Capanna Regina Margherita

Capanna Regina Margherita
Capanna Regina Margherita
CAI Hütte Kategorie E
Capanna Regina Margherita
Lage Gipfel der Signalkuppe (Punta Gnifetti); Provinz Vercelli, Italien
Gebirgsgruppe Monte Rosa
Geographische Lage 45° 55′ 38″ N, 7° 52′ 37″ O45.9272222222227.87694444444444554Koordinaten: 45° 55′ 38″ N, 7° 52′ 37″ O
Höhenlage 4.554 m s.l.m.
Capanna Regina Margherita (Italien)
Capanna Regina Margherita
Besitzer CAI-Sektion Varallo
Erbaut 1893
Hüttentyp Hütte
Übliche Öffnungszeiten Mitte Juni bis Mitte September
Beherbergung 0 Betten, 55 Lager, 15 Notlager
Winterraum 12 Lager
Weblink Offizielle Homepage (ital.)
Hüttenverzeichnis CAI (ital.)

Die Capanna Regina Margherita ist ein alpines Schutzhaus auf dem Gipfel der Signalkuppe in den Walliser Alpen in Italien. Die Landesgrenze zur Schweiz verläuft einige Meter nördlich bzw. westlich der Hütte.

Sie liegt auf einer Höhe von 4.554 m s.l.m. und ist damit das höchstgelegene Gebäude Europas. Die Hütte ist im Besitz der Sektion Varallo des Club Alpino Italiano (CAI), wird von Mitte Juni bis Mitte September bewirtschaftet und bietet in dieser Zeit 70 Bergsteigern Schlafplätze. In der restlichen Zeit des Jahres steht der Winterraum mit 12 Lagern offen. In der Hütte befindet sich ein internationales Zentrum für höhenphysiologische Forschung.

Zustiege

Exponierte Lage der Hütte auf der Signalkuppe (links) vom Nordend gesehen

Die Zustiege entsprechen den Routen auf die Signalkuppe. Es handelt sich dabei stets um Gletschertouren, die eine entsprechende Ausrüstung und Umsicht erfordern. Von italienischer Seite kann die Hütte am einfachsten mittels eines 4 stündigen Anstiegs über die auf 3.647 m Höhe liegende Capanna Giovanni Gnifetti erreicht werden.

Die Capanna Regina Margherita dient als Ausgangspunkt zu den Gipfeln der Zumsteinspitze, der Dufourspitze, des Nordend und des Liskamm (sowohl Ost- als auch Westgipfel).

Geschichte

Die Hütte nach der Erweiterung 1903

Der Bau der ersten Hütte auf der Signalkuppe begann mit Unterstützung der italienischen Krone im Jahr 1890. Die damaligen Kosten betrugen 17.094,55 Lire. Eröffnet wurde die Hütte drei Jahre später, 1893, unter Anwesenheit von Königin Margarethe von Italien, nach der die Hütte benannt ist. Damals lag das Hauptaugenmerk auf ihrer wissenschaftlichen Nutzung. Nachdem der 5. Internationale Physiologenkongress 1901 in Turin beschlossen hatte, ein internationales physiologisches Laboratorium in den Alpen zu gründen, wurde die Hütte 1903 unter der Leitung Angelo Mossos erweitert und am 14. August der neuen Bestimmung übergeben. Sie bestand nun aus sieben Zimmern und einer Terrasse für Beobachtungen unter freiem Himmel.[1] Noch im selben Jahr untersuchten hier Nathan Zuntz aus Berlin und Arnold Durig aus Wien drei Wochen lang den Einfluss des Höhenklimas auf den menschlichen Organismus.

1980 wurde die heutige moderne Hütte gebaut. Der dreistöckige doppelwandige Holzbau ist wie sein Vorgänger mit einem Kupfermantel versehen. Dadurch wird die Hütte nach dem Prinzip des Faradayschen Käfigs gegen elektrische Felder (Blitzeinschläge) abgeschirmt. Die Versorgung der Hütte findet mit Hubschraubern statt, eine Materialseilbahn existiert nicht. Zur Wassergewinnung steht für Wirtschaftszwecke eine Schneeschmelzanlage zur Verfügung, für den sanitären Bedarf besteht keine Wasserversorgung. Noch heute beherbergt die Berghütte wissenschaftliche Einrichtungen für höhenmedizinische Experimente und ein Observatorium.

Einzelnachweise

  1. A. Mosso: Das internationale physiologische Laboratorium auf dem Monte Rosa. In: Die Umschau 8, 1904, S. 5–9

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