Daniel Schürmann

Daniel Schürmann

Daniel Schürmann (* 11. Februar 1752 in Lüttringhausen; † 25. Februar 1838) war ein deutscher Pädagoge und Verfasser von Lehrbüchern, besonders für Volksschüler.

Daniel Schürmann wurde als Sohn eines Lehrers in der seinerzeit zu Lüttringhausen und heute zu Ronsdorf gehörenden Ortslage Auf dem Heidt geboren. Bereits im Alter von 18 Jahren war er auf dem Hohenhagen, der damals noch zu Lennep gehörte, als Lehrer tätig, danach ab 1777 in Wiedenest und ab 1781 in Leuscheid im Oberbergischen Raum. Ab dem 31. Oktober 1785 wurde ihm die Leitung der Lutherischen Pfarrschule in Remscheid übertragen, wo auch die meisten seiner Lehrbücher entstanden. Die teilweise in mehreren Neuauflagen erschienenen Werke, darunter Titel wie Practisches Schulbuch der gemeinen Rechenkunst und Geometrie und Algebra ließen lokal die beiläufige Ergänzung des Ergebnisses einer Rechenaufgabe mit den Worten Nach Schürmanns Rechenbuch zum stehenden Begriff wie andernorts die Worte nach Adam Riese werden.

Er gründete auch eine Lehrergesellschaft, die einen Erfahrungsaustausch zwischen den Kollegen ermöglichte und auch mit der Beschaffung von Büchern und Zeitschriften über Pädagogik die Weiterbildung der Lehrer zu fördern suchte. Einen Entwurf zur Prüfung von Lehrern hat er ebenfalls verfasst. Er setzte sich für eine staatliche statt der bis dahin üblichen konfessionellen Schulaufsicht, staatlichen Schulbau und Lehrerbesoldung ein. Er bemühte sich in seinem Unterricht, die Schüler im Gegensatz zum vormals geläufigen Auswendiglernen zum eigenständigen Denken anzuregen. Die Aufgaben seiner Lehrbücher orientierten sich an den täglichen Aufgaben, so wurde zum Beispiel die häufig notwendige Umrechnung der regional oft unterschiedlichen Maße und Gewichte geübt.

Er regte auch eine Witwenkasse an und beteiligte sich an deren Gründung.

Schürmann erlitt im Jahre 1819 einen Schlaganfall und schied im Jahre 1820 auf eigenen Wunsch aus dem Schuldienst aus. Er verstarb am 25. Februar 1838. Die Remscheider Lehrerschaft ließ 1888 zu seinem Gedenken ein Marmorkreuz errichten, das als Teil seines Grabmals in der Nähe der Kapelle auf dem Remscheider Stadtfriedhof zu finden ist. Das Grabmal wurde am 24. Juni 2002 von der Stadt Remscheid unter Denkmalschutz gestellt[1].

Die ehemalige lutherische Pfarrschule in Remscheid, an der er unterrichtet hatte, wurde 1927 anlässlich seines 175. Geburtstages in Daniel-Schürmann-Schule umbenannt; heute ist sie eine Gemeinschaftsgrundschule. Außerdem tragen die Daniel-Schürmann-Straße in Remscheid, der Daniel-Schürmann-Weg in Wuppertal-Ronsdorf und die Schürmannstraße in Bergneustadt-Wiedenest seinen Namen.

Werke (Auswahl)

  • Practisches Schulbuch der gemeinen Rechenkunst und Geometrie, 1801 - 1850 (13 Auflagen)
  • Algebra
  • Entwurf zur Prüfung von Lehrern

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Denkmalliste Stadt Remscheid, Nr. 636

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Schürmann — ist der Familienname folgender Personen: Anna Maria von Schürmann (1607–1678), niederländisch deutsche Schriftstellerin und Universalgelehrte Clemens Schürmann (1888–1957), deutscher Radrennfahrer und Architekt Daniel Schürmann (1752–1838),… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Caspar Schurmann — Georg Caspar Schürmann, nach einem verschollenen Gemälde von Johann Conrad Eichler (1731) Georg Caspar Schürmann, auch: Schurmann, hochdeutsch: Scheuermann (* 1672 oder Anfang 1673 in Idensen bei Neustadt am Rübenberge; † 25. Februar 1751 in… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Schurmann — Georg Caspar Schürmann, nach einem verschollenen Gemälde von Johann Conrad Eichler (1731) Georg Caspar Schürmann, auch: Schurmann, hochdeutsch: Scheuermann (* 1672 oder Anfang 1673 in Idensen bei Neustadt am Rübenberge; † 25. Februar 1751 in… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Schürmann — Georg Caspar Schürmann, nach einem verschollenen Gemälde von Johann Conrad Eichler (1731) Georg Caspar Schürmann, auch: Schurmann, hochdeutsch: Scheuermann (* 1672 oder Anfang 1673 in Idensen bei Neustadt am Rübenberge; † 25. Februar 1751 in… …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Caspar Schürmann — Georg Caspar Schürmann, nach einem verschollenen Gemälde von Johann Conrad Eichler (1731) Georg Caspar Schürmann, auch: Schurmann, hochdeutsch: Scheuermann (* 1672 oder Anfang 1673 in Idensen bei Neustadt am Rübenberge; † 25. Februar 1751 in …   Deutsch Wikipedia

  • Georg Caspar Schürmann — thumb|Georg Caspar Schürmann, after a now missing painting by Johann Conrad Eichler (1731)Georg Caspar Schürmann was a German Baroque composer who was born in 1672 (or early in 1673) in the town of Idensen bei Neustadt am Rübenberge and died… …   Wikipedia

  • Lüttringhausen — …   Deutsch Wikipedia

  • Alt-Remscheid — A …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Söhne und Töchter der Stadt Remscheid — In der Liste der Söhne und Töchter der Stadt Remscheid sind Artikel über bedeutende, auf dem Gebiet der heutigen Stadt Remscheid geborene Persönlichkeiten zusammengestellt und chronologisch nach dem Geburtsjahr aufgelistet. Ob die Personen ihren… …   Deutsch Wikipedia

  • Julius Spriestersbach — (* 20. November 1871 in Reichenberg, Kreis St. Goarshausen/Rhein; † 27. September 1945 in Remscheid) war ein deutscher Lehrer. In seiner Freizeit betätigte er sich als Geologe und Paläontologe. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”