- Doob-Dynkin-Lemma
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Das Doob-Dynkin-Lemma ist eine nach den Mathematikern Joseph Doob und Eugene Dynkin benannte Aussage aus der Wahrscheinlichkeitstheorie, die eine funktionale Beziehung zwischen zwei Zufallsgrößen herstellt.
Seien X und Y zwei Abbildungen . In Anwendungen ist Ω in der Regel ein Wahrscheinlichkeitsraum und X und Y sind darauf definierte Zufallsgrößen. In der Wahrscheinlichkeitstheorie stellt sich die Frage, wann man Y bereits aus X berechnen kann, das heißt, wann es eine Borel-messbare Funktion gibt, so dass .
Ist nun eine σ-Algebra auf Ω und ist X -messbar, so ergibt sich als notwendige Bedingung für die Existenz einer messbaren Funktion mit , dass auch Y -messbar sein muss, denn die Verkettung messbarer Funktionen ist wieder messbar. Diese Bedingung ist am stärksten, wenn man so klein wie möglich wählt, das heißt wenn
,
die sogenannte von X erzeugte σ-Algebra ist. Dass diese Bedingung dann sogar hinreichend ist, besagt gerade das
Doob-Dynkin-Lemma: Für zwei Abbildungen sind folgende Aussagen äquivalent:
- Es gibt eine Borel-messbare Funktion mit .
- Y ist σ(X)-messbar.
Dadurch wird verständlich, dass man σ-Algebren als Träger wahrscheinlichkeitstheoretischer Informationen ansieht. Ist Y bezüglich der von X erzeugten σ-Algebra messbar, so kann Y keine Information enthalten, die nicht bereits in X steckt, wie durch die erste Aussage präzisiert wird.
Quellen
- A. Bobrowski: Functional analysis for probability and stochastic processes: an introduction, Cambridge University Press (2005), ISBN 0-521-83166-0
- M. M. Rao, R. J. Swift : Probability Theory with Applications, Mathematics and Its Applications, Band 582, Springer-Verlag (2006), ISBN 0-387-27730-7
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