Elole-Klaviertrio

Elole-Klaviertrio

Das elole-Klaviertrio ist ein deutsches Kammerensemble, das sich auf zeitgenössische und experimentelle Musik spezialisiert hat.

Inhaltsverzeichnis

Werdegang

Das elole-Klaviertrio wurde im Oktober 2001 von Uta-Maria Lempert (* 1974; Violine), Matthias Lorenz (* 1964; Violoncello) und Stefan Eder (* 1962; Klavier) in Dresden gegründet. Der Name des Trios setzt sich aus den Nachnamen Eder, Lorenz, Lempert zusammen.[1] Lempert und Eder studierten an der Hochschule für Musik Dresden, alle drei treten auch solistisch auf ihrem Instrument hervor und gehören weiteren Ensembles an. Sie galten bereits 2003 als fester Bestandteil der freien klassischen Musikszene in Dresden, dabei jedoch „ein ausgefallenes Ensemble“.[2] Im Jahr 2009 wurden die drei Musiker als „Garanten für spannende Konzertprogramme im Bereich der Avantgarde-Kammermusik“ bezeichnet.[3] Im Jahr 2010 brachte elole seine erste CD Struktur & Oberfläche mit Interpretationen von Stücken von Stefan Streich, Jürg Frey und Nikolaus Brass heraus.

Musikalisches Wirken

Im Mittelpunkt der Arbeit des elole-Klaviertrios steht die zeitgenössische Musik. Zentrales Ziel des Trios ist es, „neuestes musikalisches Schaffen mit einem Rückblick auf fortschrittliche Musik seit 1900 zu verbinden.“[4] Dabei wird vor allem die Neuschöpfung von Kompositionen gefördert und elole legt Wert darauf, bereits im Entstehungsprozess der Stücke mit den Komponisten intensiv zusammenzuarbeiten. Bis heute kann das Ensemble auf über 40 Uraufführungen[5] verweisen, darunter Stücke von Jörg Herchet, Chris Newman, Carsten Hennig und Charlotte Seither. Im Jahr 2006 veranstaltete elole zum 800. Stadtjubiläum Dresdens den Kompositionswettbewerb Klang↔Stadt↔Stille und spielte an einem Tag neun Uraufführungen aus über 119 Einreichungen.

Mehrfach trat das Ensemble beim Festival Dresdner Tage der zeitgenössischen Musik, seit 2009 TonLagen-Festival, auf, das vom Europäischen Zentrum der Künste Hellerau veranstaltet wird. Auch auf der CYNETART war das Trio 2003 vertreten. Neben den Uraufführungen bilden Marksteine der zeitgenössischen Trioliteratur unter anderem von Bernd Alois Zimmermann und Morton Feldman Pfeiler der Programme, die sich darüber hinaus aber auch mit bildender Kunst (Chris Newman), szenischen Konzeptionen oder elektronischer Musik (Joel Ryan) auseinandersetzen. „Das Trio ist eines der Kammerensembles in Dresden, die sich auf Experimentelles und Zeitgenössisches spezialisiert haben und einen ganz eigenen, bemerkenswerten Weg gehen“, schrieb die Zeitung Dresdner Neueste Nachrichten im Jahr 2003 über elole.[6]

Das Klaviertrio gibt jährlich rund 14 Konzerte weltweit. Es gastierte unter anderem in der Ukraine (2002), Österreich (mehrfach seit 2001), der Schweiz (2003)[7] und Polen (2005).

Uraufführungen (Auswahl)

  • 2003: Athanasia Tzanou – Tryptique VI
  • 2005: Thuon BurtevitzRabba in Sard
  • 2005: Lydia Weißgerber – wandernd (Aufbruch aus der Parallele)
  • 2007: Hartmut Dorschner – Tendenzen
  • 2007: Carsten Hennigdesire III
  • 2007: William Pertz – Calabi-Yau
  • 2008: Michael FladeSpiel: seltsam attraktiv
  • 2008: Chris NewmanWeird Words In A Language Which We Understand
  • 2010: Jörg Herchetkantate zum 3. sonntag nach epiphanias
  • 2011: Thuon Burtevitz – al-gabr

Diskographie

  • Struktur & Oberfläche (Werke von Jürg Frey, Stefan Streich, Nikolaus Brass), Beoton, 2010

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Alexander Keuk: Das Trio elole mit CD zum 10-jährigen Bestehen. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 27. Juli 2011, S. 11.
  2. Benjamin Schweitzer: Das elole-Trio im Pianosalon. Ohne stilistische Scheuklappen. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 6. Mai 2003, S. 8.
  3. Alexander Keuk: Oberfläche und Struktur. Kunstbegriff. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 2. April 2009, S. 9.
  4. S. G.: Das Trio „elole“ bietet bei seinen Konzerten im Festspielhaus Hellerau mehr als Musik. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 3. September 2003, S. 14.
  5. Bianca Deutsch: Nichts für den Feierabend. In: Sächsische Zeitung, 4. Oktober 2011, S. 21.
  6. Alexander Keuk: Konzert des elole-Trios im Festspielhaus Hellerau. In: Dresdner Neueste Nachrichten, 8. September 2003, S. 17.
  7. A. Zimmerlin: Baukasten-Kompositionen von Michael Maierhof. In: Neue Zürcher Zeitung, 22. Januar 2003, S. 44.

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