- Einbruchsbecken
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Einbruchsbecken ist ein geografisch-geologischer Sammelbegriff für ein Becken, das an einer Schwächezone der Erdkruste durch Kräfte der Tektonik eingesunken ist. Kleinere Becken können auch durch unterirdische Hohlräume – etwa im Karst – oder durch Einschläge eines Meteors entstehen.
Die Größe solcher Becken reicht von wenigen Kilometern bis zu 100 km rund mehr. Die Tiefe der eingesunkenen Oberflächenform kann etwa 100 Meter betragen, am Rand von Gebirgen aber auch einige Kilometer.
Viele der größeren Einbruchsbecken gehen auf das Tertiär (65 bis 3 Millionen Jahre vor heute) bzw. auf die alpidischen Gebirgsbildungen dieser Epoche zurück. Auch die Bruchtektonik entlang alter Grabensysteme der Erdkruste kann starke Absenkungen bewirken. Typische Beispiele solcher Vorgänge sind in Österreich das Wiener Becken, das Horner Becken, das Lavanttal und das Steirische Becken, in Deutschland die Senken im Laacher Vulkangebiet, der Oberrheingraben sowie die Niederrheinische Bucht mit der Wahner Heide. Durch einen Meteor-Impakt ist hingegen das Steinheimer Becken am Rand der Schwäbischen Alb entstanden.
Die Senkungsgebiete – typische Raten sind einige Millimeter pro Jahr – füllen sich im Regelfall mit Sedimenten, sodass nur bei Becken an Gebirgsrändern größere Höhenunterschiede bestehen bleiben. Oft sind die Beckenränder fast geradlinig, weil eine in die Tiefe reichende geologische Störung die Gleitfläche des Absinkens bildet. Parallel verlaufende Bruchlinien können zur Ausbildung von Staffelbrüchen oder Terrassenstreifen führen, wie sie auch bei manchen Mondkratern auftreten.
Siehe auch
Literatur
- E.Schwegler et al.: Geologie in Stichworten. Hirt-Verlag, Kiel 1969
- R.Janoschek, Das Tertiär in Österreich. Mittl. Geolog. Ges., Wien 1963, p.320, p.340-343
- Grundwasserkörper zwischen Donau und Drau Microsoft_Word-Datei, 418 Kb
- [1] Geologie der Heideterrasse, WEB-Artikel
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