecht bestellt. Ihr Name wird in vielen grossen Musiklexika nicht erwähnt, für diesen Artikel war es notwendig, auch auf CD-Beihefte und Information durch ihre Schüler zurückzugreifen.
Auszeichnungen
- 1958: Internationaler Musikwettbewerb der ARD in München (mit Anerkennung)
- 1964: Solistenpreis der Schweizer Musikgesellschaft
- 1965: 1. Internationale Musickdagen in Brügge (2. Preis Cembalo - 1. Preis Basso-Continuo)
Weblinks
- Literatur von und über Christiane Jaccottet im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie bei christiane-jaccottet.com (französisch)
Quellen
- Beiheft zu: Johann Sebastian Bach: Partiten Nr 3, 5 und 6. Intercord (c)1986
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