Dessa (Künstlerin)

Dessa (Künstlerin)

Dessa (* 20. Dezember 1948 in Bulawayo, Simbabwe), bürgerlich Deborah Petroz-Abeles, ist eine Schweizer Künstlerin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Dessa wuchs als weisses, jüdisches Kind einer polnischen Mutter und eines ungarischen Vaters, der in Italien sein Medizinstudium absolviert hatte, in einer britischen Kolonie in Afrika auf. Als Kind erhielt Dessa in Bulawayo Musikunterricht. So wurde die Musik für sie eine grosse Quelle der Inspiration für ihre Kunst. Bevor sie 1977 nach Paris und 1981 dann in die Schweiz zog, arbeitete sie als Ergotherapeutin.

Künstlerisches Schaffen

Dessa wuchs in einer Gesellschaft auf, die durch Rassentrennung bestimmt war. Diese Erfahrung spiegelt sich in ihrer Kunst wider, die versucht Verbindendes zu schaffen und kulturelle Grenzen zu überschreiten.

Als interdisziplinäre Künstlerin mit vielen Facetten interessiert sich Dessa ausserdem für gesellschaftliche Zusammenhänge, für Medizin und Natur, Themen, durch die sie ihre Identität und ihr Verhältnis zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft erkundet. Ihre Medien sind Malerei, Collage und Wandmalerei. Ein wichtiges Projekt war «A Tribute to Kaufhaus N. Israel 1815–1939», das 2005 auch im Jüdischen Museum Westfalen gezeigt wurde.

Ihre Akrylbilder, von denen jede Serie von einem Werk eines Komponisten des 20. Jahrhunderts inspiriert ist, sind intensiv, lyrisch und voller Energie. Josianne Rigoli schrieb in ihrem Artikel „Dessa, artiste peintre et citoyenne du monde” (Coopération, 1992) über ihre Bilder, die von Leonard Bernsteins zweiter Sinfonie „The Age of Anxiety” inspiriert wurden: „Wellen, die in Farbe zerplatzen, eine Fusion der Extreme … wir werden zum Gipfel des Universums geleitet, so dass wir von seiner grausamen Schönheit kosten dürfen”. Die Künstlerin studiert den Notentext, sie liest über den Komponisten und taucht dann in Monaten intensiver Arbeit in dieses Stück ein.

Musik und Kunst

Seit einiger Zeit richtet sich Dessas Interesse an Musik und Kunst auf die Auseinandersetzung mit Musik zeitgenössischer, lebender Komponisten (Unsuk Chin und Detlev Glanert[1]). Ausserdem malt sie während musikalischer Live-Auftritte von Künstlern (siehe Flying Colours 2008 [2] und Musiques et Pinceaux [3]).

Seit 1986 wurden über dreissig Ausstellungen und Präsentationen ihrer Arbeiten in Museen, Galerien und Konzerthallen in Europa gezeigt. Ihr Projekt „Ein Vermächtnis aus Theresienstadt” - ein Buch (1997) und Bilder, die von Viktor Ullmanns 7. Klaviersonate inspiriert sind, wurde im Berliner Dom präsentiert, bei dem Ullmanns Sonate live von der Pianistin Lala Issakova gespielt wurde. Weitere Präsentationen gab es im Ghetto-Museum von Theresienstadt mit dem Hawthorne Quartett und im Museum von Pully, in der Ausstellung „Dessa: Lyric Abstraction 1990-2000”

Ausstellungen

  • 2000 Dessa: Abstraction lyrique 1990 - 2000, Musée de Pully, Schweiz
  • 2005 A Tribute to Kaufhaus N. Israel, Berlin 1815-1939 - Jüdisches Museum Westfalen
  • 2006 Land Escapes - Galerie Bremer, Berlin
  • 2006 From Hygiene to Art – Musée de Pully, Schweiz
  • 2008 Musique et Pinceaux: Live-Malerei, 5 Konzerte, bei denen der Schaffensprozess gefilmt und live auf einer Projektionsfläche gezeigt wurde, in Zusammenarbeit mit dem Komponisten Dominique Gesseney-Rappo, dem Dirigenten Blaise Heritier und dem Orchester Flying Brass. Film: Bernard Villat.
  • 2008 Concerts de Monbenon, Lausanne – 10. Jahrestag des Ph+Arts Magazines. Lala Issakova, Klavier, Projektion auf Leinwand der Bilder von „Ein Vermächtnis aus Theresienstadt”
  • 2008 Foyer Amtsgericht, Stuttgart-Bad Cannstatt – Dessa: Land Escapes
  • 2008 20. Jubiläum der Internationalen Musiktage Krakauer Komponisten – Malerei, inspiriert von Musik von Olivier Messiaen und Viktor Ullmann, Ausstellung im Centrum Judaicum, Krakau, Polen
  • 2010 Dessa: 2000 - 2010, JayKay Gallery, Schweiz
  • 2011 Dessa Komposition, Galerie Petra Lange, Berlin

Einzelnachweise

  1. [1]
  2. [2]
  3. [3]

Weblinks


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