Zeughaus München (Lothstraße)

Zeughaus München (Lothstraße)

Das Zeughaus an der Lothstraße im Münchner Stadtbezirk Schwabing-West war ein Zeughaus der Bayerischen Armee. Heute wird es von Einrichtungen der Technischen Universität München genutzt.

Inhaltsverzeichnis

Gebäude

Mitteltrakt

Andreas Friedlein und Matthias Glaeser entwarfen das alte Zeughaus als Rohziegelbau im historistischen Rundbogenstil; Bauzeit war von 1861 bis 1865.

Die symmetrische Anlage mit flachen Dächern ist in mehrere Trakte gegliedert. Der Eingang liegt im zweigeschossigen Mittelflügel, dort hervorgehoben in einem dreigeschossigen Mittelpavillon. Die beiden Seitenflügel sind ebenfalls zweigeschossig, jedoch etwas niedriger als der Mitteltrakt, gegen den sie deutlich zurückgesetzt sind. Abgeschlossen werden die Seitenflügel durch dreigeschossige Pavillons, etwa so hoch wie der mittlere Gebäudeteil. Die Ecken des Mittelflügels und der Pavillons an den Gebäudeenden sind mit Türmchen und Zinnen verziert.

Das Gebäude wurde 1975 durch einen mit Aluminium verkleideten Neubau auf der Rückseite erweitert. Alt- und Neubau sind durch zwei geschlossene Brücken im ersten Obergeschoss verbunden.

Heutige Nutzung

Die Technische Universität München nutzt Alt- und Neubau für die Lehrstühle für Wirtschaftsethik, Politikwissenschaft, Psychologie und Pädagogik. Unter anderem sind dort Teile der TUM School of Education und das Medienzentrum untergebracht.

Geschichte

Außer dem städtischen Zeughaus am Anger, in dem heute das Münchner Stadtmuseum untergebracht ist, gab es in München das Zeughaus des Landesherrn. Nachdem ein Vorgänger abgebrannt war, befand es sich ab 1615 östlich der Münchner Residenz. Für den Bau des königlichen Marstalls musste es bereits ab 1807 einen Teil seines Areals abtreten; endgültig aufgelöst wurde es schrittweise zwischen 1853 und 1863 anlässlich der Anlage der Maximilianstraße, bis zum Bezug des Neubaus auf dem Oberwiesenfeld 1866 gab es provisorische Werkstätten in der Isarvorstadt.

Hinter dem neuen Zeughausgebäude, also nordwestlich, wurden umfangreiche Werkstätten entlang der Dachauer Straße eingerichtet; Anfang des 20. Jahrhunderts waren dort über 1.000 Personen beschäftigt. Der Mitteltrakt beherbergte zwischen 1880 und der Fertigstellung des Museumsbaus am Hofgarten das Bayerische Armeemuseum. Nach dem Zweiten Weltkrieg war in dem Gebäude das berufspädagogische Institut untergebracht, ab 1970 wurde es für die heutige Nutzung umgebaut.

Literatur

  • Christian Lankes: München als Garnison im 19. Jahrhundert. Mittler, Berlin 1993, ISBN 3-8132-0401-4
  • Winfried Nerdinger (Hrsg.): Architekturführer München. Reimer, Berlin 2002, ISBN 3-496-01211-0

Weblinks

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