Deutsche Liga für das Kind

Deutsche Liga für das Kind

Die Deutsche Liga für das Kind in Familie und Gesellschaft e. V. ist ein bundesweit in Deutschland tätiges, interdisziplinäres Netzwerk von Verbänden und Organisationen aus dem Bereich der frühen Kindheit (0-6 Jahre).

Zu den mehr als 250 Mitgliedsorganisationen gehören wissenschaftliche Gesellschaften, kinderärztliche und -psychologische Vereinigungen, Familien- und Jugendhilfeverbände, Kinderrechtsorganisationen und Lions Clubs. Ziel der Liga ist es, die seelische Gesundheit von Kindern zu fördern und ihre Rechte und Entwicklungschancen in allen Lebensbereichen zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Aufbau

Die gemeinnützige Deutsche Liga für das Kind wurde 1977 als „Initiative gegen frühkindliche Deprivation“ gegründet. Als Zweck des Vereins ist in ihrer Satzung festgelegt, „die Ursachen und die Entstehung frühkindlicher Deprivation in jeder Form zu verhindern“. Unter dem Motto „Kinder haben eine Lobby – die Deutsche Liga für das Kind“ setzt sich der Verband im politischen Raum für die Anliegen und Rechte von Kindern ein und nimmt auf gesetzgeberische Maßnahmen aktiv Einfluss.

Zu den Erfolgen, an denen die Liga Anteil hat, gehören die Etablierung des Rooming in nach der Geburt, die Einführung von Erziehungsgeld (heute: Elterngeld) und Elternzeit, die rentenrechtliche Berücksichtigung von Erziehungszeiten, zahlreiche Reformen des Kindschaftsrechts und des Kinder- und Jugendhilfegesetzes und die schrittweise Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention in Deutschland.

Organisation

Die Liga wird von einem interdisziplinär zusammengesetzten Vorstand geführt, in dem namhafte Kinderärzte, Kinder- und Jugendpsychiater, Psychologen, Pädagogen, Familiensoziologen und Juristen vertreten sind. Präsident der Deutschen Liga für das Kind ist seit 1999 Prof. Dr. Franz Resch, Ordinarius für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universität Heidelberg. Vorsitzende des Kuratoriums ist Dr. Lore Maria Peschel-Gutzeit, Justizsenatorin a. D. in Hamburg und Berlin. Die Bundesgeschäftsstelle mit Sitz in Berlin wird von Dr. Jörg Maywald geleitet.

Die Liga ist unter anderem Mitglied im „Bundesforum Familie“, in der „National Coalition für die Umsetzung der UN-Kinderrechtskonvention“ und in der „World Association for Infant Mental Health“ (WAIMH).

Tätigkeitsfelder

Im politischen Raum setzt sich die Liga u. a. für die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz und für ein Wahlrecht von Geburt an ein. Weitere Anliegen sind der qualitätsgerechte Ausbau der frühen Tagesbetreuung, die Förderung der seelischen Gesundheit und Stärkung der Persönlichkeitsbildung in Familien und Kindertageseinrichtungen sowie die Bekämpfung der Kinder- und Familienarmut. Die Liga gibt alle zwei Monate die Fachzeitschrift „frühe Kindheit“ heraus und veröffentlicht wöchentlich einen elektronischen Newsletter mit Informationen rund um die Themen Kind, Familie, Gesellschaft und Politik. Sie verteilt Faltblätter u. a. auf Entbindungsstationen und publiziert Filme und Broschüren für Eltern und Fachkräfte. Jedes Jahr veranstaltet sie eine öffentliche wissenschaftliche Jahrestagung.

Mit „Kindergarten plus“ hat die Liga ein Programm zur Förderung der sozialen und emotionalen Kompetenzen vier- bis fünfjähriger Kinder in Kindertageseinrichtungen entwickelt, das bundesweit in mehr als 750 Kindertageseinrichtungen durchgeführt wird. „Kindergarten plus“ ist Bestandteil des Jugendprogramms der Deutschen Lions und wird von zahlreichen Lions-Clubs gefördert.

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