CyanogenMod

CyanogenMod
CyanogenMod
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Bildschirmfoto
CyanogenMod7.png
CyanogenMod 7.0.2 auf einem ZTE Blade
Basisdaten
Entwickler Steve Kondik (Cyanogen)
Sprache(n) mehrsprachig, u.a. deutsch
Version 7.1.0[1]
(10. Oktober 2011)
Abstammung GNU/Linux
⌊ Android
  ⌊ CyanogenMod
Kernel monolithisch (Linux)
Chronik 4.0 (Cupcake)
4.2 (Donut)
5.0.0 (Eclair)
6.0.0 (Froyo)
7.0.0 (Gingerbread)
Architekturen ARM
Lizenz Apache und GPL[2] (freie Software)
Website www.cyanogenmod.com

Der CyanogenMod (CM) ist eine Aftermarket-Firmware-Distribution für eine Reihe von Mobiltelefonmodellen. Es ist ein Abkömmling des von der Open Handset Alliance entwickelten freien Mobiltelefon-Betriebssystems Android, der von der Android-Gemeinde erstellt wurde und gepflegt wird, namentlich vor allem vom namensgebenden Schöpfer Cyanogen (Steve Kondik). Der CyanogenMod bietet für die unterstützten Geräte gegenüber den mitgelieferten Firmwares zusätzliche Funktionen und behauptetermaßen Verbesserungen der Leistung und Stabilität. Es ist mit hunderttausenden Nutzern die beliebteste angepasste bzw. Community-basierte Android-Distribution.[3]

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Unter den zusätzlichen Merkmalen findet sich Unterstützung für den Free Lossless Audio Codec (FLAC), Multi-Touch, die Möglichkeit zur Speicherung und Ausführung heruntergeladener Anwendungen von der microSD-Karte, Datenkomprimierung für den Cache (compcache[4]), eine große APN-Liste, ein Neustartmenü, Unterstützung für WLAN, Bluetooth und USB-Tethering. CyanogenMod war auch das erste Betriebssystem für Mobilgeräte, das für die Prozessverwaltung den Brain Fuck Scheduler (BFS) einsetzt – eine Änderung, die in experimentelle Zweige des offiziellen Android-Codebaums übernommen wurde.[5]

Unterstützte Geräte

Die folgenden Geräte werden derzeit unterstützt.[6]

Google HTC Motorola Samsung Andere
Nexus One Desire Droid Samsung Galaxy S LG Optimus 2X
Nexus S Evo 4G Cliq XT Samsung Galaxy S II I9100 Advent Vega
Desire Z Defy Samsung Captivate Geeksphone One
Desire HD Samsung Fascinate Commtiva Z71
Incredible Samsung Vibrant Viewsonic G-Tablet
Hero Nook Color
Magic ZTE Blade
Legend HP TouchPad
Slide
Glacier
Wildfire
Aria
Click/Tattoo
HTC Desire S

Auch Versionen für das HTC LEO (auch HTC HD2) sind verfügbar. Zum Beispiel HD2One von Kouno.Takaaki[7] oder die CM+ Everyday Builds von Michiprima.[8] Mit Version 6.1.0 steht Unterstützung für das Acer Liquid A1 in Aussicht.[9]

Entwicklung

Kurz nach der Einführung des Mobiltelefonmodells HTC Dream im September 2008 wurde eine Methode gefunden, um allumfassenden administrativen Zugriff auf das Linux-Subsystem von Android zu erlangen; in der Android-Gemeinde bekannt als „Rooten“.[10] Diese Entdeckung erlaubte zusammen mit der quelloffenen Natur des Betriebssystems Android das beliebige Ändern und Neuinstallieren der Firmware des Gerätes. Diese Modifikationen sind bei manchen Geräten wie dem Android Dev Phone und dem Nexus One unnötig, die dafür vorgesehen sind, die Entwicklung zu unterstützen und Modifikationen durch Benutzer nicht zu behindern.[11]

Die Firmware CyanogenMod basiert derzeit auf Android 2.3 und enthält eine bedeutende Menge eigenen Codes vom CyanogenMod-Team. Die Anpassungen des CyanogenMod gegenüber Android sind hauptsächlich von Steve Kondik geschrieben, enthalten jedoch zunehmend auch Beiträge von der xda-developers-Gemeinschaft (wie ein verbessertes Anwendungsstarterfeld, Wählvorrichtung und Browser) und auch anderen Quellen (wie BusyBox in der Shell).[12]

Kondik ist auch der Pfleger eines in Verbindung mit dem CyanogenMod verwendeten „Recovery-Images“. Der Recovery-Mode ist ein spezieller Bootmodus, der dem Sichern oder Wiederherstellen des Festspeicherinhaltes des Gerätes und der Reparatur oder Aktualisierung der Firmware dient.[13] Cyanogens Recovery-Mode ist Bestandteil der „Ein-Klick-Root“-Methode zum Rooten der Mehrheit derzeit erhältlicher Android-Geräte.[14][15]

Eine Anwendung namens CyanogenMod Updater ermöglicht CyanogenMod-Nutzern das Empfangen von Mitteilungen über die Verfügbarkeit neuer Aktualisierungen sowie das Herunterladen und Installieren dieser auf das eigene Gerät. Sie ist über den Android Market verfügbar. Sie wurde erstellt und wird gewartet und betreut von den xda-developers-Mitgliedern Garok89 (Ross McAusland) und Firefart (Christian Mehlmauer) und basiert auf dem JF-Aktualisierer von Sergi Velez.

Nexus One und zukünftige Entwicklung

Kondik hat von CyanogenMod eine Reihe von Versionen der Nummern 6.x mit dem Codenamen „Makin' Bakon“ für das Nexus One veröffentlicht.[16] Unter den Merkmalen der Nexus-One-Version sind ein neuer Kernel, High-Memory-Unterstützung für erweiterten Speicher, Tethering (auch über USB), die Ausführung von Anwendungen von SD-Karte, OpenVPN-Integration, ein sauberes System zum Starten und Herunterfahren, BusyBox, FLAC-Unterstützung, phone and contacts enhancements, Optimierungen an Oberfläche und Graphik, neue live-Hintergrundbilder, 360° auto-orientation, full color trackball notifications und mehr.[17]

Steve Kondik hat CyanogenMod 6 für die HTC-Geräte Nexus One, Dream (T-Mobile G1), Magic, Desire, Evo 4G, Espresso und Hero, sowie für das Motorola Droid veröffentlicht, welcher auf Android 2.2 (Codename „Froyo“) basiert.[18] Eine Release-Candidate-Version von CyanogenMod 6 wurde am 11. Juli 2010 verfügbar[19] und die stabile Version folgte am 28. August 2010.[20]

Anfang 2011 wurde die Entwicklung von CyanogenMod in der Version 7 mit Android 2.3.2 (Codename „Gingerbread“) fortgesetzt. Die ersten Release-Candidate-Versionen sind seit dem 16. Februar 2011 verfügbar.[21] Im Oktober 2011 wurde CyanogenMod auf die Version 7.1 mit Android 2.3.7 aktualisiert.

Lizenzierungskontroverse

Ende September 2009 schickte Googles Rechtsabteilung dem Hauptentwickler des CyanogenMods Steve Kondik eine Abmahnung. Dieser Akt wurde weithin als eine Kampfansage an die Freie-Software-Gemeinde angesehen, der Google behauptetermaßen so nahe steht und auch Googles Android-Entwickler waren unglücklich damit.[22] Das rechtliche Problem bestand allerdings im Einbau geschützter proprietärer Anwendungen von Google in den CyanogenMod-Gesamtpaketen.

Bis Version 4.1.11.1 enthielt der CyanogenMod einige unfreie Anwendungen von Google wie Gmail, Maps, Market, Talk und YouTube sowie einige proprietäre Hardware-Treiber. Diese Pakete waren in den Verkaufsversionen von Android enthalten, jedoch nicht für die freie Weiterverteilung lizenziert. Nach dem Eintreffen der Abmahnung gegen die Verbreitung der genannten Anwendungen, kam die Entwicklung ein paar Tage zum Erliegen.[23][24][25][26] Die Abmahnung führte zu einer starken öffentlichen Beschäftigung mit der Frage, wie stark der Betrieb oder die Funktionalität von Android von proprietären Bestandteilen abhängt. Die fraglichen Anwendungen werden von vielen Benutzern leicht unbedarft als integraler Bestandteil des Systems wahrgenommen.[27] Die Reaktion vieler CyanogenMod-Nutzer war feindselig gegenüber Google, wobei manche behaupteten, dass die rechtliche Drohungen Google selber schaden und dem vertretenen Firmenmotto „Don't be evil“ („Tu nichts böses“) widersprechen.[28][29][30]

Dieser Akt rief umfangreiche Presseberichterstattung hervor, unter anderem in großen Organen einschließlich PC World,[31] The Register,[32] The Inquirer,[33] Ars Technica,[34] The H,[35] ZDNet,[36] Gigaom[37] und eWeek.[38][39]

Nach einer erläuternden Äußerung von Google zu seiner Position[40] und einer folgenden Verhandlung zwischen Google und Cyanogen, wurde eine Lösung für den Fortbestand des CyanogenMod-Projektes erreicht, allerdings in einer Form, die keine proprietären Bestandteile (des „Google-Erlebnisses“) enthält.[41][27] Es wurde weiterhin festgestellt, dass Nutzer ihre bei einem „Google-Experience“-Gerät mitgekauften, lizenzierten Kopien proprietärer Google-Anwendungen ohne Copyright-Verletzung aus der mitgelieferten Firmware eines Gerätes sichern und nachher in eine CyanogenMod-Installation einbinden dürfen, was nun zukünftig ein beim CyanogenMod mitgeliefertes Programm automatisieren soll.[41] Anlässlich der Kontroverse beschlossen allerdings einige Android-Entwickler, quelloffenen Ersatz für die Google-Anwendungen zu schaffen.[34] Eine weitere Gruppe Entwickler fand sich mit dem selben Ziel zur Open Android Alliance zusammen.[27]

Kondik warnte weiterhin, dass neben den behobenen Problemen weiterhin potenzielle Lizenzprobleme mit proprietären, unfreien Gerätetreibern bestünden.[42] Er erneuert jedoch den Quellcode-Baum und glaubt, dass die Treiber-Lizenzprobleme lösbar seien. Er erhält auch Hilfe von Google-Angestellten.[43]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. CyanogenMod-7.1 Released! (englisch) – Meldung bei CyanogenMod, vom 10. Oktober 2011
  2. Licenses. In: Android Open Source Project. Open Handset Alliance, abgerufen am 15. September 2010.
  3. Cyanogen-Statistik
  4. compcache - Compressed Caching for Linux (englisch) – Projektseite bei Google Code; Stand: 11. Oktober 2011
  5. BFS wird dem Android-Repositorium hinzugefügt
  6. Devices (englisch) – Liste aller unterstützten Geräte bei CyanogenMod
  7. HD2One von Kouno.Takaaki
  8. CM+ Everyday Builds von Michiprima
  9. Cyanogen (Steve Kondik): What’s up with CM? 19. September 2010, abgerufen am 20. September 2010 (englisch).
  10. How to hack your G1
  11. Developing on a Device Android Developers
  12. Diskussionsfaden zur Entwicklung des CyanogenMod
  13. Cyanogens Wiederherstellungs-Abbild
  14. MaximumPC HowTo Hack your G1
  15. 1 click Android rooting
  16. Cyanogens initiales Firmware-Paket für das Nexus One
  17. Liste der Änderungen am CyanogenMod fürs Nexus One
  18. http://twitter.com/cyanogen/status/16867767987
  19. CyanogenMod-6.0.0 RC1
  20. http://www.cyanogenmod.com/home/cyanogenmod-6-0
  21. http://mirror.teamdouche.net/?type=RC CyanogenMod-7.0.0 RC1
  22. http://androidandme.com/2009/09/news/google-responds-to-cyanogenmod-controversy/
  23. Taylor Wimberly: CyanogenMod in trouble? In: Android and Me. 24. September 2009, abgerufen am 25. September 2009 (englisch).
  24. Dan Nosowitz: Google Threatens Cyanogen Android Hacker With Cease-and-Desist. In: Gizmodo. Gawker Media, 25. September 2009, abgerufen am 25. September 2009 (englisch).
  25. Nilay Patel: Google hits Android ROM modder with a cease-and-desist letter. In: Engadget. AOL Inc., 24. September 2009, abgerufen am 25. September 2009 (englisch).
  26. Linux.com-Bericht zur Abmahn-Geschichte
  27. a b c Roselyn Roark: Google Muscles Android Developer, Offers Olive Branch. In: Wired.com - Gadget Lab. Condé Nast Digital, 28. September 2009, abgerufen am 29. September 2009 (englisch).
  28. Eine vieler Forumsdiskussionen zu Googles Abmahnung
  29. Reaktion auf die Abmahnung auf Googles eigenem Diskussionsforum
  30. weiterer Diskussionsfaden in Googles Android-Forum
  31. Bericht der PC World
  32. Bericht von The Register
  33. Bericht von The Inquirer
  34. a b Ryan Paul: Irate Android devs aim to replace Google's proprietary bits. In: Ars Technica. Condé Nast Digital, 29. September 2009, abgerufen am 29. September 2009 (englisch).
  35. Bericht von The H
  36. Bericht von ZDNet
  37. Bericht von Gigaom
  38. Bericht von eWeek
  39. Berichterstattung von Gomo News zur Abmahn-Affäre
  40. Dan Morrill von Google erklärt die Firmenposition zur Lizenzierung
  41. a b Cyanogen teilt Nutzern neues zur Lizenzierungskontroverse mit
  42. Cyanogens Tweet zum Copyright-Problem mit den proprietären Treibern
  43. Kurzer Entwicklungsbericht von Cyanogen

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