Der Scharlatan

Der Scharlatan
Filmdaten
Deutscher Titel Der Scharlatan
Originaltitel Nightmare Alley
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 1947
Länge 110 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Edmund Goulding
Drehbuch Jules Furthman
Produktion George Jessel
Musik Cyril J. Mockridge
Kamera Lee Garmes
Schnitt Barbara McLean
Besetzung

Der Scharlatan ist ein US-amerikanisches Filmdrama aus dem Jahr 1947, das auf dem gleichnamigen Roman von William Lindsay Gresham basiert.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Mademoiselle Zeena tritt als Showattraktion auf einem Jahrmarkt auf und täuscht außergewöhnliche mentale Kräfte vor. Sie arbeitet mit ihrem alkoholkranken Ehemann Pete zusammen. Der Auftritt war einmal hoch angesehen, doch durch Fehler Zeenas wurde Pete in den Alkohol getrieben. Nun tritt Zeena in drittklassigen Shows auf.

Zeena hat einen Code ausgearbeitet, mit dessen Hilfe sie ihre mentalen Kräfte vorgeben kann. Stanton Carlisle stößt zu der Show und erfährt, dass Zeena viel Geld für diesen Code geboten wurde. Bisher hat sich Zeena jedoch immer geweigert, ihr Geheimnis zu verkaufen. Stantons Versuch, durch Flirterei an den Code zu kommen, scheitert an Zeenas Treue zu ihrem Mann. Durch ein Versehen Stantons kommt Pete in Texas zu Tode. Stanton hat ihm versehentlich eine falsche Flasche zu trinken gegeben, Methanol an Stelle des schwarzgebrannten Fusels. Um den Auftritt am Leben zu erhalten, muss Zeena nun Stanton anlernen, damit er von nun an als Assistent arbeiten kann.

Stanton hat sich mit der jüngeren Molly angefreundet. Als ihr Verhältnis aufgedeckt wird, werden die beiden von den anderen Angestellten zur Heirat gezwungen. Molly und er verlassen den Jahrmarkt, Stanton tritt nun als „Der große Stanton“ erfolgreich in teuren Nachtclubs auf. In Chicago versorgt die Psychologin Lilith Ritter Stanton mit Informationen über ihre Patienten. Damit kann Stanton vorgeben, mit den Toten kommunizieren zu können. Alles geht gut, bis er an den skeptischen Ezra Grindle gerät. Molly kann sich nicht überwinden, als Grindles tote Jugendfreundin aufzutreten. Der Schwindel fliegt auf, das Paar muss eilig die Stadt verlassen. Stanton will Molly zum Jahrmarkt zurückschicken, während er Trost im Alkohol sucht.

Der ehemalige Star versucht, bei einem anderen Jahrmarkt unterzukommen. Doch der einzige Job, den er bekommt, ist der eines Spaßmachers in einem Beiprogramm. Stanton kann seine demütigende Situation nicht ertragen und verfällt in Raserei. Glücklicherweise hat auch Molly Arbeit auf diesem Jahrmarkt gefunden und kann ihren Mann beruhigen. Beide hoffen nun auf eine bessere Zukunft.

Kritik

Das Lexikon des Internationalen Films beschreibt den Film als „interessantes Drama, das mit kritischem Zynismus den Aberglauben und dessen Ausbeutung behandelt.“[1]

Die Variety beschreibt den Film als rau und brutal. Er sei mit einer ätzenden Klarheit erzählt.[2]

Die New York Times sieht den Film wie auch das Buch ergiebig in den Momenten des Schocks und der Abscheu. Tyrone Power glänze durch seine Vielseitigkeit und Überzeugungskraft.[3]

Gary Giddins von der New York Sun hält den Film für nicht so zwingend, überzeugend oder originell wie den Roman. Doch habe er seine eigenen unverleugbaren Tugenden: das Schattenspiel der Schwarweiß-Kamera, die verdeckten symphonischen Dissonanzen der Filmmusik, die Plausibilität der Darstellung des Jahrmarktlebens, die geschickte Diskretion in der Schilderung des Unaussprechlichen und als Meisterstück die ungewöhnliche Besetzung.[4]

Mick LaSalle vom San Francisco Chronicle bewertet den Film als befremdlich und übel, der von talentierten Leuten produziert wurde. [5]

Hintergrund

Die Uraufführung fand am 9. Oktober 1947 statt. In Deutschland erschien der Film erstmals am 19. Februar 1954.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kabeleins.de/film_dvd/filmlexikon/ergebnisse/index.php?filmnr=20010
  2. http://www.variety.com/review/VE1117793509?refcatid=31
  3. http://movies.nytimes.com/movie/review?_r=2&res=9F02EFDF1431E13BBC4852DFB667838C659EDE
  4. http://www.nysun.com/arts/pool-of-primal-fear/15378/
  5. http://www.sfgate.com/cgi-bin/article.cgi?f=/c/a/1999/10/08/DD17057.DTL

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