Daniel Mannix

Daniel Mannix
Statue von Erzbischof Daniel Mannix vor der St. Patrick’s Cathedral von Melbourne

Daniel Patrick Mannix (* 4. März 1864 in Deerpark, Rathluirc, County Cork, Irland; † 2. November 1963 in Melbourne) war ein australischer katholischer Theologe irischer Abstammung und rund 50 Jahre Erzbischof von Melbourne.

Biografie

Nach dem Besuch eines Priesterseminars erfolgte 1890 seine Ordination zum Priester. Nach mehr als zwanzigjähriger Tätigkeit als Priester wurde er am 1. Juli 1912 zum Koadjutor des Erzbistums Melbourne sowie zugleich zum Titularerzbischof pro hac vice von Pharsalus berufen.

Im Anschluss erfolgte am 6. Mai 1917 seine Berufung zum Erzbischof von Melbourne und damit zum Nachfolger von Thomas Joseph Carr. Dieses Amt bekleidete er annähernd fünfzig Jahre lang bis zu seinem Tode. Zugleich war er Militärbischof von Australien.

In diesen Funktionen trat er energisch für die Rechte der Katholiken in der australischen Gesellschaft ein, besonders für die staatliche Unterstützung konfessioneller Schulen. Nach dem Osteraufstand in Irland 1916 wurde er zu einem ausgesprochenen Unterstützer der Irish Home Rule, der autonomen Selbstverwaltung Irlands.

Er war außerdem 1916/17 Gegner der Forderung von Premierminister Billy Hughes nach Einführung einer allgemeinen Wehrpflicht auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkrieges. Seine Position deckte sich mit einer emotionalen Identifikation mit der Arbeiterklasse, bei der er bis zu seinem Tode großes Ansehen genoss. Die oberen Gesellschaftsschichten forderten in diesem Zeitraum seine Abschiebung.

Nachdem er 1920 in den Vereinigten Staaten gefeiert wurde, kehrte er nach Europa zurück, wo ihm jedoch von der britischen Regierung die Einreise nach Irland verweigert wurde. Während seiner Ortsabwesenheit wurde er dabei von den Kanzlern des Erzbistums, John Barry, der auch Administrator der St. Patrick’s Cathedral von Melbourne war, sowie später von seinem früheren Privatsekretär John Joseph Lonergan vertreten.

Seine sozialen Ansichten, die eine Abneigung gegenüber dem Kapitalismus beinhalteten, brachten ihn für einige Jahre in die Nähe der Ideen der Australian Labor Party (ALP). Allerdings betrachtete er zunehmend den Kommunismus als eine größere Gefahr, so dass er nach der Spaltung der ALP Mitte der 1950er Jahre die Democratic Labor Party (DLP) unterstützte.

Seine Einbindung der Laien und seine streitlustige Natur machten ihn für ein halbes Jahrhundert zu einer einflussreichen Kraft in der australischen Gesellschaft und Politik.

Weblinks und Quellen


Vorgänger Amt Nachfolger
Thomas Joseph Carr Erzbischof von Melbourne
1917–1963
Justin Daniel Simonds

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