Carl Friedrich Glasenapp

Carl Friedrich Glasenapp

Carl Friedrich Glasenapp (* 21. Septemberjul./ 3. Oktober 1847greg. in Riga; † 14. April 1915 in Riga), war russischer Staatsrat und Wagnerforscher. Er wurde als Sohn des Kreisschulinspektors Friedrich Glasenapp und seiner Ehefrau Emilie geb. Kuhlmann geboren.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach dem Besuch des Gouvernement-Gymnasiums in Riga studierte Carl Friedrich Glasenapp von 1867 bis 1872 an der Universität Dorpat klassische Philologie, Kunstgeschichte und vergleichende Sprachwissenschaft. 1873 wurde er als Gymnasiallehrer in Pernau angestellt, wo er 1874 Henriette Rambach, die Tochter des dortigen Justizbürgermeisters Friedrich Rambach heiratete. Von 1875 bis 1904 war er Oberlehrer für deutsche Sprache und Literatur an der Städtischen Töchterschule in Riga. Von 1898-1912 arbeitete er am Polytechnikum Riga als Dozent. Durch seine philologische Beschäftigung mit den Schriften und der Musik Richard Wagners wurde er häufiger Besucher der Bayreuther Festspiele und Gast im Haus Wahnfried. Dadurch reifte in ihm allmählich der Entschluss, Wagners Leben und Werk zu beschreiben, und so entstand 1877 die erste Wagnerbiografie in zwei Bänden. Zusammen mit Heinrich Freiherr von Stein gab Carl Friedrich Glasenapp 1883 ein Wagnerlexikon heraus, und 1891 erschien seine zweibändige Wagnerenzyklopädie. Durch den umfangreichen Briefwechsel Richard Wagners wurde eine Neubearbeitung der Biografie von 1877 notwendig, die dann 1911 unter dem Titel „Das Leben Richard Wagners“ veröffentlicht wurde und sechs Bände (3107 S.) umfasste, und als Glasenapps Lebenswerk gilt.

Nach seinem Tod 1915 war sein Nachlass der Grundstock der Richard-Wagner-Gedenkstätte in Bayreuth, die 1924 von seiner Pflegetochter Helena Wallem (1873-1953) gegründet wurde und deren erste Leiterin sie war. 1976 wurde die Richard-Wagner-Gedenkstätte aufgelöst und die Bestände und die Bibliothek (inzwischen ca. 11.000 Bände) in das Richard-Wagner-Museum integriert.

Werke

  • Wagner-Encyklopädie. Haupterscheinungen d. Kunst- u. Kulturgeschichte im Lichte der Anschauung Richard Wagners. In wörtl. Anführungen aus s. Schriften dargest. v. C. Fr. Glasenapp
  • Das Leben Richard Wagners. Sechs Bände. Leipzig 1876-1911
  • Siegfried Wagner und seine Kunst. Gesammelte Aufsätze über d. dramat. Schaffen Siegfried Wagners. 2 Bde. Leipzig 1911-1919

Auszeichnungen und Ehrungen

  • Ehrenbürger von Bayreuth (1928)
  • Straße in Bayreuth ist nach ihm benannt (Glasenappweg)

Siehe auch

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Glasenapp (Adelsgeschlecht) — Wappen der Familie von Glasenapp Glasenapp ist der Name eines alten Adelsgeschlechts aus Pommern, mit Zweigen in Deutschland, Lettland, Estland, Russland, USA und Brasilien. Inhaltsverzeichnis 1 …   Deutsch Wikipedia

  • Glasenapp — Armoiries de la famille von Glasenapp La famille von Glasenapp est une famille de la noblesse allemande de la Baltique originaire de Poméranie qui s est ramifiée en Allemagne, en Russie, aux États Unis et au Brésil. Sommaire …   Wikipédia en Français

  • Joachim Reinhold von Glasenapp — Baron von Glasenapp (* 1717 in Wardin, Pommern; † um 1800 in Köln?; gebürtig Joachim Reinhold von Glasenapp) war Oberstleutnant und Gründer des Regiments Frei Husaren Glasenapp. Er heiratete Ende 1746 Anna Elisabeth „Louise“ Baronesse von Hundt… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Gl — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Gräfin Schleinitz — Marie von Schleinitz. Gemälde von Franz von Lenbach, 1873. Marie („Mimi“) Gräfin von Schleinitz Wolkenstein, geb. von Buch (* 22. Januar 1842 in Rom; † 18. Mai 1912 in Berlin) war eine der bedeutendsten Berliner Salonièren in der zwe …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Gräfin Schleinitz — Marie von Schleinitz. Gemälde von Franz von Lenbach, 1873. Marie („Mimi“) Gräfin von Schleinitz Wolkenstein, geb. von Buch (* 22. Januar 1842 in Rom; † 18. Mai 1912 in Berlin) war eine der bedeutendsten Berliner Salonièren in der zwe …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Gräfin von Schleinitz — Marie von Schleinitz. Gemälde von Franz von Lenbach, 1873. Marie („Mimi“) Gräfin von Schleinitz Wolkenstein, geb. von Buch (* 22. Januar 1842 in Rom; † 18. Mai 1912 in Berlin) war eine der bedeutendsten Berliner Salonièren in der zwe …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Gräfin von Schleinitz-Wolkenstein — Marie von Schleinitz. Gemälde von Franz von Lenbach, 1873. Marie („Mimi“) Gräfin von Schleinitz Wolkenstein, geb. von Buch (* 22. Januar 1842 in Rom; † 18. Mai 1912 in Berlin) war eine der bedeutendsten Berliner Salonièren in der zwe …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Gräfin von Wolkenstein — Marie von Schleinitz. Gemälde von Franz von Lenbach, 1873. Marie („Mimi“) Gräfin von Schleinitz Wolkenstein, geb. von Buch (* 22. Januar 1842 in Rom; † 18. Mai 1912 in Berlin) war eine der bedeutendsten Berliner Salonièren in der zwe …   Deutsch Wikipedia

  • Marie von Buch — Marie von Schleinitz. Gemälde von Franz von Lenbach, 1873. Marie („Mimi“) Gräfin von Schleinitz Wolkenstein, geb. von Buch (* 22. Januar 1842 in Rom; † 18. Mai 1912 in Berlin) war eine der bedeutendsten Berliner Salonièren in der zwe …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”