- Coudekerque-Branche
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Coudekerque-Branche Region Nord-Pas-de-Calais Département Nord Arrondissement Dunkerque Kanton Coudekerque-Branche Gemeindeverband Dunkerque Grand Littoral Koordinaten 51° 2′ N, 2° 24′ O51.0252777777782.39166666666672Koordinaten: 51° 2′ N, 2° 24′ O Höhe 2 m (0–6 m) Fläche 9,14 km² Einwohner 22.830 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 2.498 Einw./km² Postleitzahl 59210 INSEE-Code 59155 Website www.ville-coudekerque-branche
Lage der Gemeinde im Département NordCoudekerque-Branche (westflämisch Nieuw-Koukerke) ist eine französische Gemeinde im Département Nord in der Region Nord-Pas-de-Calais. Sie gehört zum Arrondissement Dunkerque, ist Hauptort (chef-lieu) des Kantons Coudekerque-Branche und Mitglied des Gemeindeverbandes Dunkerque Grand Littoral. In Coudekerque-Branche wurde noch bis in das 20. Jahrhundert hinein Westflämisch gesprochen.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Die 22.830 Einwohner (1. Januar 2008) zählende Stadt Coudekerque-Branche grenzt unmittelbar südöstlich an die Hafenstadt Dunkerque (Dünkirchen) an der südlichen Nordseeküste im äußersten Norden Frankreichs. Die Grenze zu Belgien ist 13 Kilometer von Codekerque-Branche entfernt.
Das Siedlungsgebiet und die Verkehrs-Infrastruktur von Coudekerque-Branche sind eng mit Dünkirchen verflochten. Charakteristisch für das Blootland, wie das Gebiet um Dünkirchen im französischen Teils der Region Westhoek genannt wird, sind die zahlreichen Kanäle in der tischebenen Polderlandschaft. So wird das Gemeindegebiet von Coudekerque-Branche im Westen vom Canal de Bourbourg und dem Canal de Bergues, im Nordwesten vom Canal Exutoire, im Norden vom Canal des Moeres sowie vom Canal Nieuport-Dunkerque begrenzt.
Das Stadtgebiet von Coudekerque-Branche ist in fünf Bezirke (quartiers) gegliedert:
- Le centre-ville
- Le Petit Stendam
- Le Grand Stendam
- Le Vieux Coudekerque
- Sainte-Germaine
Nachbargemeinden von Coudekerque-Branche sind Dunkerque im Westen und Norden, Téteghem im Osten, Coudekerque-Village im Süden sowie Chappelle-la-Grande im Südwesten.
Geschichte
Der Name Coudekerque-Branche entstand bei der Gründung der Gemeinde per Dekret am 14. Dezember 1789. Coudekerque kommt aus dem Westflämischen und bedeutet sinngemäß Kalte Kirche. Branche ist französisch und heißt Zweig, Abzweig. Gemeint ist dabei die Zweig- (Filial-)Kirche einer alten Pfarrkirche aus dem 11. Jahrhundert.
Die Gemeinde bot günstige Voraussetzungen für eine frühzeitige Industrialisierung: der nahe Dünkirchener Hafen, große freie Flächen und ein Netz von Kanälen zum Transport von Waren. So entstanden hier vor allem Mühlen und Brauereien.
1850 wurde das Gebiet um den Jeu de mail Dünkirchen zugeschlagen, zehn Jahre später wurde der heutige Stadtteil Rosendael aus Coudekerque-Branche ausgegliedert.
In den ab Mitte des 19. Jahrhunderts entstehenden Arbeitervierteln lebten die Beschäftigten der Textilbetriebe (Weberei Weill, Flachsspinnerei Dickson - 2005 geschlossen[1]), der Metallfabrik Longatte und zahlreicher Brauereien (unter anderem der großen Brasserie Boudenoot). Die Bevölkerung von Coudekerque-Branche wuchs zwischen 1800 und 1901 von 1.265 auf 5.440. 1926 wurde die 10.000-Einwohner-Marke überschritten. Ab 1888 wurde mit dem Bau von Straßen und Brücken über die Kanäle begonnen und somit die Isolierung der einzelnen Quartiere aufgehoben.
Vom Ersten Weltkrieg noch weitgehend verschont, wurde Coudekerque-Branche im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen (Schlacht um Dünkirchen).
Seit den 1950er Jahren hat sich das Bild der Gemeinde allmählich geändert. Es entstand eine urbane Landschaft mit Schulen, Einkaufs- und Dienstleistungszentren in neuen Stadtteilen und eine enge Verflechtung mit der Nachbarstadt Dünkirchen. Neue Herausforderungen ergaben sich durch die Industriebrachen, die nach dem Niedergang der Textil- und Lebensmittelindustrie entstanden.[2]
Bevölkerungsentwicklung
Jahr 1954 1962 1968 1975 1982 1990 1999 2007 Einwohner 15.334 20.757 23.039 24.930 23.958 23.644 24.132 22.986 Kultur und Sehenswürdigkeiten
Park Fort Louis
Das Gelände des ehemaligen Forts im Süden der Gemeinde ist heute ein für die Öffentlichkeit zugänglicher Park. Die Wassergräben und das Eingangstor zum von Vauban erbauten Fort sind noch erhalten. Jedes Jahr am zweiten September-Wochenende findet hier das Natur- und Flandern-Festival (Fête de la Nature et de la Flandre) mit rund 20.000 Besuchern statt.[3]
Folklore und Karneval
Die Géants (deutsch: Giganten) von Coudekerque-Branche[4] [5] gehören zur in der Region Pas-de-Calais in Nordfrankreich und im benachbarten Belgien auf Festen verbreiteten traditionellen Riesenfiguren (Géants du Nord). Seit 2005 werden die Aufführungen von der UNESCO unter dem Titel Prozessionen der Riesen und Drachen aus Belgien und Frankreich als Meisterwerke des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit geführt. Die Géants-Figuren von Coudekerque-Branche sind
Ehemaliges Rathaus
Das ehemalige Gemeindehaus (Maison communale) dient heute dem Ortschaftsrat und beherbergt einen Hochzeitssaal.
Städtepartnerschaft
Eine Partnerschaft besteht mit der etwa 35 Kilometer entfernten belgischen Gemeinde Langemark-Poelkapelle.[9]
Infrastruktur
Coudekerque-Branche ist Standort mehrerer Grund- Mittel- und weiterführender Schulen.
Die Stadt ist durch die enge Verzahnung mit Dünkirchen gut an das überregionale Verkehrsnetz angeschlossen. So führt die A16 (teilweise als Europastraße 40) durch das Gemeindegebiet. Sie verbindet Paris mit den Häfen Calais und Dunkerque sowie dem belgischen Brügge. Vom nahegelegenen Bergues führt die Autoroute A25 nach Lille
Am Bahnhof Codekerque-Branche halten Züge der Bahnlinien Dunkerque-Arras sowie Dunkerque-Bray-Dunes.
Nachweise
- ↑ legrenierdulin.com
- ↑ ville-coudekerque-branche.fr/Histoire et patrimoine. Abgerufen am 8. Oktober 2011 (französisch).
- ↑ Fête de la Nature et de la Flandre
- ↑ Identité du Géant de Coudekerque-Branche
- ↑ Liste der Géants du Nord
- ↑ Bild auf terre-de-geants.fr
- ↑ Bild auf terre-de-geants.fr
- ↑ Bild auf terre-de-geants.fr
- ↑ annuaire-mairie.fr
Weblinks
Commons: Coudekerque-Branche – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Gemeinde im Département Nord
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