Cantharidae

Cantharidae
Weichkäfer
Roter Weichkäfer (Rhagonycha fulva)

Roter Weichkäfer (Rhagonycha fulva)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Unterordnung: Polyphaga
Überfamilie: Elateroidea
Familie: Weichkäfer
Wissenschaftlicher Name
Cantharidae
Imhoff, 1856
Gemeiner Weichkäfer bei der Paarung

Die Weichkäfer (Cantharidae) sind eine Familie der Käfer (Coleoptera), die weltweit verbreitet sind und etwa 4.000 Arten beinhalten. In Europa kommen sie mit 530 Arten und Unterarten vor,[1] davon findet man etwa 100 Arten auch in Mitteleuropa.

Inhaltsverzeichnis

Merkmale

Die Käfer erreichen eine Körperlänge von 1,2 bis 28 Millimetern. Ihr Körper ist lang und meist mehr oder weniger flach und nur schwach chitinisiert, weswegen die Tiere auch ihren deutschen Namen haben. Sie sind meist kräftig gefärbt und fein behaart. Die Deckflügel überdecken in der Regel den gesamten Hinterleib, bei manchen Arten, wie z.B. bei der Gattung Malthinus, bzw. bei manchen Weibchen sind sie aber etwas verkürzt. Die Hautflügel sind fast immer normal ausgebildet, es gibt aber auch flügellose Arten und solche, bei denen die Hautflügel stark zurückgebildet sind. Ihre Fühler haben 11 Glieder und sind lang und fadenförmig. Auch ihre Beine, deren Tarsen fünf Glieder haben, sind lang und schlank. Viele Arten haben gut ausgebildete Drüsen, die zur Verteidigung Sekrete aussondern können. Bei den Männchen mancher Arten sind die letzten Hinterleibssegmente zu einem Klammerorgan umgebaut, welches bei der Paarung eingesetzt wird.

Die Larven haben einen langgestreckten Körper, sind weich und meist samtig dunkel gefärbt. Bei manchen Larvenstadien kann man stark zurückgebildete Körperanhänge erkennen.

Vorkommen

Die Weichkäfer kommen weltweit verbreitet vor. Sie leben vor allem in Wäldern, auf Feldern, Wiesen und auch in Gärten. Meist sitzen sie, mitunter auch in Gruppen, auf Blüten oder Blättern.

Lebensweise

Die überwiegend tagaktiven Käfer leben sowohl räuberisch z.B. von kleinen Insekten, als auch pflanzenfressend von jungen Trieben und Pollen. Oft fressen die räuberischen Arten zusätzlich auch an Pflanzen. Auch die Larven ernähren sich zoophag von kleinen Insekten, Schnecken und Würmern bzw. von Pflanzenteilen. Sie leben am oder im Boden und verrottendem Pflanzenmaterial. Die Überwinterung findet, unüblich für Käfer, als Larve unter Steinen, Blättern, Moos oder Rinde statt. Manchmal kann man die Larven sogar im Schnee kriechend beobachten, weswegen sie auch Schneewürmer genannt werden.

Wie ein Reihe anderer Käfer verfolgen auch die Weichkäfer zur Abwehr von Fressfeinden die Strategie, bei Störung oder Berührung Hämolymphe durch vorgebildete Stellen zwischen Schenkeln und Schienen austreten zu lassen (Reflexbluten). Die Flüssigkeit enthält Abwehrstoffe, die auf den Angreifer übelriechend, übelschmeckend, ätzend oder giftig wirken.

Arten (Auswahl)

Variabler Weichkäfer

Referenzen

  1. Cantharidae. Fauna Europaea. Abgerufen am 16.04.2007.

Weblinks


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