- Deutscher Lehrerverein
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Der Deutsche Lehrerverein (DLV) bestand vom 28. Dezember 1871 bis zur nationalsozialistischen Gleichschaltung der Lehrerverbände im NSLB 1933. Mitglieder des DLV waren vor allem die Volksschullehrer. Ein Vorgänger war der in Eisenach gegründete Allgemeine Deutsche Lehrerverein von 1848 bis 1850. Der einflussreiche Verein zählte 1904 in 45 Zweigvereinen und rund 3000 Einzelverbänden um die 105.000 Mitglieder. Sein Presseorgan war die Allgemeine Deutsche Lehrerzeitung (Leipzig). 1914 lag die Mitgliederzahl bei über 130.000. Auch in der Weimarer Republik war der DLV der größte aller Lehrerverbände mit über 150.000 Mitgliedern. Der bekannteste Funktionär war der linksliberale Johannes Tews, daneben auch Carl Pretzel (Vater von Sebastian Haffner), ein Mitglied der DDP und Berliner Schulleiter bzw. später Ministerialrat. Die Vorsitzenden Gottfried Röhl (1904–1925) und Georg Wolff 1925–1933) gehörten ebenso der DDP an.
Neben dem DLV bestanden sowohl regionale, konfessionelle als auch schulartenspezifische Lehrerverbände wie der Deutsche Gymnasialverein. So gab es lange Zeit organisatorische Konkurrenz zu rein preußischen Lehrerverbänden. 1919 entstand in Gotha eine sozialistische Freie Lehrergewerkschaft Deutschlands gegen den DLV.
Literatur
- Rainer Bölling: Volksschullehrer und Politik: der Deutsche Lehrerverein 1918–1933, Göttingen 1978 (Kritische Studien zur Geschichtswissenschaft, Bd. 32)
Kategorien:- Lehrerverband
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