Erich Richter

Erich Richter

Erich Bernhard Richter (* 13. Mai 1908 in Leipzig; † 2. Dezember 1989) war ein deutscher Politiker (KPD/SED), Journalist und Rundfunkhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Richter schloss sich 1922 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands an und war anschließend als Verbandsfunktionär in Sachsen tätig. Ende der 1920er Jahre wurde er journalistisch tätig und war verantwortlich für die Jugendseiten der Dresdner KPD-Zeitung Arbeiterstimme. Nach 1930 war er Mitarbeiter der KPD-Unterbezirksleitung Leipzig und schrieb politische Kommentare für verschiedene Betriebszeitungen.

Nach der „Machtergreifung“ durch die Nationalsozialisten 1933 war Richter im kommunistischem Widerstand aktiv. Er besuchte die Internationale Lenin-Schule der Komintern und nahm 1935 am VII. Weltkongress der Komintern teil. Zurück in Deutschland gab Richter bis zu seiner Emigration 1939 nach England illegale antifaschistische Zeitungen heraus.

1946 kehrte Richter nach Deutschland zurück und wurde Mitglied der SED und ihrer Landesleitung Sachsen. Anschließend war er bis 1951 Erster Sekretär der SED-Kreisleitung Leipzig. Von 1951 bis 1959 war er nacheinander stellvertretender Chefredakteur der Sächsischen Zeitung in Dresden, Chefredakteur der Zeitung Freie Presse in Zwickau sowie der Zeitung Das Volk in Erfurt. Von 1959 bis 1964 war er Direktor des Rundfunksenders Leipzig und dann bis 1967 Mitarbeiter des Staatlichen Komitees für Rundfunk. Er wurde dort mit dem Aufbau einer rundfunkhistorischen Dokumentations- und Forschungsabteilung betraut. Ab 1967 war Richter dann Leiter des Lektorats Rundfunkgeschichte und verantwortlicher Redakteur der Zeitschrift Beiträge zur Geschichte des Rundfunks (BGR).

Richter war zudem Mitglied der Zentralleitung des Komitees der Antifaschistischen Widerstandskämpfer und des Friedensrates der DDR.

Ehrungen

Richter erhielt unter anderem den Karl-Marx-Orden und wurde auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in der Gräberanlage für Opfer des Faschismus und Verfolgte des Naziregimes beigesetzt.

Werke

  • Entwicklungsetappen des Deutschen Demokratischen Rundfunks. Teil I, in: BGR 4 (1970), Heft 2, S. 5–34; Teil II, in: BGR 4 (1970), Heft 3, S. 5–71; Teil III, in: BGR 4 (1970), Heft 4, S. 5–40; Teil IV, in: BGR 5 (1971), Heft 1, S. 14–51 sowie Teil V, in: BGR 5 (1971), Heft 2, S. 5–46.

Literatur

  • Gabriele Baumgartner, Dieter Hebig: Biographisches Handbuch der SBZ/DDR. 1945–1990. Band 2. K. G. Saur, München 1997, S. 710.
  • Ingrid Pietrzynski: Das Schriftgut des DDR-Hörfunks: eine Bestandsübersicht. Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv, Frankfurt/Main 2002.

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