Die Nacht von Wildenhagen

Die Nacht von Wildenhagen ist ein Buch des Autors Włodzimierz Nowak mit einer Sammlung von zwölf Reportagen über zwölf deutsch-polnische Schicksale während der Endphase des Zweiten Weltkriegs.^[1] Włodzimierz Nowak erhielt im Jahr 2010 für dieses Buch den Georg-Dehio-Buchpreis.

Wildenhagen, das heutige Lubin in der polnischen Woiwodschaft Lebus, war eine Ortschaft bei Frankfurt an der Oder.

Im Januar 1945 erreicht die Rote Armee den kleinen Ort Wildenhagen. Unmittelbar vor deren Einmarsch kommt in dem kleinen Ort Angst und Panik auf. Ein Viertel der Dorfbevölkerung begeht Suizid. Durch NS-Propaganda beeinflusst, bricht unter den Frauen von Wildenhagen eine Massenhysterie aus und sie beschließen, sich und ihre Kinder aufzuhängen. Eine Gruppe von mindestens 15 Frauen trifft sich am 31. Januar auf dem Dachboden eines Bauernhauses, um sich gemeinsam zu erhängen. Alle Frauen sterben. Nur ein Mädchen wird am folgenden Tag von Soldaten der Roten Armee gerettet. Es wurde von ihrer Mutter aufgehängt und entkommt knapp dem Tod, indem es, einen Strick um den Hals, den verlangten Sprung hinauszögert. Auch andere Frauen im Dorf töten ihre Kinder, erschlagen sie oder schneiden ihnen die Pulsadern auf, bevor sie sich selbst das Leben nehmen. Mehr als ein Viertel der etwa 300 Bewohner des Ortes geht in den Tod.^[2]

Genaue Zahlen sind bis heute nicht bekannt, die Selbstmorde sind kaum dokumentiert und aufgearbeitet.^[3]

Ein Film über die Ereignisse wird wiederholt auf verschiedenen Sender des deutschen Fernsehens gezeigt.^[4]

Einzelnachweise

1. ↑ Włodzimierz Nowak: Die Nacht von Wildenhagen, Zwölf deutsch-polnische Schicksale. Deutsche Erstausgabe, aus dem Polnischen von Joanna Manc,300 Seiten; Gebunden mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-8218-5829-6
2. ↑ „Die Nacht von Wildeshagen“ in der FAZ
3. ↑ Präsenz auf arte
4. ↑ Die Nacht von Wildenhagen. Dokumentation, Deutschland 2005, WDR, 16:9, 52 Min. Regie: Carmen Eckhardt online-Rezension