Liesegang Technology Vertriebsgesellschaft

Liesegang Technology Vertriebsgesellschaft
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Das Unternehmen Liesegang Technology Vertriebsgesellschaft mbH ist ein auf Tageslichtprojektoren und Multimediaprojektoren spezialisiertes Unternehmen mit Hauptsitz in Essen. Die Firma ist ein Unternehmen in Nachfolge der vormaligen Ed. Liesegang oHG, Düsseldorf, eines deutschen Traditionsherstellers für Projektionstechnik.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Episkop von Eduard Liesegang
(um 1890)

Friedrich Wilhelm (F.W.) Eduard Liesegang (1838–1896) war der Gründer des Unternehmens Ed. Liesegang oHG, das durch seine Projektoren bekannt wurde.

1854 übernahm Eduard Liesegang ein Fotogeschäft und gründete die Firma. Sein Sohn Paul Liesegang (1838–1896) veröffentlichte bereits mit 18 Jahren im Jahr 1856 ein Standardwerk zur Fotografie. 1860 gründete Paul die Zeitschrift Das Fotografische Archiv und reichte 1877 das erste Liesegang-Patent ein. Am Ende des 19. Jahrhunderts entwarf ein Enkel des Gründers und späterer Mitinhaber der Firma, der Chemiker Raphael Liesegang, Ideen zum „elektrischen Fernsehen“ und zu Vorläufern des Bildtelefons. Die Firma besaß damals eine photographische Fabrik in Elberfeld.

Als 1896 Paul starb, übernahmen die Söhne Raphael Liesegang und zwei seiner Brüder die Fabrik, die sie modernisierten. Die Photopapier- und Entwicklerabteilung wurde 1907 an die Farbenfabriken Friedrich Bayer & Co., Leverkusen, verkauft. Hieraus sollte später eine Keimzelle der Agfa-Werke entstehen. Nachdem Raphael aus der Firma ausschied, wurde die optische Abteilung von seinen Brüdern in Düsseldorf weitergeführt. Kurz nach der Jahrhundertwende hatten sich Optik und Projektionstechnik als Schwerpunkt des Unternehmens etabliert.

Nach Insolvenz der ehemals in Familienbesitz befindlichen Liesegang OHG 2002 wurde das Unternehmen 2006 als Liesegang Technology Vertriebsgesellschaft mbH mit Sitz in Essen neu gegründet. Etwa 50 Mitarbeiter erzielen einen Jahresumsatz von ca. 30 Millionen Euro. Die Firma ist heute eine Abteilung der TAS-media.com GmbH, Bochum.

Entwicklungen

Raphael Liesegang entwickelte 1892 das erste matte Zelloidinpapier und den Hydrochinonentwickler Aristogen.

Wichtige Entwicklungen waren 1913 der erste Projektor mit Metallfaden-Glühlampe oder 1931 ein Kleinbild-Projektor und ein Vergrößerungsgerät für die populär werdende Kleinbildfotografie. Die ersten verschüttsicheren Dia-Magazine wurden 1954 entwickelt und produziert. 2001 wurde der bis dahin hellste ultraportable Daten-Video-Projektor seiner Klasse eingeführt (Liesegang ddv 1111 ultra mit 1.700 Lumen bei 2,9 kg).

Produkte

Typische Produkte der Firma Ed. Liesegang OHG waren Filmprojektoren (Diafilmax) und Diaprojektoren der Reihen

  • Diafant und Neo-Diafant (ca. 1940er Jahre)
  • Fantax (ca. 1950er bis 1970er Jahre)
  • Fanti Automat und Fantimat (ca. 1970er bis 1980er Jahre)
  • Junior und die 3000er Reihe (z.B. Liesegang 3600 AF selectiv) (ca. seit den 1980er Jahren)

Der Liesegang Avanti war ein Projektor für Großformatdias (13 x 13 cm). Die Projektoren waren oft mit Projektionsobjektiven eigener Herstellung ausgestattet (Omar, Sigmat, Patrinast, Sankar).

Auch Antiskope, Episkope und Epidiaskope wurden hergestellt - zum Beispiel das „Megadiaskop“ Janus, das Episkop und Diaprojektor in einem war. Die Projektionsobjektive wurden als Janar bezeichnet. Neuere Typen wurden mit Objektiven wie dem Novotrinast-Anastigmaten (1:3,6/330 mm) oder dem sehr großen Meganast-Anastigmat (1:5,5/1000 mm) ausgerüstet.

Weitere Produkte waren Vergrößerungsgeräte (Rax, Objektive beispielsweise CORONAR; Rajah 5 4"x5"), Schmalfilmprojektoren wie das S1 von 1963 und Mikrofilmlesegeräte.

Das heutige Produktspektrum wird von Tageslichtprojektoren und Videoprojektoren beherrscht. Während Produktion und Vertrieb von Diaprojektoren eingestellt wurden, ist weiterhin ein Episkop im Angebot.

Weblinks

 Commons: Ed. Liesegang OHG – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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