Einwanderung von Italien in die Schweiz

Einwanderung von Italien in die Schweiz

Die italienische Immigration in die Schweiz begann im grossen Massstab im späten 19. Jahrhundert; die meisten Immigranten, welche in dieser Periode das Land erreichten, kehrten mit der Zunahme des Faschismus im Heimatland nach Italien zurück. Der spätere italienische Ministerpräsident Benito Mussolini emigrierte selbst 1902 in die Schweiz, nur um nicht deportiert zu werden nachdem er in die radikale Bewegung involviert war.[1]

Italiener waren lange Zeit die grösste Einwanderergruppe in der Schweiz, nur von den Serben und Kroaten in den 1990ern übertroffen.[2] Italiener bleiben eine grosse Minderheit in der Schweiz, welche im Jahre 2007 etwa 300.000 einheimische Mitglieder zählt (ausgeschlossen jene mit doppelter Staatsbürgerschaft).[3] Im Jahre 2008 gab es eine kleine Abnahme italienischer Immigration, als seit Dekaden die Einwanderungsbalance von Italienern positiv blieb (2.213 neue Immigranten in der Schweiz).[3]

Herkunfts- und Siedlungsgebiete

Die Italoschweizer sind nicht zu verwechseln mit den Bewohnern der italienischen Schweiz, welche eine grosse autochthone italienischsprachige Bevölkerung im Tessin und Graubünden bilden.[4] Insgesamt waren 527.817 der Schweizer italienischsprachig. Hinzu kommen 295.507 Einwanderer aus Italien.[5][6]

Die meisten Italiener in der Schweiz stammen aus der Lombardei (15%), Kampanien (13,1%), Apulien (12,4%), Sizilien (12,1%) und Venetien (8,4%). Sie sprechen als Muttersprache die Dialekte ihrer Herkunftsregionen, daneben als Zweitsprache auch Deutsch und Französisch; sie sind zumeist römisch-katholisch. Sie sind stark in Basel, Bern, Lausanne, Lugano und Zürich konzentriert.

Gastarbeiter

Eine neue Einwanderungswelle begann nach 1945, gestützt von den laxen Einwanderungsgesetzen, welche in Kraft traten.[2] Als erstes förderte die Schweizer Regierung die Ankunft von Gastarbeitern, indem sie ihnen unterschiedliche Typen von Arbeitserlaubnissen zugestand: Einigen wurde es verboten, ihre Arbeit zu wechseln, angefangen mit der "frontaliere"-Erlaubnis welche den Italienern gegeben wurde die nahe der Schweizer Grenze lebten, bis zu der "C"-Erlaubnis, welche den gleichen Status eines Schweizer Bürgers garantierte abzüglich der politischen Rechte.[2]

1970 gab es eine Million Einwanderer in der Schweiz, 54 Prozent davon waren Italiener.[2] 1963 wurde von Albert Stocker in Zürich eine «Anti-Italiener-Partei», die Schweizerische überparteiliche Bewegung zur Verstärkung der Volksrechte und der direkten Demokratie gegründet.[7] Wie jede andere Einwanderergruppe der Zeit waren die Italiener mit der Politik einer erzwungenen Integration konfrontiert, später satirisiert im sehr erfolgreichen 1978er Komödienfilm Die Schweizermacher, welcher der am fünftmeisten angeschaute Film in der Schweiz wurde.[8]

Einzelnachweise

  1. Mediterraner Faschismus 1919–1945 Editiert von Charles F. Delzel, Harper Rowe 1970, S. 3.
  2. a b c d La lunga storia dell'immigrazione in Svizzera
  3. a b Italiani in Svizzera: saldo migratorio nuovamente positivo
  4. David Levinson: Ethnic groups worldwide, S. 88–90, Greenwood Publishing Group 1998 (Zugriff am 27. Juni 2009)
  5. Der Bund kurz erklärt 2011 (PDF), 8,89 MB, Schweizerische Bundeskanzlei (BK)
  6. Die italienische Auswanderung in die Schweiz. Züricher Stadthalle (2004). Abgerufen am 28. Juni 2009.
  7. SRG SSR Timeline: Gründung einer «Anti-Italiener Partei» in Zürich
  8. Neu 2009

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