- Erich Peter (Jazzbassist)
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Erich Peter (* 9. Februar 1935 in Zürich; † 9. Juli 1996 in Aarau) war ein Schweizer Jazzbassist.
Leben und Karriere
Im Alter von zehn Jahren kam er nach Aarau, wo er später eine Lehre als kaufmännischer Angestellter absolvierte. Angeregt von einem Onkel, der als Amateurpianist auftrat, begann er noch als Schüler autodidaktisch Kontrabass zu spielen. Der Onkel führte ihn auch in die Oltner Jazzszene um Umberto Arlati ein. Mit Musikern aus diesem Umfeld nahm er 1952 und 1953 am Zürcher Amateur-Jazzfestival teil und gewann jeweils den zweiten Preis bei den Bassisten.
Nach Abschluss der Berufslehre ging Erich Peter für zwei Jahre nach London, wo er sofort Anschluss an die dortige Bebop-Szene fand und Schallplattenaufnahmen mit Kenny Graham, Victor Feldman und der Bigband von Ronnie Scott realisierte, mit der er erstmals als Berufsmusiker unterwegs war. Nach seiner Rückkehr in die Schweiz wurde er kurzzeitig Mitglied des Tanzorchesters von Mac Strittmatter und trat danach in die Kurt Weil−Band ein, mit der er in verschiedenen westeuropäischen Jazzclubs sowie an der Weltausstellung in Brüssel gastierte. Ende 1958 begann er in Paris als Freelance-Musiker in den einschlägigen Clubs zu spielen und bildete dann zusammen mit dem Schlagzeuger Pierre Favre das George Gruntz Trio, das unter anderen die Amerikaner Chet Baker und Dexter Gordon begleitete und auch die Rhythmusgruppe der Flavio Ambrosetti All Stars bildete, die im Februar 1959 an den Festivals von Lugano und San Remo auftraten.
Ab Ende 1960 arbeitete Peter ein Jahr lang in Rom für das Radio der RAI, wo er zusammen mit dem Pianisten Joel Vandroogenbroeck und Pierre Favre das Studio-Quartett des italienischen Trompeters Nunzio Rotondo komplettierte. Im Sommer 1962 zog er dann für 15 Jahre nach Spanien. Als Mitglied des Trios um den blinden Pianisten Tete Montoliu begleitete er zahlreiche amerikanische und europäische Starsolisten, am Jazzfestival Juan-les-Pins 1966 auch die Sängerin Anita O'Day. Mit der Flamenco-Jazzgruppe des Saxofonisten Pedro Iturralde, zu der auch der Gitarrist Paco de Lucia gehörte, trat er 1967 zudem an den Berliner Jazztagen auf.
Nach seinem ausgedehnten Spanien-Aufenthalt kehrte Erich Peter 1977 nach Aarau zurück und wirkte fünf Jahre lang als Basslehrer an der Swiss Jazz School in Bern. Daneben und danach spielte er als Freelancer mit verschiedenen schweizerischen und internationalen Musikern aus dem Bereich des modernen Straight-ahead-Jazz. Er starb in Aarau nach längerer Krankheit.
Literatur
- Bruno Rub: Der Teamplayer. Erich Peter (1935-1996), Jazzbassist aus Aarau. Biografie mit einer Diskografie von Arild Wideröe und einer Begleit-CD mit neun Tracks. Verlag hier + jetzt, Baden 2007. ISBN 978-3-03919-053-9
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