Dorfkirche Lärz

Dorfkirche Lärz
Dorfkirche Lärz
Deckenbemalung
Kanzelaltar

Die Dorfkirche Lärz ist eine Kirche der evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Schwarz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Baubeschreibung

Lärz gehörte seit 1237 zum Kloster Dobbertin. Die erste Visitation nach der Reformation fand im Oktober 1557 statt.

Die Fachwerkkirche mit massivem Westgiebel und eingezogenem Fachwerkturm wurde 1724 erbaut. Das rechteckige Kirchenschiff hat eine gewölbte Holzdecke in Form einer Segmentbogentonne, auf der barocke Bemalungen teilweise erhalten sind. Es finden sich Darstellung von Engeln und Sternen. Südlich ist eine Vorhalle angebaut. Der Turm ist später mit Holz verschalt worden. Kirchenpatron zur Zeit des Baus war Joachim von Bassewitz, Erbherr von Lütten Walmdorff und Wendorff, Hauptmann des Klosters Dobbertin Patronus, so die Beschriftung auf der rechten Altarseite. Vor dem Altar befinden sich, durch Holzrahmen gekennzeichnet, die Gräber einiger Pastoren. Darunter als Besonderheit für die Zeit auch das Grab einer Pastorin (=Pfarrfrau) Marie Charlotte Caroline Eichmann (1775-1821).[1]

Die Eichenholzschwellen und einige Deckenbalken des Kirchenschiffes, sowie das Fachwerk sind teilweise schadhaft und bedürfen der Sanierung, der Turm wurde 2004 instand gesetzt.[2]

Ausstattung

Der Kanzelaltar wurde 1739 gebaut. Inschriften auf der Rückseite weisen auf den Stifter Johann Permin und den Maler G. Friedr. Hertzog hin. Der Altar hat gedrehte Säulen und wird von Akanthusrankenwerk geschmückt.[3] Der Baldachin wird von zwei Engeln getragen, darüber drei Flammen im Dreieck als Symbol für die Dreifaltigkeit. Flankiert angeordnet sind Figuren der vier Evangelisten mit ihren Symbolen, die jeweils einen Vers ihres Evangeliums in Händen halten. An der linken Altarseite befindet sich mit der Inschrift Von Gottes Gnaden Carl Leopold, Herzog von Mecklenburg Episcopus der Hinweis auf den zur Bauzeit regierenden Herzog und seine Funktion als Bischof.[4]

Der Turm trägt zwei Glocken. 1724 wurde die kleinere Bronzeglocke gegossen, die größere Stahlglocke stammt von 1962 und ist Ersatz für eine im Zweiten Weltkrieg eingeschmolzene Glocke.

Der Taufständer ist kurz nach Erbauung der Kirche aus Holz gefertigt und war eine Schenkung des damaligen Pastors Lohmann, dessen Bildnis in der Kirche steht. Die Taufschale stammt von 1672. Die Abendmahlskelche sind seit 1945 in der Gemeinde und stammen aus dem 17. Jahrhundert und aus dem Jshr 1707. Der Opferstock wurde aus einem Holzstamm gearbeitet und stammt aus dem 18. Jahrhundert.

Orgel

Orgel der Fa. Schlag & Söhne

Die Orgel ist das einzige vollständig erhaltene Instrument der Orgelbaufirma Schlag & Söhne aus dem schlesischen Schweidnitz. Als Besonderheit gilt die Verwendung eines pneumatischen Manuals und eines Pedals mit mechanischer Traktur in einem Instrument. Das Manual hat fünf, das Pedal ein Register. Viele Jahre konnte die Orgel wegen Defekten nicht gespielt werden. 2005 erfolgte eine Reparatur und Überholung durch die Firma Mecklenburger Orgelbau in Plau.

Gemeinde

Die Kirchen in Schwarz und Diemitz gehörten bis 1867 als Filialen zu Lärz. Die Gemeinde gehört heute zum Kirchenkreis Stargard in der Propstei Wesenberg der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Mecklenburgs. Für Besucher ist die Kirche tagsüber geöffnet.

Weblinks

 Commons: Dorfkirche Lärz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Informationsblatt der Kirchgemeinde
  2. www.dorfkirchen-in-not.de
  3. Georg Dehio:Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler. Die Bezirke Neubrandenburg-Rostock-Schwerin. Akademie-Verlag, Berlin 1980
  4. Informationsblatt der Kirchgemeinde
53.29237768532812.745868388962

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