Dortmunder Mischung

Dortmunder Mischung

Die Dortmunder Mischung bezeichnet ein Gemisch aus kurzkettigen Kohlenwasserstoffen, das als Kältemittel in Kühlschränken benutzt wird und Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) sowie Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW) ersetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

In den 1980er Jahren wurde versucht, die stark ozonschädigenden FCKW durch weniger schädliche Substanzen für die Benutzung als Kältemittel zu ersetzen. Durchgesetzt hatten sich zuerst die chemisch den FCKW ähnelnden FKW, die durch die Abwesenheit des Chlors einen deutlich geringere Ozonschichtschädigung versprachen.

Harry Rosin jedoch befürchtete andere negative Effekte der FKW und versuchte, einen Ersatz aus einer Mischung von kurzkettigen Alkanen zu finden. Dies gelang ihm durch eine Mischung, die im Wesentlichen aus Propan und Butan besteht. Dieses Gemisch wird als „Dortmunder Mischung“ bezeichnet, weil Rosin in Dortmund am Hygiene-Institut tätig war.

Zusammensetzung

Die genaue Zusammensetzung ist variabel, es können neben den Hauptbestandteilen Propan und Butan auch Isobutan, Pentan, Ethan oder Methan enthalten sein. Die Zusammensetzung wird auch durch die gewünschte Zieltemperatur bestimmt. Propan und Butan sind auch die Hauptbestandteile des Flüssiggases, das als Treibstoff für Ottomotoren und als Brennstoff für Heizungen verwendet wird.

Verwendung

Die Dortmunder Mischung kam das erste Mal in Geräten des ostdeutschen Herstellers Foron, zuvor VEB DKK Scharfenstein, 1992 zum Einsatz.[1] Die ersten Geräte wurden für Greenpeace hergestellt.[2] 1993 wurde die Foron-Hausgeräte GmbH mit dem Deutschen Umweltpreis für diese Entwicklung ausgezeichnet.[3] Nach der Markteinführung des ersten Kühlschrankes von Foron entwickelten die meisten Kühlschrankhersteller ähnliche Systeme, so dass heute die meisten Kühlschränke in Deutschland mit diesem Kühlmittel betrieben werden.

Einzelnachweise

  1. http://www.taz.de/1/zukunft/wirtschaft/artikel/1/foron-ging-voran/
  2. http://www.vhkk.org/geschichte/pdf/dkk_Unternehmensgeschichte.pdf
  3. http://www.dbu.de/123artikel2206_555.html

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