- Lara (Mythologie)
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Lara (auch Dea Muta „stumme Göttin“ oder Muta) ist in der römischen Mythologie eine Nymphe der Unterwelt.
Nach Ovid war sie ursprünglich eine Nymphe des Flusses Tiber und ihr Name war Lala („das Plappern“). Ihr Vater, der Flussgott Almo, hatte sie bereits vor bösen Folgen ihrer Geschwätzigkeit gewarnt. Als aber der in die Nymphe Iuturna verliebte Jupiter, der oberste der Götter, die Tibernymphen bat, ihm bei seiner Liebesaffäre zu helfen, verriet sie die Absichten Jupiters nicht nur der Iuturna, sondern auch Juno, der bekanntermaßen sehr eifersüchtigen Gattin des Jupiter.
Zur Strafe riss Jupiter ihr die Zunge heraus und befahl dem Mercurius, sie hinab in die Unterwelt zu führen, wo sie eine stumme Nymphe der düsteren Sümpfe sein sollte. Unterwegs wurde sie von Mercurius vergewaltigt und dadurch Mutter der Laren.
Aus diesem Grund und wegen der Namensähnlichkeit ist Lara eine der mit der Mater Larum identifizierten Gottheiten. Sie erscheint nur bei Ovid, und dort unmittelbar nach der Tacita, weshalb Lara auch mit dieser identifiziert wurde.
Quellen
- Ovid Fasti 2,585-617
- Lactantius Divinae institutiones 1,20,35
Literatur
- Wolfgang Fauth: Römische Mythologie im Spiegel der „Fasti“ des Ovid. In: Aufstieg und Niedergang der römischen Welt II.16 (1978), S. 142ff
- Fritz Mielentz: Muta. In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft (RE). Supplementband VI, Stuttgart 1935, Sp. 556–557.
- Paolo Monella: Lara, l' aition, l' etimo (Ov. Fast. 2, 583 - 616). In: Nunc teritur nostris area maior equis. Riflessioni sull' intertestualità ovidiana. I Fasti. A cura di Luciano Landolfi. Flaccovio Editore, Palermo 2004, S. 47-68
- Georg Wissowa: Lara. In: Wilhelm Heinrich Roscher (Hrsg.): Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Band 2,2, Leipzig 1897, Sp. 1866 (Digitalisat).
Kategorie:- Römische Gottheit
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