Flugplatz Stölln/Rhinow

Flugplatz Stölln/Rhinow
Stölln/Rhinow
Graspiste des Flugplatzes Stölln/Rhinow im Juli 2010 Graspiste des Flugplatzes Stölln/Rhinow im Juli 2010
Kenndaten
ICAO-Code EDOR
Koordinaten
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 3 km südöstlich von Rhinow
1,5 km südlich von Gollenberg
Basisdaten
Eröffnung
Betreiber Flugsportverein Otto Lilienthal Stölln/Rhinow e.V.
Start- und Landebahn
08/26 840 m × 40 m Gras



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Der Flugplatz Stölln/Rhinow (ICAO-Code EDOR)[1] ist ein Sonderlandeplatz[2] bei Rhinow im brandenburgischen Havelland. Von den Betreibern als ältester Flugplatz der Welt bezeichnet,[3] war das Fluggelände am Gollenberg Schauplatz der letzten Flugversuche und des tödlichen Absturzes des Flugpioniers Otto Lilienthal.

Inhaltsverzeichnis

Flugbetrieb

Der am Fuße des Gollenberges gelegene Flugplatz wird heute vom Flugsportverein Otto Lilienthal Stölln/Rhinow e.V. betrieben. Er verfügt über eine etwa 840  lange Graspiste mit der Ausrichtung 08/26. Parallel dazu verlaufen südlich davon zwei Schleppstrecken für den Windenstart. Zwischen den Schleppstrecken befinden sich zwei zusätzliche Landefelder (310 × 30 m) für Segelflugzeuge – je eins an beiden Enden des Flugplatzes.[1]

Er ist für Flugzeuge, Motorsegler, Ultraleicht- und Segelflugzeuge (Windenstart und Flugzeugschlepp), sowie Hängegleiter und Gleitschirme zugelassen, wobei das Höchstabfluggewicht auf 2 t begrenzt ist.[2] Vor dem Anflug des Platzes muss die Genehmigung des Platzbetreibers eingeholt werden (PPR).[4]

Geschichte

Die Geschichte der Fliegerei in Stölln nahm ihren Anfang um Ostern 1894, als Otto Lilienthal begann, den Gollenberg für seine Flugversuche zu nutzen. Nach dessen tödlichem Absturz am 9. August 1896 fanden zunächst keine nachweisbaren fliegerischen Aktivitäten statt, bis mit Waldemar Geest 1910 ein weiterer Flugpionier das Gelände für sich entdeckte. Als nach dem Ersten Weltkrieg die motorisierte Fliegerei verboten wurde, konzentrierte man sich in Stölln – wie auch an vielen anderen Orten Deutschlands – auf den Segelflug. Der Gollenberg wurde zum Fluggelände diverser Flugsportvereine, darunter auch die Akaflieg Berlin.[5]

Im Zuge der gezielten Förderung des Segelfluges zur Zeit des Nationalsozialismus wurde im Januar 1936 mit dem Bau einer Flugschule des Nationalsozialistischen Fliegerkorps begonnen, die noch im selben Jahr ihren Betrieb aufnahm. Die Gebäude wurden während des folgenden Zweiten Weltkrieges größtenteils zerstört, der Flugbetrieb kam zum Erliegen.[6]

Am 22. März 1953 wurde auf dem Flugplatz Stölln der Flugbetrieb mit einem Schulgleiter vom Typ SG 38 wieder aufgenommen. Ein Jahr später begann der Bau einer neuen Flugzeughalle nebst Werkstatt. 1958 wurde eine Winde für den Windenstart angeschafft.[7]

Die IL-62 „Lady Agnes“

Anlässlich des Jubiläums 100 Jahre Menschenflug 1991 wurde eine Iljuschin Il-62 der Interflug nach Stölln überführt. Am 23. Oktober 1989 landete das Flugzeug mit Flugkapitän Heinz-Dieter Kallbach erfolgreich auf der nur 900 m langen Graspiste. Es wurde nach Otto Lilienthals Frau Agnes auf den Namen Lady Agnes getauft und dient heute als Standesamt und unter anderem als Museum.[8]

Siehe auch

Quellen

Einzelnachweise

  1. a b Deutsche Flugsicherung: AIP VFR – Flugplatzkarte und Sichtanflugblatt für den Flugplatz Stölln/Rhinow. Stand 13. September 2007.
  2. a b Sonderlandeplatz Stölln / Rhinow. In: lbv.brandenburg.de. Landesamt für Bauen und Verkehr, März 2011, abgerufen am 2. Mai 2011.
  3. FSV "Otto Lilienthal" Stölln/Rhinow e.V. In: flugsport-stoelln.de. Flugsportverein Otto Lilienthal Stölln/Rhinow e.V., abgerufen am 7. April 2011 (Startseite der offiziellen Website des Betreibers).
  4. Stölln - Rhinow - Flugplatz. 14. August 2005, abgerufen am 2. Mai 2011 (Datenbankeintrag bei airports.de).
  5. Hille & Hille, S. 1–8
  6. Hille & Hille, S. 9 f.
  7. Hille & Hille, S. 12 f.
  8. Hille & Hille, S. 17

Weblinks

 Commons: Flugplatz Stölln/Rhinow – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • flugsport-stoelln.de – offizielle Website des heutigen Betreibers Flugsportverein Otto Lilienthal Stölln/Rhinow e.V.

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