tesa

tesa
tesa SE
TESA-Logo.svg
Rechtsform Societas Europaea
Gründung 2001
Sitz Hamburg

Leitung

  • Thomas Schlegel (Vorstandsvorsitzender)
  • Jan Christoph Teetz
  • Robert Gereke
Mitarbeiter 3.622 (2010)[1]
Umsatz 882 Mio. EUR (2010)
Branche Chemische Industrie
Produkte Klebebänder für Privatanwender, Handwerk und Industrie
Website www.tesa.de
tesa Handabroller mit Klebefilm
tesa Tischabroller mit Klebefilm
tesa Lochringverstärker

tesa ist ein Markenname (auch Tesafilm) und zugleich Name der tesa SE, eines Tochterunternehmens der Beiersdorf AG.[2] Unter der Familienmarke entwickelt, produziert und vermarktet die tesa-Gruppe Klebebänder sowie selbstklebende Systemlösungen für Konsumenten und die Industrie. tesa gehört in Deutschland zu den bekanntesten Marken (Bekanntheit laut International Research 2004: 98 %).

Das Wort Tesafilm hat sich in der Umgangssprache als Gattungsname für transparentes Klebeband etabliert und ist in den Duden aufgenommen worden. In Österreich ist der Ausdruck Tixo als Gattungsbegriff gebräuchlich. Dabei handelt es sich ebenfalls um einen Markennamen, an dem die Beiersdorf AG die Rechte besitzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Name tesa ist ein Kunstwort, kreiert von Elsa Tesmer aus ihrem Namen (..sa te..) bei einem Auftrag im Jahr 1906 Namen zu finden. Sie arbeitete bis zu ihrer Hochzeit 1908 als Sekretärin bei Beiersdorf.[3] Das Unternehmen fertigte zunächst Zahnpastatuben, der Markenname wurde daher für die bei Beiersdorf entwickelte Patent-Tube der Zahnpasta Pebeco eingesetzt. Das Tubengeschäft war wenig erfolgreich und aus diesem Grund wurde 1926 der Markenname einem neu entwickelten Produkt zugewiesen. Das Unternehmen gab einer neuartigen Tauchmasse zum Überhäuten von Wurstwaren den Namen, jedoch auch dieses Produkt blieb weitgehend erfolglos.[4]

1935 entwickelte die Beiersdorf AG einen transparenten Klebefilm, der zunächst unter dem Namen „Beiersdorf-Kautschuk-Klebefilm“ in den Handel gelangte und nur wenige Umsätze erzielte. Der Beiersdorf-Mitarbeiter Hugo Kirchberg kam deshalb auf die Idee, dem Produkt den Namen TESA zu geben. In einem Brief von 1936 spricht Kirchberg erstmals vom tesa-Klebefilm. Neben diesem Einfall besaß der Kaufmann weitere Vermarktungsideen. So entwickelte er einen Tischabroller, welcher dem Verbraucher als Verarbeitungshilfe für das Klebeband dient[5]. Mit Werbeslogans, die den Zeitgeist trafen, führte er Produkt und Namen zum Erfolg.

Die Einführung von tesa als Dachname für alle produzierten Klebebänder von Beiersdorf steigerte ab 1941 die Bedeutung der Marke in hohem Maße. Insgesamt gibt es heute rund 6.500 verschiedene tesa-Produkte für Industriekunden und Endverbraucher. 2001 wurde die tesa SE als eigenständiges Unternehmen (damals als Aktiengesellschaft tesa AG) aus der Beiersdorf AG ausgegründet. Der Jahresumsatz lag 2008 bei 860 Mio. Euro und wurde zu 78 % mit speziellen selbstklebenden Systemlösungen für die Druck-, Papier-, Elektronik- und die Automobilindustrie erzielt.

Im Stammwerk Hamburg werden überwiegend Produkte für die Automobil- und Elektroindustrie gefertigt. Der tesafilm und andere Produkte für den Endverbraucher, werden im tesa Werk Offenburg produziert.

In Österreich übernahm das Unternehmen von dem ehemaligen Hersteller Kores die Marke TIXO, ein Markenname, der in Österreich eine ebenso große Bekanntheit besitzt wie tesa in Deutschland.

Seit dem 30. März 2009 firmiert das Unternehmen als tesa SE, das heißt als Europäische Gesellschaft.[6] In 2011 erfolgte mit der Zulassung von Pflastern, die über die Haut medizinische Wirkstoffe an den Körper abgeben können, der Einstieg in den Pharmamarkt.[7]

Unternehmensdaten

Die tesa SE ist eine 100-prozentige Tochter der Beiersdorf AG. 1993 befand sich die damalige tesa-Sparte des Beiersdorf Konzerns in einer Krise. Die Innovationsrate, d. h. der Anteil der Produkte am Umsatz, die in den letzten fünf Jahren entwickelt worden waren, betrug lediglich 9,5 %. Nach erfolgreicher Restrukturierung des Bereichs und Ausgründung als tesa SE war dieser Wert bis 2006 auf 47 % gestiegen. Der Umsatz betrug 2008 860 Mio. Euro (2007: 856 Mio. Euro; 2006: 805 Mio. Euro; 2005: 735 Mio. Euro). Die Vorstände sind Thomas Schlegel (Vorstandsvorsitzender), Jan Christoph Teetz (Finanzvorstand) und Robert Gereke (Vorstand Industriegeschäft).

tesa als Datenspeicher

Eine Zufallsentdeckung

Die beiden Physiker Steffen Noehte und der damalige Diplomand Matthias Gerspach entdeckten im März 1998 an der Universität Mannheim kurz vor einer CeBIT-Präsentation durch Zufall, dass sich der tesafilm auch als Datenspeicher nutzen lässt. Eine erste Förderung erfuhr das Forscherduo durch das frühere SAP-Vorstandsmitglied Klaus Tschira in dessen European Media Laboratory (EML). Die tesa SE griff diese Grundlagenforschung auf und startete mit den Forschern zunächst eine Entwicklungskooperation. Im Dezember 2001 gründeten sie gemeinsam die tesa scribos GmbH in Heidelberg, an der die Forscher zu 25 %, die tesa SE zu 75 % beteiligt sind. Dort konnte das Team die Erfindung im eigenen Labor weiterentwickeln. Zunächst konzentrierte man sich auf ein System zur Produktverfolgung und für den Fälschungsschutz von Markenprodukten. Das so genannte tesa Holospot-System ist seit 2003 auf dem Markt. Bislang wird Tesafilm allerdings nicht als Massendatenspeicher verwendet.

Fälschungssicherung durch Miniatur-Hologramme

Kernstück der tesa-Holospot-Technologie ist ein kleines Etikett aus einem speziellen Polymermaterial, auf dem sich ein nur 1 mm² großes Datenfeld befindet. Darauf lassen sich Informationen wie Bilder, Logos oder Texte im Umfang von 1 kB speichern. Die Information kann in Form von Mikroschrift oder am Computer erzeugten, digitalen Hologrammen, auf Wunsch auch verschlüsselt, auf dem Holospot fälschungssicher abgelegt werden. Die Informationen lassen sich, je nach angestrebter Sicherheitsstufe, mit einer einfachen Lupe oder durch autorisierte Personen mit analogen oder digitalen Lesegeräten auslesen. Die neue Technologie ermöglicht die individuelle Kennzeichnung jedes Einzelprodukts und damit dessen Authentisierung oder Rückverfolgung.

Erzeugung von Röntgenstrahlen

2008 wiesen Wissenschaftler der University of California, Los Angeles nach, dass beim Abrollen von transparentem Klebeband im Vakuum Röntgenstrahlen erzeugt werden [8][9]. Die Röntgenstrahlen sind stark genug, um handelsüblichen Röntgenfilm zu belichten. Beim gewöhnlichen Gebrauch des Klebebands geht jedoch keine Gefahr durch Strahlung von ihm aus, da die für die Entstehung notwendige statische Ladung, die beim Abrollen entsteht, von der Luft zu schnell entfernt wird, um Strahlung zu erzeugen.

Literatur

Weblinks

Wiktionary Wiktionary: Tesafilm – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

  1. Geschäftsentwicklung 2010 http://www.tesa.de/company/investors/annual_reports/geschaeftsberichte,39446,file-2034025,Download.html
  2. Markenregister
  3. http://www.tesa.de/company/history/elsa_tesmer/das-gesicht-von-tesa,2522,1.html
  4. http://www.tesa.de/company/history/die-tesa-unternehmensgeschichte,2489,2.html
  5. Patent DE661115: Behaelter fuer mit Trockenklebstoff versehene Klebestreifenrollen. Veröffentlicht am 11. Juni 1938, Anmelder: Beiersdorf & Co. AG.
  6. tesa SE: tesa SE - Die tesa Unternehmensgeschichte - Unternehmensgeschichte. In: Website der tesa SE. Abgerufen am 20.04.
  7. CHEManager 7-8, 2011, S. 2
  8. http://www.nature.com/nature/videoarchive/x-rays/
  9. http://www.nature.com/news/2008/081022/full/news.2008.1185.html

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