- Die Architekten
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Filmdaten Originaltitel Die Architekten Produktionsland DDR Originalsprache Deutsch Erscheinungsjahr 1990 Länge 107 Minuten Stab Regie Peter Kahane Drehbuch Thomas Knauf,
Peter KahaneProduktion Herbert Ehler Musik Tamas Kahane Kamera Andreas Köfer Schnitt Ilse Peters Besetzung - Kurt Naumann: Daniel Brenner
- Rita Feldmeier: Wanda Brenner
- Uta Eisold: Renate Reese
- Jürgen Watzke: Martin Bulla
- Ute Lubosch: Franziska Scharf
- Jörg Schüttauf: Wilfried Berger
Die Architekten ist ein Gegenwartsspielfilm der DEFA von Peter Kahane.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Im Mittelpunkt des Films steht der Architekt Daniel Brenner. Seit dem Ende seines Studiums wartet der nun schon fast 40jährige Brenner auf seinen beruflichen Durchbruch. Trotz Bestnoten muss er sich damit begnügen, Trafohäuschen und Busbahnhöfe zu entwerfen. Erst durch die Hilfe eines Professors scheinen sich für Brenner neue Möglichkeiten zu eröffnen. Der Architekt erhält den Auftrag, für eine Satellitenstadt in Berlin ein neues soziokulturelles Zentrum zu entwerfen. Brenner nimmt den Auftrag zwar an, stellt aber die Bedingung, dass er sich seine Mitarbeiter selbst aussuchen darf. Dieser Bitte wird entsprochen, jedoch erweist sich die Suche als sehr schwierig. Einige seiner ehemaligen Kommilitonen sind in den Westen gegangen; andere haben sich in die innere Emigration zurückgezogen. Zwar gelingt Daniel Brenner die Zusammenstellung eines Kollektivs, doch bei der Durchsetzung ihres Projekts stoßen die Architekten auf unüberwindbare Hindernisse. Das Projekt scheitert fast vollständig an den Bedingungen des realsozialistischen Systems. Ein Großteil des Kollektivs möchte und kann diese Entwicklung nicht weiter mittragen, sie geben auf oder verfallen in abwehrenden Zynismus. Daniel Brenner hält bis zum Ende an dem Projekt fest, doch auch er droht an den Widrigkeiten des Systems zu zerbrechen. Die beruflichen Probleme überschatten zunehmend auch die familiären Verhältnisse. Seine Frau verliebt sich in einen Schweizer und verlässt die DDR mit der gemeinsamen Tochter. Gebrochen und desillusioniert bricht Brenner vor der Tribüne, auf der die offizielle Feier zum Baubeginn stattgefunden hat, zusammen.
Hintergrund und Entstehung
In keinem anderen DEFA-Spielfilm äußert sich die Kritik am bestehenden System in so offener und schonungsloser Art und Weise. Der Film problematisiert die Behinderung einer freien Entfaltung der Kreativität, er thematisiert den Generationskonflikt in der DDR und verweist auf die fehlende Identifikation mit dem eigenen Land. Darüber hinaus spricht er aber auch die verfehlte staatliche Baupolitik an; er zeigt die Grenzen des sozialistischen Emanzipationsmodells und die Problematik der Mauer. In Kahanes Film wird eine Illusion zum Scheitern gebracht, allerdings scheitert (noch) nicht das System, es scheitern die Protagonisten: „Und es war natürlich die Geschichte einer Demontage. Einer Demontage einer Illusion. So war es aufgeschrieben und man konnte es nicht anders machen.“ (Peter Kahane im Interview mit Ralf Schenk) Durch diverse, politisch motivierte Verzögerungen, begann der Dreh des Films erst im Oktober 1989 und gelangte so in den Strudel der stürmischen Ereignisse des Jahres 1989. Als der Film im Mai 1990 in die Kinos gelangte, fand er deshalb nur eine sehr geringe Zuschauerresonanz von gerade einmal 5.354 zahlenden Personen.
Kritiken
- Berliner Zeitung: „Der Film tut so, als hätte man sie nur machen lassen müssen und alles wäre in Butter. (…) Man hat es sich´s zu leicht gemacht: Weder die Situation der Architekten oder der Antiarchitekten sind psychologisch gründlich genug erfasst und erfühlt. Mut allein aber kann schon nicht mehr honoriert werden.“
Preise
Spezialpreis beim 6. Nationalen Spielfilmfestival der DDR (1990)
Quellen
- Ingrid Poss, Peter Warnecke (Hg.), Spur der Filme, Zeitzeugen über die DEFA, Berlin 2006.
- Berliner Zeitung vom 22. Juni 1990, S.9.
Weblinks
- Die Architekten in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Kategorien:- Filmtitel 1990
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