Enron: The Smartest Guys in the Room

Enron: The Smartest Guys in the Room
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Filmdaten
Deutscher Titel Enron: The Smartest Guys in the Room
Produktionsland Vereinigte Staaten
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahr 22.04.2005
Länge 109 Minuten
Stab
Regie Alex Gibney
Drehbuch Bethany McLean
Peter Elkin
Alex Gibney
Musik Matthew Hauser
Marylin Manson
Tom Waits
Kamera Maryise Alberti
Schnitt Alison Ellwood
Besetzung

Enron – The Smartest Guys in the Room ist eine Dokumentation über eine der größten Firmenpleiten der US-amerikanischen Wirtschaftsgeschichte und deren Ursachen. Der 2005 veröffentlichte Dokumentarfilm beruht auf einer Buchvorlage von Bethany McLean und Peter Elkind. Beide werden im Abspann des Films als Autoren genannt zusammen mit dem Regisseur Alex Gibney.

Durch konsequenten Bilanzbetrug bereicherten sich die verantwortlichen Manager des US-Energieriesen "Enron" und führten 2001 eine der größten Firmenpleiten der Wirtschaftsgeschichte herbei, die über 20.000 Arbeitsplätze und unter anderem den Pensionsfonds der Mitarbeiter über zwei Milliarden Dollar vernichtete. Der Filme behandelt den Zusammenbruch, der durch umfangreichen Bilanzbetrug der verantwortlichen Manager ausgelöst wurde. Auch zeigt der Film die Verstrickungen des Unternehmens in die kalifornische Stromkrise. Er beinhaltet Interviews mit den Autoren McLean und Elkind sowie mit früheren Enron Managern und Angestellten sowie Analysten, Reportern und dem früheren Gouverneur von Kalifornien, Gray Davis.

Der Film gewann den Independent Spirit Awards 2006 als bester Dokumentarfilm und wurde 2006 für den Oscar nominiert.

Handlung

Der Film beginnt mit einem Steckbrief von Kenneth Lay, der 1985 Enron gründete. Bereits zwei Jahre später war Enron in einen Skandal verwickelt, als zwei Wertpapierhändler mit Firmengeldern riskante Geschäfte am Ölmarkt abschlossen. Außerdem wird berichtet, das Enrons CEO, Louis Borget, Unternehmensgelder auf einen Offshore-Finanzplatz umleitete. Als bei einem Audit diese Machenschaften nicht aufgedeckt wurden, ermutigte Kenneth Lay seine Mitarbeiter „weitere Milliarden zu scheffeln“. Dennoch wurden die Wertpapierhändler entlassen als herauskam, dass sie Enrons Reserven aufs Spiel setzten und das Unternehmen an den Rand des Ruins brachten. Nachdem diese Tatsachen ans Licht kamen, bestritt Lay jegliche Verwicklung in diesen Skandal.

Kenneth Lay stellte dann einen neuen CEO ein, Jeffrey Skilling, der dafür sorgte, das Enron gewisse Projekte in der Bilanz neu und vor allem höher bewertete („Mark to market“). Dabei wurden langfristig zu erwartende Einkünfte direkt nach Abschluss des Vertrages als bereits vorhandene Einnahmen ausgewiesen, Schulden tauchten in den Büchern als Aktiva auf und Investitionen in materielle Projekte zahlten sich vermeintlich bereits aus, bevor diese überhaupt realisiert wurden. Dadurch konnte Enron subjektiv den Anschein erwecken ein hoch profitables Unternehmen zu sein.

Jeffrey Skilling zwang Enron eine Darwinsche Sichtweise auf als er ein firmeninternes Überprüfungskomitee einsetzte. Dieses stufte einmal jährlich Mitarbeiter hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit ein und feuerte dann die schwächsten, die als unzureichend für die Erreichung der Unternehmensziele eingeschätzt wurden. Dies führte zu einem starken Konkurrenzdenken im Unternehmen und einer extrem schlechten Arbeitsatmosphäre.

Skilling stellte sogenannte „Lieutenants“ ein, die die Umsetzung seiner Anweisungen im Unternehmen durchdrückten. Sie wurden intern „die Typen mit den Spikes“ genannt. Darunter waren J. Clifford Baxter, ein Manager, der als manisch-depressiv bekannt war sowie Lou Pai, CEO von Enron Energy Services. Pai war dafür bekannt, dass er mit Firmengeldern regelmäßig Besuche in Stripclubs bezahlte und angeblich sogar Stripperinnen in sein Büro einlud. Pai verkaufte seine Aktien für 250 Millionen Dollar und verließ danach überraschend das Unternehmen. Ungeachtet der Höhe dieser Summe, die Pai einstrich, machte das Tochterunternehmen, das er leitete, einen Verlust von einer Milliarde Dollar – eine Tatsache, die von Enron gedeckt wurde. Pai kaufte sich mit seinem Geld eine große Ranch in Colorado und wurde so der zweitgrößte Grundbesitzer in diesem Bundesstaat.

Während an der Börse durch die Internet-Blase die Kurse stiegen, versuchte Enron die Analysten durch das Erreichen der Quartalsziele zu täuschen. Manager pushten dabei den Kurs und versilberten danach ihre Aktien in einem Prozess den sie „aufpumpen und wegschmeißen“ („pump and dump“) nannten.

Enron startet auch eine riesige PR-Kampagne in der sich das Unternehmen als profitabel und stabil präsentierte obwohl sich ihre weltweiten Geschäfte schlecht entwickelten. Eine riesige Fehleinschätzung war die Geschäftsbeziehung mit Dabhol Power Plant, einem Stromerzeuger in Indien. Dieser Betrieb wurde später stillgelegt und etwa eine Milliarde Dollar in den Sand gesetzt als letztlich nicht genügend Strom erzeugt werden konnte. Des Weiteren investierte Enron in die Breitbandtechnologie um darüber Filme zu verkaufen sowie in den Verkauf von Wetterberichten; auch diese Engagements scheiterten. Trotzdem wurden weiterhin durch die Höherbewertung des Vermögens in der Bilanz nicht existierende Gewinne ausgewiesen.

Enrons Erfolg war auf dem Höhepunkt als es im Jahr 2000 als eines der Internet-basierten Unternehmen bezeichnet wurde, dass das Platzen der Internet-Blase erfolgreich überlebt hat. Außerdem wurde es vom Fortune-Magazin als das Unternehmen mit dem „höchsten Ansehen“ ausgezeichnet. Dennoch stellten Jim Chanos, ein Investor, und Bethany McLean, eine Fortune-Reporterin, aufgrund von Unregelmäßigkeiten in den Finanzberichten und Aktienbewertungen des Unternehmens diesen Erfolg in Frage. Skilling nannte McLeans Vorgehen daraufhin „unethisch“ und beschuldigte das Fortune-Magazin, das die Reportage einer positiven Darstellung in der BusinessWeek entgegenwirken sollte. Drei Enron Manager, einschließlich CFO Andrew Fastow, trafen sich danach mit McLean und einem Fortune-Redakteur um die Finanzen des Unternehmens zu erläutern.

Fastow erfand ein Netzwerk von Scheinfirmen, die lediglich dazu da waren aus zwei Gründen Geschäfte mit Enron zu machen: einerseits um Geld an Enron zu überweisen und andererseits die schnell anwachsenden Schulden zu verschleiern. Ohne das Wissen von Lay oder Skilling hatte Fastow auf diese Weise Enron um Dutzende Millionen Dollar erleichtert. Fastow zog auch Vorteile aus der Gier von Investmentbanken wie Citibank und Merrill Lynch, die er dazu überredete in diese Scheinfirmen zu investieren sodass Enron mit sich selbst Geschäfte abschließen konnte.

Auszeichnungen

Weblinks


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