Eindecken

Eindecken


Eingedeckter Tisch

Das Eindecken eines Gasttisches ist Bestandteil der Esskultur und zählt sowohl zur Etikette als auch zur Ausbildung von Hotelfachkräften.

Eindecken erfolgt nach einer vorgegebenen Reihenfolge. Dabei werden die Gedecke, das Couvert, für die Gäste vorbereitet. Je nach Anlass und Menü wird der Tisch für den Gast vorbereitet.

Inhaltsverzeichnis

Arbeiten

Bei einem Vier-Gang-Menü zählen folgende Arbeitsschritte dazu:

Auflegen der Tischwäsche

Holzarbeiten

Dieser Begriff bezeichnet die Reinigung und das Ausrichten der Tische und der Stühle. Dabei werden sie je nach Bedarf im Raum verteilt und möglichst geradlinig gestellt.

Auflegen der Tischwäsche

Die Tischwäsche besteht aus Molton, Tischdecke und Serviette. Der Molton, der direkt auf den Tisch gelegt wird, schützt die Tischplatte und das Tischtuch. Außerdem dämpft er die Geräusche beim Abstellen der Geschirrteile und Gläser. Zum Auflegen der Tischdecke hält man den Mittelbruch zwischen Daumen und Zeigefinger und die obere Kante zwischen den Zeigefinger und Mittelfinger. Das Tischtuch wird über die gegenüberliegende Tischkante geschwungen und dann der zwischen Daumen und Zeigefingern gehaltene Mittelbruch losgelassen. Am Ende wird mit den Zeige- und Mittelfingern die Tischdecke über den Tisch gezogen.

Bestimmung der Gedeckmitte

Eindecken des Couverts

Als Couvert bezeichnet man das Gedeck. Je nach Menü werden passend zu den Speisen und Getränken die Besteckteile und Gläser auf den Tisch gestellt. Auch hier werden vorgegebene Regeln befolgt. Dabei werden alle Bestandteile mit einem Tablett transportiert.

  • Die Gedeckmitte wird mit dem Platzteller oder der Serviette bestimmt.
  • Stühle werden abgedreht, um besser am Tisch arbeiten zu können.
  • Das Besteck wird in der umgekehrten Reihenfolge des Menüs eingedeckt. Begonnen wird mit den Messern für den Hauptgang auf der rechten Seite des Couverts. Diese liegen mit der Schneide zum Teller. Dem folgen die Gabeln auf der linken Seite. Der Löffel für die Suppe kommt rechts neben das Messer für den Hauptgang. Dabei verwendet man das große Besteck. Für die Suppe wird der Löffel neben das Messer auf die rechte Seite gelegt. Zu einer klaren Suppe wird ein Mittellöffel gelegt, denn die wird in einer Suppentasse serviert. Eine gebundene Suppe kommt im tiefen Teller und dazu wird ein großer Löffel gereicht. Für die Vorspeise verwendet man Mittelbesteck, das in der gleichen Reihenfolge wie das große Besteck für den Hauptgang auf den Tisch gelegt wird.
  • Beim Nachtisch gibt es verschiedene Varianten. Für ein Parfait zum Beispiel wird das Entremet-Besteck verwendet. Es besteht aus einem Mittellöffel und einer Mittelgabel. Dabei liegt „Er“ auf „Ihr“, der Löffel befindet sich über der (die) Gabel.
  • Zusätzlich wird ein kleiner Teller mit einem Durchmesser von ca. 16 cm als Brotteller auf der linken Seite platziert. Das Buttermesser liegt auf dem rechten Rand des Tellers mit der Schneide nach außen.

Gläser

platzieren des Richtglases
Abkanten der Tischdecke

In der Regel werden Weingläser passend zum Menü verwendet. Das Richtglas steht genau über dem Messer für den Hauptgang auf der Höhe des Entremet-Bestecks. In der Regel wird ein Rotweinglas verwendet, da in der Menüfolge meist dunkleres Fleisch im Hauptgang angeboten wird. Zur Vorspeise folgt dann ein Weißweinglas, dass im 45-Grad-Winkel zur Tischkante neben das Rotweinglas gestellt wird.[1]

Menagen und Dekoration

  • Als Menagen auf einem Gasttisch bezeichnet man Würzmittel, die auf dem Tisch gestellt werden. In der klassischen Gastronomie wird nur ein Salzstreuer auf den Tisch gestellt, weil davon ausgegangen wird, dass der Koch das Essen ordentlich gewürzt hat. Die Salzmenge wird aber als Geschmacksache gesehen. Auf Wunsch erhält der Gast aber jedes gewünschte Gewürz.
  • Blumendekoration und Kerzen werden so platziert, dass sie die Gäste nicht stören. Besonders ist darauf zu achten, dass nicht ein Dekorationsteil zwischen den Gästen steht und sie sich nicht mehr sehen können.[2]

Servietten

Das auf den Tisch stellen der Servietten schließt das Eindecken ab. Hierbei werden die Servietten gebrochen und je nach Serviettenform zum Gast auf den Platzteller gestellt. Das Brechen der Servietten ist der Fachbegriff für das falten der Serviette.

Abkanten

Dieser Begriff beschreibt das Glattstreifen der Tischdecke an den Kanten.

Literatur

  • Herausgeber: Dettmer, Harald:Gastgewerbliche Berufe in Theorie und Praxis, Verlag: Handwerk Und Technik, 2008, ISBN 978-3-582-04963-6
  • Wolfgang Hecker und F. Jürgen Herrmann:Gastronomie, Grundstufe, Lehrbuch: Küche, Service, Magazin, Handwerk und Technik; November 2005, ISBN 3-582-40050-6

Weblinks

 Commons: Eindecken – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. http://www.aid.de/downloads/tisch_decken.pdf
  2. http://www.knigge.de/themen/bei-tisch/das-eindecken-2040.htm

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