Hamiltonsche Gruppe

Hamiltonsche Gruppe

In der Gruppentheorie nennt man eine Gruppe Dedekindsche Gruppe (nach R. Dedekind), wenn jede Untergruppe ein Normalteiler ist. Offenbar ist jede abelsche Gruppe eine Dedekindsche Gruppe. Die nicht-abelschen unter ihnen werden Hamiltonsche Gruppen genannt (nach W. R. Hamilton).

Die Hamiltonschen Gruppen können nach einem auf R. Dedekind zurückgehenden Satz vollständig angegeben werden:[1]

  • Jede endliche Hamiltonsche Gruppe G ist von der Form G\cong Q\times A \times (\Z/2)^n, wobei

Ist n = 0, so fehlt der dritte Faktor. Die Gruppe A kann einelementig sein, dann fehlt der zweite Faktor. Die Quaternionengruppe ist daher die kleinste Hamiltonsche Gruppe und jede Hamiltonsche Gruppe enthält eine zur Quaternionengruppe isomorphe Untergruppe.

Demnach sind Q \times Q und Q\times \Z/4 keine Hamiltonschen Gruppen. In der Tat sind \{(q,q); q\in Q\} bzw. \{(1,\overline{0}), (i,\overline{1}), (-1,\overline{2}), (-i,\overline{3})\}\, nicht-normale Untergruppen, wobei wie üblich Q\,=\,\{1,-1,i,-i,j,-j,k,-k\} und \Z/4 = \{\overline{0},\overline{1},\overline{2},\overline{3}\} sei.

Einzelnachweise

  1. B. Huppert: Endliche Gruppen I, Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York (1967), Band 134, ISBN 3-540-03825-6, Satz III,7.12

Quellen


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