Engdes (Adelsgeschlecht)

Engdes (Adelsgeschlecht)

Engdes ist der Name eines alten deutsch-baltischen, im 18. Jahrhundert ausgestorben Adelsgeschlechts.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Das Geschlecht erscheint erstmals im 13. Jahrhundert in dem damals dänischen Wierland, einer historischen Landschaft im Nordosten des heutigen Estland, und ist vermutlich deutsch-dänischer Herkunft. Die Engdes sind stammes- und wappenverwandt mit den Wrangel als auch mit den Löwenwolde († 19. Jh.).[1] Als gemeinsamer Stammvater der Engdes und Wrangel wird dominus Eilardus (⚔ 1241), begütert auf Wrangalæ, dem späteren Wrangelshof angesehen.[2] [3]

Robertus de Engdis hat im Jahre 1277 Engdes in Estland besessen, wovon die Familie vielleicht Ihren Namen nahm.[4] Weiterhin hatten die Engdes im Mittelalter in Estland Arbafer, Katis, Kayafer, Linenputte, Poltzen, Warninge, und Wissuft in Livland in ihrem Besitz. Bedeutung erlangte vor allem das Haus Pöddes. Reinhold Engdes († vor 1558), Erbherr auf Wissuft, hatte durch Heirat mit Dorothea Kalff das Gut Pöddes, welches die Esten noch heute nach ihrer Familie benennen, an sich gebracht. Sein Enkel Hans Engdes († 1676), war Rittmeister, Mannrichter und Landrat in Estland. Dessen Sohn Reinhold von Engdes (* 1645; † 1702) war ebenfalls Mannrichter. Mit seinen Kindern findet das Geschlecht seinen Ausgang. Mit Hans von Engdes (* 1676; † 1725) erlischt der Mannesstamm, sein jüngerer Bruder Hermann Reinhold von Engdes (* 1680; ⚔ 1701), blieb vor Errestfer, er war schwedischer Quartiermeister und Mannrichter. Wissuft wurde daraufhin von den Schweden eingezogen und neu verlehnt. Von den sieben Schwestern starben drei unvermählt. Helene von Engdes (* 1677; † 1716) trug Pöddes ihrem Gatten, dem schwedischen Landrat Claus Gustav von Essen († 1740) zu.

Wappen

Das Stammwappen zeigt auf silbernem Schild einen dreimal gezinnten schwarzen Balken (Mauer). Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Decken der dreimal gezinnte schwarze Balken zwischen einem offenen silbernen Flug.

Einzelnachweise

  1. GHdA Adelslexikon Band XVI, Band 137 der Gesamtreihe, Limburg (Lahn) 2005, S. 375–376
  2. Paul Johansen: Die Estlandliste des Liber Census Daniae. Reval 1933, S. 775–778, 828, 851
  3. Liv-, Esth- und Curländ. Urkundenbuch 1, Reval 1853, Nr. 449; 478
  4. Heinz von Zur Mühlen, Gertrud Westermann: Baltisches historisches Ortslexikon Böhlau Verlag, Köln/Weimar 1985, Band 1, S. 65

Literatur

  • Genealogisches Handbuch der baltischen Ritterschaften. Teil 2, 1.2: Estland, Görlitz, 1930, S. 603–605

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Dücker (Adelsgeschlecht) — Wappen derer von Dücker Dücker ist der Name eines deutsch baltischen Adelsgeschlechts, welches sich von Westfalen bis ins Baltikum und nach Schweden ausgebreitet hat. Inhaltsverzeichnis …   Deutsch Wikipedia

  • Wrangel — Wappen derer von Wrangel Wrangel auch Wrangell ist der Name eines baltischen Adelsgeschlechts. Die Herren, Freiherren und Grafen von Wrangel zählen zu den namhaftesten Geschlechtern des baltischen Uradels. Zweige der Familie bestehen bis heute …   Deutsch Wikipedia

  • Uexküll — Stammwappen derer von Uexküll seit 1475 Uexküll, auch Yxkull oder Uxkull, ist der Name eines alten ursprünglich erzstiftlich bremischen Adelsgeschlechts. Die Familie, deren Zweige zum Teil bis heute bestehen, gehört zum Uradel im Stedinger Land.… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”