Carl Constantin Victor von Mergenbaum

Carl Constantin Victor von Mergenbaum
Wappen derer von Mergenbaum

Carl Constantin Victor Freiherr von Mergenbaum (* 29. Oktober 1778 in Frankfurt am Main; † 8. September 1845 in Aschaffenburg-Nilkheim) war ein deutscher Landwirt, königlicher Kämmerer und Mäzen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Der Sohn eines protestantischen Lederhändlers erwarb 1811 von Großherzog und Fürstprimas Carl Theodor von Dalberg (1744-1817) das Hofgut Nilkheim und baute es zu einem Mustergut aus. Für seine Erfolge bei der Zucht von Schweinen und Stieren, sowie der Bienenzucht, das Anlegen von Baumschulen sowie den Anbau von Futterpflanzen, wurde er beim ersten Landwirtschaftsfest in Aschaffenburg im September 1815 ausgezeichnet. Eine zum Nilkheimer Hofgut gehörende Schäferei wurde von der Freiherrlich von Mergenbaumschen Gutsverwaltung zur Verpachtung ausgeschrieben.

Im Hungerjahr 1817 stellte er Saatgut aus seinen Speichern für die notleidenden Bürger zur Verfügung. Wie aus einer Bittschrift einiger evangelischer Aschaffenburger Bürger an den bayerischen König Ludwig I. vom 13. Juni 1825 hervorgeht, „wohnen mehrere protestantische Familien auf den Besitzungen des Freiherrn von Mergenbaum zu Nilkheim [...] Diese Glieder der evangelischen Kirche befinden sich in einem Zustande religiöser Verwaisung [...],“ so dass ihnen geholfen werden muss. Verdienste erwarb sich Mergenbaum, indem er in Not geratenen Mitbürgern, besonders aber seinen protestantischen Glaubensbrüdern der örtlichen Kirchengemeinde, deren Mitbegründer und Vorstand er war, zahlreiche Unterstützungen zukommen ließ, beispielsweise mit dem von ihm 1845 eingerichteten "Freiherrlich von Mergenbaumschen Armenfonds der Stadt Aschaffenburg" über 6000 Gulden konnte vielen Notleidenden geholfen werden.

1845 verstarb Mergenbaum als Kämmerer und Oberstleutnant der Landwehr, Mäzen und Besitzer des Nilkheimer Hofgutes. Er besaß eine umfangreiche Bibliothek sowie eine kostbare Gemäldesammlung und "hielt Hof"; selbst König Ludwig I. war einige Male bei ihm zu Gast. Am 12. September wurde er im Aschaffenburger Altstadtfriedhof beigesetzt[1]: „In heutiger Morgenstunde fand die Beerdigung des kgl. Kämmerers, Ritter des Civilverdienstordens der Krone Bayerns, Distriktsinspektors der Landwehr, Herrn Freiherr von Mergenbaum zu Nilkheim, auf dem Kirchhofe zu Aschaffenburg in jener Einfachheit statt, welche der Verstorbene im Leben stets geliebt und welche er auch für seine Bestattung selbst letztwillig angeordnet hatte.“

Auszeichnungen

  • 1811 erhielt Mergenbaum das Freiherrndiplom durch den Fürstprimas von Dalberg unter Beifügung der Wappen der von mütterlicher Seite verwandten Familien Burggrafen und Rucker. Dieses Diplom vom 20. April 1811 befindet sich im Stadtarchiv Aschaffenburg (NS Bay 47).
  • Ein Platz im Zentrum des Stadtteils wurde ihm gewidmet.

Wappenbeschreibung

Im Geviert mit einem silbernen Herzschild befindet sich darin auf grünem Boden ein grüner Laubbaum. Im ersten und vierten Viertel sind jeweils eine in Grün schwebende goldene Burg mit 2 Zinnentürmen und einem Giebel dazwischen. Im 2. und 3. Geviert sieht man oben in Gold 3 blaue Schrägbalken; unten in Blau ein gestürzter Halbmond über einem goldenen Stern.

Literatur

  • Aschaffenburger Studien Hrg. Hans-Bernd Spies II. Dokumentation Band 12 – Nilkheim – von der christlichen Ursiedlung zum Stadtteil, Aschaffenburg 1997
  • Alfred F. Wolfert – Aschaffenburger Wappenbuch, Aschaffenburg 1983

Einzelnachweise

  1. http://www.altstadtfriedhof.de/mergenbaum.htm

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