Deck (Schiffbau)

Deck (Schiffbau)
Blick auf Sonnen- und Pooldeck eines modernen Kreuzfahrtschiffes (2010)

Deck (Schiffsdeck) bezeichnet im Sinn von „Abdeckung“ zunächst den oberen horizontalen Abschluss des Schiffsrumpfs (Hauptdeck, auch Oberdeck), in der Folge aber auch Zwischenböden: Zwischendeck, Maschinendeck u. a. liegen unterhalb, das Bootsdeck, das Promenadendeck und andere Aufbautendecks oberhalb des Hauptdecks.

Das Dach von Aufbauten wird Deck genannt, wenn es begehbar ist.

Eine Besonderheit ist das Flugdeck eines Flugzeugträgers.

Üblich ist es heute, die Decks der Reihe nach mit Buchstaben oder Ziffern zu bezeichnen.

In früheren Zeiten waren Schiffe und ihre Decks aus Holz, aber holzbeplankte Oberdecks (Holzbeplankung auf Stahldecks) waren auch bis weit nach dem Zweiten Weltkrieg auf Kriegsschiffen üblich.

Einzelne Schiffe der Deutschen Marine besitzen in bestimmten Bereichen ebenfalls eine Holz-Aufplankung. Auch im modernen Schiffbau aus Stahl oder GFK wird das Oberdeck vieler Passagier- und Freizeitschiffe mit Teakholz beplankt. Neben der hohen Rutschfestigkeit in nassem Zustand ist die repräsentative Optik heute ein triftiger Grund, den höheren Pflegeaufwand in Kauf zu nehmen.

Definitionen der Decks

Deutsch Englisch Definition
Peildeck Bearing deck Das Deck über dem Brückendeck, hier sind in der Regel der Magnetkompass, die Radar- und andere Antennenanlagen bzw. Empfangs- und Sendegeräte und die Blackbox aufgebaut.
Brückendeck Bridge deck Das Brückendeck wird unterteilt in die Backbord- und Steuerbordnock und das „Steuerhaus“ bzw. die Kommandobrücke. Auf dem Brückendeck wird die Brückenwache bzw. die Fahrwache durchgeführt. In der Kommandobrücke sind alle Navigationsgeräte und die Steuerung untergebracht. Die beiden Nocks sind jeweils mit einem Tochterkompass und einem Außenfahrstand ausgerüstet, sind teilweise auch überdacht und damit ein Teil der Kommandobrücke.
Hauptdeck Main deck Höchstes voll durchgehendes Deck auf dem Rumpf des Schiffes. Über dem Hauptdeck liegen die Aufbauten.
Oberdeck Upper deck Bei Schiffen mit Aufbauten das höchste vom Achter- bis zum Vorschiff durchgehende Deck.
Backdeck Fore castle deck Deck eines Aufbaus über dem Hauptdeck am Vorschiff.
Achterdeck Quarterdeck Achtern höher liegendes Oberdeck.
Welldeck Well deck Ungedeckter Bereich des Hauptdecks zwischen Back und Brückendeck.
Orlopdeck Orlop deck Unterstes von mindestens drei oder vier Decks (unterschiedliche Angaben in der Literatur). Ursprünglich konnte von einer auf die andere Seite hinübergelaufen werden (Niederländisch: o(ve)rlopen).
Poopdeck Poop deck Deck eines Aufbaus über dem Hauptdeck am Hinterschiff.
Promenadendeck Promenade deck Auf Passierschiffen vorkommendes höhergelegenes Deck zum Promenieren.
Spardeck Spar deck Leicht gebautes Oberdeck. Aufgrund der leichten Aufbauten nur bei Passagier- oder Frachtschiffen vorkommend.
Schattendeck Shade deck Offenes leicht gebautes durchgehendes Oberdeck. Aufgrund der leichten Aufbauten nur bei Passagier- oder Frachtschiffen vorkommend.
Schutzdeck Shelter deck Im Sinne der Schiffsvermessung offenes leichter gebautes Oberdeck. Aufgrund der leichten Aufbauten nur bei Passagier- oder Frachtschiffen vorkommend.
Wetterdeck Weather Deck Alle Decks, ausgenommen die Aufbaudecks, die nicht überdacht bzw. bebaut sind und dem Wetter ausgesetzt sind. Meist das Hauptdeck.
Zwischendeck Tween deck Nicht durchgehendes Deck, das zwischen anderen Decks liegt, beispielsweise ein Zwischendeck im Maschinen- oder Laderaum.
Kampanjedeck Companion Ein Oberdeck, das gleichzeitig das Dach der Kapitänshütte auf größeren (historischen) Segelschiffen darstellte.
Lage unterschiedlicher Decks (Auswahl)

Decks auf Binnenschiffen (Frachtschiffe)

Die Decks auf Binnenschiffen sind grundsätzlich aus Stahl.

  • Es existiert auch nur ein durchgehendes Deck bei Frachtschiffen, unterbrochen durch die Aufbauten des Steuerhauses, des Laderaumes und der vorderen Matrosenwohnung. Eine Buchstabenbezeichnung wie z. B. bei einem Seeschiff entfällt hier. Somit ist die begehbare "Decksfläche" auch relativ klein. Sie wird umlaufend reduziert auf den schmalen Bereich des "Gangbordes". Einige Spezialschiffe (Chemietanker) besitzen ein solches Gangbord nicht. Sie haben eine hochgezogene Bordwand, die am oberen Ende (oberhalb der Wasserlinie plus 2 Meter) direkt das Ladedeck, sprich den geschlossenen Laderaum darstellt.
  • Ein Ausnahme stellt das Binnenschiff als Autotransporter dar, dieses Fahrzeug hat bis zu 3 übereinanderliegende Ladedecks.
  • Eine weitere Ausnahme bilden auch im Binnenbereich die Passagierschiffe. Auch hier spricht man von mehreren Decks.

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  • Deck — [dɛk], das; [e]s, s: a) oberstes Stockwerk eines Schiffes: alle Mann an Deck! b) unter dem oberen Abschluss des Schiffsrumpfes liegendes Stockwerk: das Kino befindet sich im unteren Deck. Zus.: Promenadendeck, Sonnendeck, Zwischendeck. * * *… …   Universal-Lexikon

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  • Schiffbau [3] — Schiffbau. Der praktische Schiffbau, betreffend den Entwurf und den Bau des Schiffsrumpfes einschließlich des Einbaus aller für den Schiffsdienst erforderlichen Einrichtungen des Ausbaus und der Ausstattung hat in den letzten Jahren beim Bau der… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Schiffbau — (hierzu Tafel »Schiffbau I u. II«), die Wissenschaft, die lehrt, nach mathematischen, mechanischen und physikalischen Grundsätzen ein Schiff zu bauen. Bis zum 18. Jahrh. war der S. lediglich ein Handwerk des Schiffszimmermanns, obgleich sich… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Schiffbau [2] — Schiffbau. Die jüngsten Fortschritte im praktischen Schiffbau, d.h. in der Konstruktion und dem Bau des Schiffsrumpfes verfolgen vornehmlich das Problem,[663] durch systematische Ausbildung der Bauteile, sowie durch praktische Raumeinteilung und… …   Lexikon der gesamten Technik

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