Thomas Knauf

Thomas Knauf

Thomas Knauf (* 1951 in Halle) ist ein deutscher Drehbuchautor.

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Biografie

Thomas Knauf absolvierte das Abitur und verdiente sich später mit wechselnden Berufen seinen Lebensunterhalt, unter anderem als Schlosser, Theater-Requisiteur oder Filmplakatmaler. Von 1971 bis 1976 sammelte er erste Erfahrungen als Regieassistent beim DDR-Fernsehen. Von 1976 bis 1980 folgte ein filmwissenschaftliches Studium in Potsdam-Babelsberg. Daraufhin war er als Regieassistent an István Szabós Oscar-prämierten Spielfilm Mephisto beteiligt.

Von 1981 bis 1990 arbeitete Knauf als Drehbuchautor für die DEFA. In dieser Zeit lieferte der die Drehbuchvorlage für Michael Gwisdeks Spielfilmdebüt Treffen in Travers, der eine Episode im Leben des jakobinischen Intellektuellen, Weltreisenden und Revolutionärs Georg Forster (1754–1794) schildert. 1990 verfasste er das Filmskript zu Peter Kahanes Die Architekten, in dem ein fast vierzigjähriger Architekt seinen ersten großen Auftrag erhält. Die fantasievolle Planung eines kulturellen Zentrums in einem Berliner Neubauviertel steht jedoch dem ständigen Misstrauen der Vorgesetzten im Wege.

Nach der Wiedervereinigung 1990 übersiedelte Knauf für mehrere Jahre in die Vereinigten Staaten, wo er sich in New York Videoarbeiten und der Fernsehmoderation widmete. Ebenfalls war er Auslandskorrespondent der deutschen Wochenzeitung Freitag. 1995/96 war er Autor und Regisseur des ORB-Kulturmagazins Querstraße. Seit Mitte der 1990er Jahre führte Knauf auch bei mehreren Dokumentarfilmen Regie für die er Drehbücher schrieb, darunter Wir waren so frei (2008). Das filmische Essay hat den Theaterregisseur Jürgen Gosch (1943–2008) und die Dreharbeiten zu seinem Film Experimente (1980/81) zum Thema, Goschs einzige Spielfilmarbeit.[1]

Thomas Knauf lebt in Berlin-Prenzlauer Berg. Neben der Arbeit als Drehbuchautor gibt er seit Mitte der 1990er Jahre Drehbuchseminare. Lehraufträge führten ihn unter anderem an die Hochschule für Film und Fernsehen Potsdam, die Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ und die Deutsche Film- und Fernsehakademie Berlin.

Filmografie (Auswahl)

Drehbuchautor

  • 1986: Rabenvater
  • 1989: Vorspiel
  • 1990: Die Architekten
  • 1992: Die Spur des Bernsteinzimmers
  • 1992: Der Schinkel von Babelsberg (Dokumentarfilm)
  • 1993: Preußen und die Toleranz (Dokumentarfilm)
  • 1996: Brennendes Herz (TV)
  • 1997: Polizeiruf 110 (Fernsehserie, Episode: Heißkalte Liebe)
  • 1999: Ein Mann steht auf (TV)
  • 1999: Journey into the Sun
  • 2001: Tatort (Fernsehserie, Episode: Exil)

Regisseur

  • 1979: Eine Nummer zu klein (Kurzfilm)
  • 1994: Zurück nach Taree (Dokumentarfilm)
  • 1995: Nepal, Land zwischen Himmel und Erde (Dokumentarfilm)
  • 1995: Nepal, Land zwischen Gestern und Morgen (Dokumentarfilm)
  • 1995: Shalom Israel (Dokumentarfilm)
  • 2004: Klaus Kuron – Spion in eigener Sache (Dokumentarfilm)
  • 2008: Wir waren so frei (Dokumentarfilm)

Auszeichnungen

  • 1988: DDR-Hörspielpreis für Die Stunde des Augenblicks
  • 1988: Max-Ophüls-Preis für Vorspiel
  • 1990: DDR-Kritikerpreis 1990 für Treffen in Travers
  • 1990: Sonderpreis und Preis der Katholischen Kirche des Nationalen Spielfilmfestivals der DDR für 'Die Architekten'
  • 2000: Don-Quichotte-Preis für Wojaczek

Autobiografie

  • Thomas Knauf: Babelsberg-Storys. Geschichten eines Drehbuchautors zwischen Ost und West, Alexander Verlag, Berlin Köln, 2011, ISBN 978-3-89581-242-2

Weblinks

Einzelnachweise

  1. vgl. Schenk, Ralf: Viel Beckett, wenig Brecht. In: Berliner Zeitung, 11. Juni 2009, Ausg. 133, S. K02

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