- Mohammed Dahlan
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Mohammed Dahlan (* 29. September 1961 im Flüchtlingslager Chan Yunis, arabisch محمد دحلان) ist ein palästinensischer Politiker. Unter Jassir Arafat war der Fatah-Politiker Sicherheitschef der Palästinensischen Autonomiebehörde im Gazastreifen und stand damit dem palästinensischen Geheimdienst (Preventive Security Service) vor. Er war in zahlreiche Skandale verwickelt und hatte deswegen immer wieder Probleme in der Partei. 2007 versuchte er einen Umsturz gegen die Hamas-Regierung in Gaza und scheiterte. Daraufhin musste er ins Westjordanland übersiedeln. Im Juni 2011 wurde er aus der Partei ausgeschlossen und schließlich sogar der Urheberschaft der Vergiftung Jassir Arafats beschuldigt.
Leben
Mohammed Dahlan wurde als jüngstes von 6 Kindern einer Flüchtlingsfamilie im damals noch ägyptisch verwalteten Gazastreifen geboren. Bereits als Teenager war er für die Fatah aktiv und wurde deswegen zwischen 1981 und 1986 elf Mal von den Israelis inhaftiert.
Politik
Mit der Autonomie wurde er der Sicherheitschef mit einer Polizei von 20.000 Mann und damit zum mächstigsten Mann im Gazastreifen, während Dschibril ar-Radschub diesen Posten im Westjordanland innehatte. In diesem Amt wurde ihm 1997 die Unterschlagung von Steuergeldern vorgeworfen. Da er aber immer gegen die Hamas vorging, war er beim Westen beliebt. Seine Macht ging im Laufe so weit, dass man vom Gazastreifen schon als "Dahlanistan" sprach[1]. 2002 trat er vom seinem Posten zurück, mit der falschen Erwartung Innenminister zu werden. 2003 machte ihn Mahmud Abbas - auf Druck des Westens - für einige Monate zum Sicherheitsminister. Nach dem Rücktritt Abbas wurde er durch Hakam Balawi ersetzt.
2006 gewann er bei den Wahlen einen Abgeordnetensitz im Parlament und begann danach - mit Hilfe der CIA Aktionen gegen die an die Macht gekommene Hamas zu starten. Bei einem Umsturzversuch im Juni unterlagen jedoch seine Männer, was zum Ende der Fatah im Gazastreifen führte. Sein Haus in Gaza wurde zerstört und Dahlan, der während der Kämpfe nicht im Lande war, durfte sich im Westjordanland niederlassen.
Nach weiteren Bestechungsvorwürfen, Verwicklungen in undurchsichtige Aktionen und Kritik an Mahmud Abbas wurde er im Juni 2011 aus der Partei ausgeschlossen. Im Juli wurde sein Haus von der palästinensischen Polizei durchsucht und seine dort stationierten "Sicherheitsleute" wegen unerlaubten Waffenbesitzes festgenommen. Im August 2011 wurde er schließlich sogar beschuldigt, Urheber der Vergiftung Jassir Arafats zu sein. Er selbst soll das als Medizin getarnte Gift Arafat übermittelt und die Zerstörung sämtlicher Beweise angeordnet haben.[2]
Einzelnachweise
Kategorien:- Politiker (Palästina)
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