Ernst Kaps Klavierfabrik

Ernst Kaps Klavierfabrik
Ernst Kaps Klavierfabrik AG
Kaps Logo.jpg
Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1858
Sitz Dresden (Deutschland)
Produkte Klaviere und Flügel

Die Ernst Kaps Klavierfabrik AG war eine Klavierfabrik in Dresden.

Inhaltsverzeichnis

Firmengeschichte

Sie wurde 1858 von Ernst Kaps in Dresden gegründet. Kaps war ein deutscher Hersteller und Händler von Klavieren und Flügeln. Kaps wurde kurz nach der Gründung zum Hofpianofortefabrikanten des Königreich Sachsen ernannt. 1876 nahm die Ernst Kaps Klavierfabrik AG als Aussteller an der Weltausstellung in Philadelphia (USA) teil. Im Jahr 1922 begann eine Zusammenarbeit mit dem Klavierbauer Johann Kuhse. Die Ernst Kaps Klavierfabrik AG ging 1925 in die Kaps-Kuhse Pianoforte AG über.[1]

Der Unternehmensgründer

Ernst Kaps wurde am 9. Dezember 1826 in Döbeln (Sachsen) geboren. Nachdem er bei den ersten europäischen Adressen seines Faches gearbeitet hatte, machte er sich 1858 in Dresden selbständig. Kaps wurde 1879 als Mitglied in die Königlich Schwedische Musikakademie berufen.[2] Er starb am 11. Februar 1887 in Dresden.[3]

Modelle

Kaps entwickelte und baute zwischen 1858 und 1925 eine nicht näher bekannte Anzahl an Klavieren und Flügel. Die Modelle waren aufgrund der innovativen Weiterentwicklungen sehr vielseitig. Alle Klaviere und Flügel wurden mit fortlaufenden Seriennummern versehen, welche jedoch vermutlich zu Jahreswechseln aufgerundet wurden, so dass die Seriennummern keinen Aufschluss über die Anzahl der gefertigten Stücke liefert. Die Tabelle gibt Aufschluss über die Zuordnung der Seriennummern zum Herstellungsjahr.[4]

Jahr Seriennummer Jahr Seriennummer Jahr Seriennummer
1858 1 1877 4.001 1885 10.001
1869 501 1880 6.001 1888 12.001
1872 1.001 1883 8.001 1890 14.001

Erfindungen und Patente

Die Erfindungen und Entwicklungen von Kaps wurden vielfach patentiert. Ein Auszug:

Resonator

Die wichtigste Erfindung war der sogenannte Resonator, eine Vorrichtung, durch die die Klangschönheit und Fülle des Tons, namentlich in den höheren Registern, wesentlich erhöht wird.[3] Die damit versehenen Instrumente heißen »Patentflügel mit Resonator«. Derselbe besteht aus einem in der für den Klavierbau überhaupt maßgebenden Harfenform gebauten Schallkasten, welcher auf den Resonanzboden aufgeschraubt ist. Ein unten mit Rippen versehener Resonanzboden bildet die Decke desselben. Der Teil der Saiten, welcher über dem Resonator liegt, hat unter seiner Mitte stets ein Schallloch, wohin die Saitenchöre durch einen auf dem Resonanzboden befestigten Schallkanal vom Steg aus geführt werden. Diese Einrichtung dient dazu, der Resonanz der meist zu dünnen Töne des Sopran und höheren Registers eine erhebliche Verstärkung, dem Timbre der einzelnen Oktavengattungen zugleich eine größere Übereinstimmung und richtiges Verhältnis in der Klangstärke zu verleihen.

Stutzflügel

Im Jahr 1865 baute Kaps den ersten Flügel mit kreuzsaitigem Bezug. Das nach Kaps benannte System bezog sich auf Flügel kleinsten Formats (Stutzflügel), welche nur ca. 1,50 m lang waren. Diese zeichneten sich sowohl durch Solidität und Haltbarkeit als auch durch lieblichen und dennoch kräftigen Ton aus, wobei die Adaptierung der Steinwayschen Repetitionsmechanik von wesentlichem Vorteil war.

Saitenlage in Flügeln

1876 erhielt Kaps ein Patent auf eine neue Saitenlage in Flügeln, welche besondere Mensuren der Saiten beinhaltete.[5]

Einzelnachweise

  1. The Virtual Pianoshop
  2. Nyström, Pia; Kyhlberg-Boström, Anna; Elmquist Anne-Marie; Kungl. Musikaliska akademiens skriftserie, 0347-5158 ; 84 (Hrsg.): Kungl. Musikaliska akademien: matrikel 1771-1995. 2., rev. och utök. uppl. Auflage. Musikaliska akademien, Stockholm 1996, ISBN 91-85428-99-X (inb.).
  3. a b Meyers Großes Konversations-Lexikon. Leipzig 1885, Band 9, S. 495
  4. [Pierce, Bob Piano-Atlas. 10. Auflage ISBN 0-911138-02-1]
  5. Staatsarchiv Ludwigsburg Dokumente - E 170 a Bü 2121

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