Erich Gruner

Erich Gruner

Erich Gruner (* 5. Januar 1915 in Bern; † 21. Februar 2001 ebenda) war ein Schweizer Historiker und Politologe.

Der Sohn eines Pfarrers und Bernburgers und einer Lehrerin studierte Geschichte an den Universitäten Bern (u.a. bei Werner Näf und Richard Feller) und Wien. Er wurde 1942 bei Richard Feller mit einer Dissertation über «Das bernische Patriziat und die Regeneration» promoviert.

Von 1941 bis 1961 arbeitete er als Gymnasiallehrer in Basel. 1961 wurde er ordentlicher Professor für Sozialgeschichte und Soziologie der schweizerischen Politik an der Universität Bern. Dort gründete er 1965 das Forschungszentrum für schweizerische Politik (heute: Institut für Politikwissenschaft), das er bis zu seiner Pensionierung 1985 leitete. Ebenfalls ab 1965 gab er zusammen mit Peter Gilg das Jahrbuch Année politique suisse heraus.

Gruners Arbeitsgebiete waren die Verbände, Parteien und politischen Institutionen der Schweiz. Er förderte die Anwendung sozialwissenschaftlicher Ansätze in der schweizerischen Geschichtswissenschaft sowie die Institutionalisierung der Politikwissenschaft in der Schweiz. 1977 war er ein Initiator der VOX-Analysen. Gruner verfasste auch Lehrmittel zur Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts und zur schweizerischen Staatskunde.

1975 ehrte ihn die Universität Lausanne mit einem Ehrendoktortitel. Er war mit Dorothea Burckhardt verheiratet.

Werke (Auswahl)

  • Die Schweizerische Bundesversammlung 1848–1920. 2 Bde., 1966.
  • Die Arbeiter in der Schweiz im 19. Jahrhundert. 1968.
  • Die Parteien in der Schweiz. 1969.
  • Die Schweizerische Bundesversammlung 1920–1968. 1970.
  • Arbeiterschaft und Wirtschaft in der Schweiz, 1880–1914. 3 Bde., 1987/88.

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