- Ernst Leopold Prinz zur Lippe
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Ernst Leopold Chlodwig Erbprinz zur Lippe (* 12. Juni 1902 in Detmold; † 24. Mai 1987 ebendort) war ein deutscher Adeliger.
Leben und Wirken
Ernst zur Lippe war der älteste Sohn des letzten regierenden Fürsten Leopold IV. zur Lippe-Biesterfeld, der am 12. November 1918 im Zuge der Novemberrevolution auf seinen Thron verzichtete.
Ernst zur Lippe trat Anfang Mai 1928 in die NSDAP (Mitgliedsnr. 88.835) und in ihren Kampfverband, die SA, ein. Seinen Lebensunterhalt bestritt er zu dieser Zeit in wechselnden Berufen, so als Chef der Buchprüfung im Hotel Prinz Albrecht in Berlin.
Nach dem Machtantritt der NSDAP erhielt Ernst einen Posten in der Deutschen Arbeitsfront, um bald danach zum Reichsstellenleiter der NSDAP und persönlichen Referenten des Reichslandwirtschaftsministers Walter Darré aufzusteigen, was er bis 1942 blieb. Als Mitglied der SS (Mitgliedsnr. 314.184) wurde er zum SS-Sturmbannführer befördert.
Bei Kriegsende geriet Ernst in alliierte Kriegsgefangenschaft. Er nahm als Zeuge an den Nürnberger Prozessen teil und wurde später im Zuge der Entnazifizierung von der Spruchkammer im Regierungsbezirk Detmold in die Klasse III (Minderbelastet) eingruppiert.
Nach dem Tod seines Vaters 1949 wurde Ernst Leopolds jüngerer Halbbruder Armin Prinz zur Lippe (* 1924) aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Anna Prinzessin von Ysenburg-Büdingen, verwitwete Prinzessin von Lippe-Weissenfeld (1886-1980), als neues Oberhaupt des Hauses Lippe-Detmold bestimmt. Ernst Leopold wurde testamentarisch übergangen.
Literatur
- Stephan Mailinowski: Vom König zum Führer, 2003.
- Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945 ?. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-59617153-8.
Weblinks
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