Bassewitz

Bassewitz
Wappen der von Bassewitz

Bassewitz ist der Name eines alten mecklenburgischen Adelsgeschlechts, welches nach dem westlich von Gnoien gelegenen Basse (heute Ortsteil von Lühburg) benannt ist. Der Basse – in der Jägersprache die Bezeichnung für einen älteren Keiler – ist das Wappentier der Familie.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Wappen des Ficke von Bassewitz am Patronatsgestühl der Dorfkirche Basse von 1542

Das Geschlecht erscheint nach einer verlorenen Urkunde, deren Existenz und Inhalt noch im Jahr 1900 vom Gotha beglaubigt wurde, erstmals im Jahr 1254 mit Bernhardus de Bassewicze[1] oder 1308 mit einem Heinrich von Bassewitz. In einer Urkunde vom 3. Oktober 1341[2] wird ein Gherardus Basseuitze genannt. Der Name leitet sich vermutlich vom Ort Basse ab. Die Familie teilte sich im 14. Jahrhundert in zwei Linien: die mecklenburgische Linie mit Besitztümern im Gebiet des eigentlichen Herzogtums Mecklenburg und die wendische Linie im Gebiet des wendischen Fürstentums im Osten Mecklenburgs, zu deren Besitz bereits im 14. Jahrhundert Lühburg mit Basse sowie Dalwitz (heute Ortsteil von Walkendorf) und Prebberede zählten. Der Stammvater beider Familienstämme ist Hans von Bassewitz († 1397), Gutsherr auf Hohenluckow.

Der wendischen Linie entstammte Henning Friedrich von Bassewitz (1680–1749), der in Diensten des Herzogs Karl Friedrich stand, für seine diplomatischen Verdienste 1726 in den Reichsgrafenstand erhoben und mit Grundbesitz in Estland, Lettland und Holstein belehnt wurde. Vier seiner Nachfahren bekleideten als Geheimratspräsidenten oder Ministerpräsidenten höchste Ämter im Land Mecklenburg: Carl Friedrich von Bassewitz (1720–1783), Bernhard-Friedrich von Bassewitz (1756–1816) und Henning Karl Friedrich von Bassewitz (1814–1885) waren mecklenburgische Geheimratspräsidenten, Karl von Bassewitz (1855–1921) war von 1901 bis 1914 mecklenburgischer Ministerpräsident.

Adelserhebungen und Wappenvereinigungen

Bassewitz

Immatrikulation bei der estnischen Ritterschaft am 29. Januar 1725 und Erhebung in den Reichsgrafenstand am 9. Juni 1726 in Wien für Henning Friedrich von Bassewitz als kaiserlich römisch und kaiserlich russischer Geheimrat, herzoglich holsteinisch-gottorfer Geheimer Ratspräsident und Oberhofmarschall. Mecklenburgisch-schweriner Anerkennung am 29. Oktober 1745 für denselben als herzoglich mecklenburgisch-schweriner Geheimrat und Regierungspräsident.

Bassewitz-Levetzow

Preußische Namen- und Wappenvereinigung mit den von Levetzow, verbunden mit dem Besitz des Fideikommiss Kläden, am 2. Oktober 1869 in Baden-Baden für Karl Graf von Bassewitz. Preußisches Diplom am 7. November 1884 in Berlin für dessen Sohn und Erben Bernhard Graf von Bassewitz. Letzter Träger des Namens ist Georg Werner Graf von Bassewitz-Levetzow aus der Linie Kläden.

Bassewitz-Schlitz

Mecklenburgisch-schweriner Namens- und Wappenvereinigung mit den Grafen von Schlitz, Freiherrn von Labes, am 20. Juni 1823 in Schwerin für Heinrich Graf von Bassewitz, Schwiegersohn und Erbe des herzoglich mecklenburgisch-strelitzer Gesandten Hans Graf von Schlitz, Freiherrn von Labes, Erbauer der Burg Schlitz in Mecklenburg.

Bassewitz-Behr

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Silber einen springenden schwarzen Keiler. Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken wächst ein schwarzer Keiler zwischen zwei zugekehrten silbernen Hauern.

Namensträger

Literatur

  • Leopold von Ledebur: Adelslexikon der preußischen Monarchie. Berlin 1854, Band 1, Seite 37
  • Genealogisches Handbuch des Adels – Adelslexikon Band I. Band 53 der Gesamtreihe. C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1972, ISSN 0435-2408
  • Genealogisches Handbuch des Adels – Adelige Häuser A Band XXVI. Seite 40, Band 126 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 2001, ISSN 0435-2408, ISBN 3-7980-0826-4.
  • Henning Graf von Bassewitz: Die Familie von Bassewitz in Mecklenburg – Gutsherren, Bauherren, Politiker. In: Burgen, Schlösser, Gutshäuser in Mecklenburg-Vorpommern, Theiss 1992
  • Hubertus Neuschäffer: Henning Friedrich Graf von Bassewitz 1680-1749. Thomas Helms Verlag 1999. ISBN 978-3-931185-47-3

Einzelnachweise

  1. Anmerkungen zur Stammreihe auf www.von-bassewitz.de
  2. beschädigtes Original im Staatsarchiv Schwerin
  3. Ludwig Fromm: Bassewitz, Henning Friedrich von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 2, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 127–129.
  4. Olaf Klose: Bassewitz, Henning Friedrich Graf v.. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 1, Duncker & Humblot, Berlin 1953, S. 625.

Weblinks


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