Deutsche Lungenstiftung

Deutsche Lungenstiftung

Die Deutsche Lungenstiftung e.V. ist ein gemeinnütziger eingetragener Verein. Ihr Ziel ist es, die Lage der Patienten mit Lungenkrankheiten und der Forschung innerhalb der Lungenheilkunde (Pneumologie) zu verbessern. Die Stiftung wurde auf Initiative von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie (heute Deutsche Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin) 1994 gegründet. Sie finanziert sich ausschließlich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und Zuwendungen. Die derzeit gültige Satzung datiert vom 1. 11. 1998. Die Geschäftsstelle der Stiftung ist in Hannover.

Inhaltsverzeichnis

Organisation

Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden (derzeit Prof. Dr. med. Harald Morr), seinem Stellvertreter, dem Schatzmeister und dem Schriftführer. Sie werden von der Mitgliederversammlung für vier Jahre gewählt und arbeiten ehrenamtlich. Daneben besteht ein Kuratorium mit einem Vorsitzenden (derzeit Prof. Dr. med. Gerhard W. Sybrecht), einem Stellvertreter und mindestens sechs Mitgliedern, die ebenfalls ehrenamtlich tätig sind und von der Mitgliederversammlung für vier Jahre gewählt werden. Aufgabe des Kuratoriums ist unter anderem die Unterstützung und Entlastung des Vorstands. Seine Beschlüsse sind gemäß § 12 der Satzung der Deutschen Lungenstiftung für den Vorstand verbindlich.

Ferner beruft der Vorstand mit Zustimmung des Kuratoriums einen wissenschaftlichen Beirat, dessen Mitglieder ebenfalls für vier Jahre ehrenamtlich arbeiten. Der Beirat berät den Vorstand und das Kuratorium bei der Planung und Verwirklichung der fachlichen Ziele der Stiftung; er nimmt zu den vorgelegten Anträgen und Projekten Stellung. Leiter des Beirats ist zurzeit Prof. Dr. med. Jürgen Fischer.

Schwerpunkte

Die Deutsche Lungenstiftung befasst sich gezielt mit Themen zu Umwelt, Lunge und Atmung. Sie vertritt diese Themen gegenüber der Fachwelt und der Öffentlichkeit. Sie ist Ansprechpartner für alle Medien und vermittelt Experten zu den einschlägigen Themen. Dies geschieht auch vor dem Hintergrund, dass die Pneumologie, die für so häufige Krankheiten wie Lungenentzündung, Lungenkrebs, Tuberkulose, Bronchitis, Asthma, COPD, Mukoviszidose, Schlafapnoe und generell für die Folgen des Rauchens und der Feinstaubbelastung zuständig ist, als Fach sowohl an den Universitäten wie auch in der Öffentlichkeit kaum bewusst wahrgenommen wird.

Einzelne Aktivitäten

Die Deutsche Lungenstiftung akquiriert Mittel für die angewandte pneumologische Forschung, fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs durch einen Doktorandenpreis und übersetzt Empfehlungen und Leitlinien der wissenschaftlichen Gesellschaft in eine laiengerechte Sprache; sie hilft auch bei deren Verbreitung. Durch Stipendien und Zuschüsse zu Projekten und Reisen hilft sie entsprechend ihrer Richtlinie vom 8. 10. 2007 bei Forschungsvorhaben wie auch beim wissenschaftlichen Austausch. Außerdem fördert sie die Verbreitung pneumologischer Themen in Laienmedien durch den Wilhelm und Ingeborg Roloff-Preis für Journalisten, der alle zwei Jahre ausgeschrieben wird. Er ist benannt nach dem Tbc-Forscher Wilhelm Roloff und dessen Frau und wurde, stets gestiftet von deren vier Söhnen, am 7. April 2011 beim 52. Jahreskongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin in Dresden zum achten Mal vergeben. Die Stiftung führt Präventionsprojekte bei Erwachsenen, Kindern und Jugendlichen durch, veranstaltet Patientenkongresse, arbeitet mit den pneumologisch orientierten Selbsthilfegruppen und -organisationen zusammen (etwa durch die Herausgabe des Weißbuches über Selbsthilfegruppen in Deutschland) und bietet praktische Unterstützung für regionale Informationsveranstaltungen.

Die Stiftung unterhält ferner im Internet einen kostenlosen Expertenrat für alle Betroffenen von Lungen- und Atemwegserkrankungen. Außerdem gibt sie zweimal jährlich die Mitgliederzeitschrift „Lunge, Luft & Leben” heraus. Das Blatt unterrichtet über Diagnostik und Therapie von Lungen- und Atemwegserkrankungen, über Präventionsmaßnahmen, die Aufklärung bei Kindern und Jugendlichen sowie über eigene Kreativwettbewerbe (meist für Schulen) und lokale Aktivitäten. Unterstützt wird dies häufig durch Aufklärungsarbeit und CO-Messungen der Ausatemluft. Durch ihr in bereits drei Auflagen erschienenes „Weißbuch Lunge“ machte sie auf die mangelhafte Position der Pneumologie in Deutschland aufmerksam, die nur an wenigen Universitätskliniken angemessen vertreten ist.

Spenden

Allgemein wird in der Pneumologie zu wenig geforscht. Zugleich reichen die bisherigen Forschungsförderprogramme nicht aus, sodass Spenden außerordentlich wichtig und hilfreich sind. Zudem versucht die als gemeinnützig anerkannte Stiftung durch ihre Öffentlichkeitsarbeit auf Politik und Förderinstitutionen Druck auszuüben, die Lage zu korrigieren. Sie selbst investiert einen sehr großen Teil der eingehenden Spenden in die Forschungsförderung zugunsten der Lungen- und Atemwegserkrankungen.

Literatur

  • Helmut Fabel und Nikolaus Konietzko (Hrsg.): Weißbuch Lunge. Die Lunge und ihre Erkrankungen: Zur Lage und Zukunft der Pneumologie in Deutschland. 3. Auflage. Stuttgart/New York, Georg Thieme Verlag 2005. ISBN 313-104543-4.
  • Deutsche Lungenstiftung (Hrsg.): Weißbuch der Selbsthilfegruppen ,Lunge und Atemwege' in Deutschland. Stuttgart/New York, Georg Thieme Verlag 2004. ISBN 313-133311-1.

Weblinks


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