Eisen- und Hammerwerk Teningen

Eisen- und Hammerwerk Teningen
EHT Werkzeugmaschinen GmbH
Rechtsform GmbH
Gründung 1771
Sitz Teningen, Deutschland
Leitung Dr. Jürgen Dillmann (Geschäftsführer)
Mitarbeiter 150
Umsatz 26 Mio. EUR (2010)
Branche Werkzeugbau
Website [1]

Die EHT Werkzeugmaschinen GmbH ist ein weltweit aktiver Hersteller von Werkzeugmaschinen.

Inhaltsverzeichnis

Betrieb

Seit 1950 ist der Hauptgeschäftsbereich die Herstellung von Werkzeugmaschinen für Blechbearbeitung. Das mittelständische Unternehmen ist im Familienbesitz. Hauptgesellschafter ist die Theisen GmbH in München. Die Firma wurde 1771 gegründet und ist damit eine der ältesten Firmen in Deutschland. Der Hauptsitz der Gesellschaft ist in Teningen.

Geschichte

Die Anfänge der Firma gehen auf die beiden Teninger Schmiede Martin Junghenni und Jakob Zimmermann zurück, die 1771 die Genehmigung zum Bau einer Hanfreibe, Schleifmühle und Hammerschmiede erhielten. Der Emmendinger Landbaumeister Carl Friedrich Meerwein schlug vor, die Produktionsstätte zwischen Elz und Mühlbach an der Gemarkungsgrenze zwischen Teningen und Mundingen zu errichten, da der Mühlbach dort ein besonders hohes Wassergefälle hatte. Georg Friedrich Zimmermann, der Sohn des Gründers baute 1815 ein Hammerwerk, das durch ein Wasserrad im Mühlbach angetrieben wurde. Dieses Hammerwerk wurde 1830 für die Herstellung von Arbeitsgeräten, wie sie die Breisgauer Bauern, Winzer und Waldbesitzer brauchten: Äxte, Beile, Säsle, Spaten, Schaufeln, Hauen, Riddihauen, Wagenachsen oder eiserner Radreifen. Noch bis vor wenigen Jahren waren die Bauern in Teningen und Umgebung stolz darauf, Besitzer einer Axt zu sein, in der ein "Z" eingesenkt war, das „Firmenlogo“, das sich aus dem Anfangsbuchstaben des Gründers Zimmermann ableitete.

Die 1830 modernisierte Hammerschmiede wurde bis in die 1950er Jahre benutzt, ist noch heute betriebsbereit und war eine von 18 Hammerwerken, die es in den 1830er Jahren im damaligen Großherzogtum Baden gab. [1]

Die Firma blieb in Familienbesitz, nachdem eine Tochter von Georg Friedrich Zimmermann 1866 den Emmendinger Mechaniker und Uhrmachermeister Karl Saaler heiratete. Saaler eröffnete neben dem Hammerwerk eine mechanische Werkstätte, später auch eine Eisengießerei. Er erweiterte die Produktpalette auf Maschinen für die Textil- und Lederindustrie, für Mühlen und Brauereien und produzierte Wasserräder, Turbinen und Dampfmaschinen. Weiter wurden Aufzüge für Personen und Waren, Obst- und Traubenpressen, Transmissionen, Brücken und Krananlagen sowie Wand- und Kirchturmuhren hergestellt. 1898 waren in der Maschinenfabrik Saaler etwa 82 Arbeiter beschäftigt, die in der Woche ca. 70 Stunden arbeiteten. Bis 1911 war die Zahl der Arbeitskräfte bereits auf 166 gestiegen.[2] Saaler betrieb ab 1904 auch ein Röhrenwalzwerk, kurz darauf wurde eine Verzinkerei eingerichtet.

1911 erwarb die „Maschinen und Eisengießerei Saaler AG“ vom Schweizer Industriellen Heinrich Alfred Gautschi die Lizenz zur Produktion von Blattaluminium. Saaler und der Ludwigshafener Unternehmer Netter gründeten die Aluminium GmbH, die als erstes deutsches Unternehmen Alufolie produzierte. Mit der technischen Leitung der Folienproduktion wurde Emil Tscheulin betraut, der seit einigen Jahren auch Betriebsleiter der Maschinenfabrik Saaler war. Die Aluminium GmbH wurde bereits 1912 mit den Aluminiumwerken in Emmishofen und Singen zu den „Aluminium Walzwerken AG" mit Sitz in Schaffhausen fusioniert.

1931 stand das Werk vor der Insolvenz und wurde vom Münchner Unternehmer Hans Theissen und von Emil Tscheulin übernommen. Beide hielten die Hälfte der Gesellschafteranteile. [3]

Ab 1935 wurden Maschinen für die Stahlwolleherstellung in das Produktsortiment aufgenommen. 1941 hatte das Eisen- und Hammerwerk etwa 170 Arbeiter beschäftigt.[4]

Seit 1950 werden hauptsächlich Werkzeugmaschinen – Schneide- und Biegemaschinen - für die Blechbearbeitung produziert.

Produktionsstandorte

Eigentümer und Geschäftsführung

  • Hauptgesellschafter ist die Theisen GmbH, München, Geschäftsführer ist Dr. Jürgen Dillmann

Literatur

  • Ohler, Norbert: Die Gemeinde im 19. und 20. Jahrhundert. In: Schmidt, Peter (Hg.): Teningen. Ein Heimatbuch. Teningen 1990. ISBN:3-9802631-3-4
  • Watzka, Volker (Hg.): Zwischen Kandel und Kaiserstuhl. Emmendingen. 1995. ISBN:3-926556-09-9

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Ohler 1990:372f.
  2. Watzka 1995:122
  3. Badische Zeitung 27.11.2008
  4. Watzka 1995:123

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