Erdbach (Mümling)

Erdbach (Mümling)
Erdbach
im Oberlauf: Ernsbach
Gewässerkennzahl DE: 247438
Lage Deutschland, Hessen
Flusssystem RheinVorlage:Infobox Fluss/FLUSSSYSTEM_falsch
Quelle Im Löwengrund 600 m nordöstlich von Ernsbach im hessischen Odenwald
49° 40′ 0,4″ N, 9° 3′ 56,5″ O49.6667667684829.06569480896400
Quellhöhe 400 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Mündung Bei Michelstadt in die Mümling
49.671182981568.9935970306396201

49° 40′ 16″ N, 8° 59′ 37″ O49.671182981568.9935970306396201
Mündungshöhe 201 m ü. NN [1]Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Höhenunterschied 199 m
Länge 7 kmVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
Einzugsgebiet 14,47 km²Vorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen
AbflussmengeVorlage:Infobox Fluss/NACHWEISE_fehlen MNQ: 50 l/s
MQ: 164 l/sVorlage:Infobox Fluss/BILD_fehlt
Dreiseetal
Die dritte von fünf Versickerungen
Stockheimer Mühle

Der Erdbach, im Oberlauf mit Nebennamen auch Ernsbach, ist ein 7 Kilometer langer rechter Nebenfluss der Mümling im Odenwald, der vermutlich der Stadt Erbach und dem Stadtteil Dorf-Erbach den Namen gegeben hat.

Inhaltsverzeichnis

Flusslauf

Oberlauf

Der Erdbach entspringt etwa 600 Meter nordöstlich der Ortslage des Erbacher Stadtteils Ernsbach, fließt in westlicher Richtung durch diesen Ort und strebt der Vereinigung mit dem einzigen nennenswerten Zufluss, dem aus südlicher Richtung kommenden Erbucher Bach zu. Bis hierhin ist er auch unter dem Nebennamen Ernsbach bekannt. Dann folgt der Dreiseetal genannte letzte durch Waldgebiet führende Abschnitt,[2] bevor der Bachlauf Dorf-Erbach erreicht.

Erdbachversickerung

Zwischen Dorf-Erbach und Stockheim stellt sich dem Bachlauf ein Bergrücken aus Muschelkalk entgegen, der in das Tal der Mümling hineinragt und über den die Eulbacher Straße führt. Hier in der Nähe des Erbacher Sportparks versickert der Erdbach vollständig in fünf Höhlenlöchern einer Flussschwinde am Fuße einer kleinen Felswand.

Die auf den umliegenden Höhenzügen des Odenwaldes längst abgetragenen Kalkschichten des Deckgebirges entgingen durch Absenkung des Michelstädter Grabens stellenweise der Verwitterung. So ist hier eine anstehende Scholle des Unteren Muschelkalks stehen geblieben. Die Löslichkeit des Kalkes durch das kohlensäurehaltige Wasser führte zur Bildung von Rissen und Spalten, die sich im Laufe der Zeiten erweiterten. So entstanden auch mehr oder weniger große unterirdische Hohlräume. Die Wasser fallen dadurch in die Tiefe und treten an geeigneter Stelle wieder als Quellen aus.

Das Wasser kommt, wie Messungen mit Farbzusätzen ergeben haben, nach einer dreiviertel Stunde und einer Versickerungsstrecke von etwa 100 Meter nördlich jenseits des Karstrückens versteckt in einem Gehölz nahe der Stockheimer Mühle wieder zutage. Das Wasser quillt aus tümpelartigen Verbreiterungen am Fuße des Hangs hervor.

Ein zweiter Arm des Erdbachs führt schon oberhalb von Dorf-Erbach zu einer Stelle, wo früher das Wasser in einem 10 Meter tiefen Schacht im Untergrund verschwand und dessen Fallhöhe von einer Elfenbeinschnitzerei zum Antrieb der Maschinen genutzt wurde. Nach Stilllegung der Maschinen wird das Wasser dieses Seitenarms auf einer Wiese in zwei Kanaleinläufen abgefangen und unterirdisch zur unteren Versickerungsstelle geleitet. Das Wasser der oberen Versickerungsstelle war bis zum Austritt an der Stockheimer Mühle 23 Stunden unterirdisch unterwegs. Dies lässt auf ein ausgeprägtes Gangsystem mit Seen schließen, das Höhlenforscher bereits auf eine Länge von ca. 400 Metern begehen konnten. Das Erdbach-Höhlensystem bildet als eine der größten Karsterscheinungen im südhessischen Raum ein eindrucksvolles und seltenes geologisches Naturdenkmal.

Unterlauf

Unterhalb der Stockheimer Mühle bildet das Bachbett die Grenze zwischen Stockheim, das an seinem rechten Ufer liegt, und der Gemarkung von Erbach. Die letzten etwa 350 Meter von der Unterquerung der Bundesstraße 45 bis zur Einmündung in die Mümling ist der Erdbach unterirdisch kanalisiert.

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. a b Topographische Karte 1:25.000
  2. http://www.dorferbach.de/pages/unser-ort/historie/das-dreiseental.php Dreiseental im Internet

Weblinks


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