- David G. Compton
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David Guy Compton (* 9. August 1930 in London) ist ein britischer Science-Fiction-Schriftsteller, der auch Krimis als Guy Compton veröffentlichte und für Horror-Romane das Pseudonym Frances Lynch verwendete.
Inhaltsverzeichnis
Leben
D. G. Compton, der aus einer Schauspielerfamilie stammt, arbeitete als Elektriker, Postbote und Tischler. Ab 1969 war er als Herausgeber von condensed books für Reader's Digest tätig. Er hatte zunächst mit Hörspielen und Kriminalromanen erste bescheidene Erfolge, ehe er sich der Science-Fiction zuwandte. Seit 1981 lebt er in den USA. Aufgrund des mangelnden Erfolges erklärte er zeitweise seinen Rückzug von der Literatur; einige seiner jüngeren Werke fanden in den USA keinen Verleger mehr und erschienen als deutsche Originalausgaben. 1991 veröffentlichte er mit Ragnarok einen gemeinsam mit John Gribbin verfassten Roman.
Werk
Meistens sind seine Romane in der nahen Zukunft angesiedelt und behandeln gesellschaftliche Konflikte in phantastisch verfremdeter Form:
- In Angst im Nacken beispielsweise soll das Problem der Überbevölkerung durch eine künstliche Seuche gelöst werden, der alle Menschen mit negativem Rhesusfaktor zum Opfer fallen.
- In Der gekaufte Tod werden die – angeblich – letzten Tage einer Frau mittels einer ihrem Begleiter implantierten Kamera ins Fernsehen übertragen, um die Einschaltquoten zu erhöhen.
- In Mers hat eine Infektion dazu geführt, dass seit vierzig Jahren nur noch Mädchen und keine Jungen mehr geboren werden; als eine Forscherin der Lösung des Problems nahe kommt, wird sie behindert und unter Druck gesetzt, weil das neue – weibliche – Establishment keine Änderung des Status quo wünscht.
auf deutsch vorliegende Werke (Auswahl)
- Angst im Nacken, 1968
- Das elektrische Krokodil, 1973
- Schlaflose Augen, 1975 (1980 unter dem Titel Der gekaufte Tod; Neuübersetzung unter dem Titel Tod Live, 1999)
- Die übliche Verrücktheit, 1978
- Mit meinem Auge, 1981
- Scudders Spiel, 1984
- Synthetische Freuden, 1985
- Die Herren von Talojz, 1997
- Mers, 1998
Rezeption
Der 1974 erstmals veröffentlichte Roman The Continuous Katherine Mortenhoe (deutsche Erstausgabe als Schlaflose Augen) diente als Vorlage für den Science-Fiction-Krimi Death Watch – Der gekaufte Tod aus dem Jahre 1980 mit Romy Schneider und Harvey Keitel in den Hauptrollen unter der Regie von Bertrand Tavernier.
Literatur
- George Edgar Slusser: Nachwort. In: D. G. Compton: Die übliche Verrücktheit. 1982, S. 153–270.
- Wolfgang Jeschke: Vorwort des Herausgebers. In: D. G. Compton: Tod Live. 1999, S. 5–8.
- Karsten Kruschel: D. G. Compton, Mers. In: Quarber Merkur # 93/94 - Franz Rottensteiners Literaturzeitschrift für Science Fiction und Phantastik, 2001, S. 242–243.
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