- Canis lupus arctos
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Polarwolf Systematik Überfamilie: Hundeartige (Canoidea) Familie: Hunde (Canidae) Tribus: Echte Hunde (Canini) Gattung: Canis Art: Wolf (Canis lupus) Unterart: Polarwolf Wissenschaftlicher Name Canis lupus arctos Pocock, 1935 Der Polarwolf oder Weißwolf (Canis lupus arctos) ist wohl die am wenigsten bekannte Unterart des Wolfes (Canis lupus) und zählt auch zur Hundefamilie (Canidae). Da er in einer sehr unwirtlichen und menschenfeindlichen Gegend lebt, ist immer noch viel über sein Leben unerforscht.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Polarwölfe haben spezielle Anpassungsmerkmale, durch die sie sich von anderen Unterarten des Wolfes unterscheiden. So ist ihr besonders weiches, dichtes und langhaariges Fell fast weiß, schmutzigweiß bis cremeweiß (auf dem Rücken etwas dunkler) mit einzelnen grauen und schwarzen Haaren. Bei Fellen aus südlicheren Gegenden ist das Haar gräulich oder gelblich, teils blau mit deutlicher schwarzer Zeichnung. Der Bauch ist weiß. Um den tiefen Temperaturen (bis -50 °C) Widerstand leisten zu können, sind die Ohren kleiner und rundlich, die Schnauze ist etwas kürzer und auch die Beine sind auffallend kurz. In der Körperform sind sie somit etwas gedrungener und wiegen um die 50 bis zu 80 kg. Das Stockmaß beträgt etwa 65 bis 80 cm. Die Weibchen sind kleiner und leichter. Die Körperlänge beträgt etwa 90 bis 150 cm vom Kopf bis zur Schwanzspitze.
Polarwölfe werden mit zwei bis drei Jahren geschlechtsreif; sie werfen meist fünf bis sechs Welpen. Die durchschnittliche Lebensdauer beträgt etwa sieben Jahre.
Vorkommen
Polarwölfe leben auf den kanadischen Arktisinseln, von Melville Island bis Ellesmere Island, an der Nord- und der Ostküste Grönlands nördlich 68° n. B., aber nicht auf Dauereisschollen. Die Umgebung dort ist extrem rau, der eisig kalte Winter lang und dunkel, selbst die Inuit leben nicht mehr so weit nördlich.
Verhalten
Die Solidarität in einem Rudel von Polarwölfen ist noch etwas besser ausgeprägt als in den Rudeln anderer Unterarten des Wolfes, ein einzelner Polarwolf könnte in dem rauen Klima nicht lange überleben. Die Anzahl der Individuen eines Rudels beträgt etwa sieben bis zehn, wegen ihrer starken Bindung zueinander können es aber auch manchmal bis zu 30 Individuen werden.
Ernährung
Das Jagdgebiet der Polarwölfe erstreckt sich zumeist über 1.300 bis 1.600 km², für die Futtersuche legen sie täglich 30 km zurück. Sie jagen und fressen fast alles, was sie ausmachen können, von Wühlmäusen, Schneehasen und Lemmingen bis Rentieren und Moschusochsen. Auch Vögel werden gelegentlich gejagt. Meistens jagen sie kooperativ im Rudel zusammen, um größere Beutetiere erlegen zu können. Wegen ihrer weißen Fellfarbe sind sie im Schnee für Beutetiere nahezu unsichtbar. Das Überleben der Welpen hängt zum größten Teil vom Futter ab, da Nahrung aber in ihren Revieren rar ist, sterben schon viele Polarwölfe als Welpe - somit wird der Bestand durch das Nahrungsangebot kontrolliert.
Gefährdung und Schutz
Polarwölfe sind die einzige Unterart des Wolfes, die nicht bedroht ist. Ihr Verbreitungsgebiet ist wegen des sehr unwirtlichen Klimas vor menschlichen Aktivitäten relativ sicher, ob es nun um die Jagd oder um die Zerstörung deren Lebensraums geht. Einstmals jedoch wurden sie von Arbeitern auf Arktisbasen geschossen, wenn sie dort gesichtet wurden; jetzt werden sie in unbedenklicher Zahl noch von den Inuit erlegt, die die Felle verkaufen.
Literatur
- Jim Brandenburg: Der weiße Wolf. Tecklenborg, Steinfurt 1998. ISBN 3-92404-439-2 DE
- Jim Brandenburg: White Wolf. Tecklenborg, Steinfurt 1998. ISBN 3-92404-439-2
- Lucyan David Mech & Monika Thaler: Der weiße Wolf. Heyne, Frederking & Thaler, München 1990–2000. ISBN 3-89405-093-4
- Lucyan David Mech & Monika Thaler: Auf der Fährte der Wölfe. Frederking & Thaler, München 1992. ISBN 3-89405-315-1
Weblinks
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