Haus Lippe

Haus Lippe

Das Haus Lippe ist ein Adelsgeschlecht von europäischer Bedeutung, dessen Anfänge bis ins 12. Jahrhundert reichen. Erstmals werden im Jahr 1123 die Brüder Bernhard und Hermann zur Lippia genannt. Ihr Stammsitz lag in der Gegend des heutigen Lippstadt. Hermanns Sohn, Bernhard II., regierte die Herrschaft Lippe von 1167 bis 1194. Ihm folgte sein Sohn Hermann II. 1529 wurde das Haus Lippe zur Reichsgrafschaft erhoben. 1621 teilte es sich in die Linien Lippe-Brake (1709 erloschen), Lippe-Alverdissen bzw. ab 1643 Schaumburg-Lippe und Lippe-Detmold. Lippe-Detmold teilte sich wiederum in Lippe-Biesterfeld (nach einem Jagdschloss in Lügde-Biesterfeld, NRW), Lippe-Weißenfeld und Lippe-Falkenflucht.

Großes Wappen des fürstlichen Hauses Lippe, mit der Lippe'schen Rose im Herzschild

Zum deutschen Adelshaus Lippe gehörten folgende Personen:

Inhaltsverzeichnis

Herren, Grafen und Fürsten zur Lippe

Herren zur Lippe

Name Herrschaft Bemerkungen
Bernhard I. 1123–1158
Hermann I. 1128–1167
Bernhard II. 1168–1196
Hermann II. 1196–1229
Bernhard III. 1230–1265
Hermann III. 1265–1273
Bernhard IV. 1265–1275
Simon I. 1273–1344
Simon II.  
Otto 1344–1360 in Lemgo
Bernhard V. 1344–1364 in Rheda
Simon III. 1360–1410
Bernhard VI. 1410–1415
Simon IV. 1415–1429
Bernhard VII. 1429–1511
Simon V. 1511–1536 (ab 1528 Graf)

Grafen zur Lippe

Name Herrschaft Bemerkungen
Simon V. 1511–1536 (seit 1528 Graf)
Bernhard VIII. 1536–1563
Simon VI. 1563–1613
Erbteilung auf Lippe-Detmold (Simon VII), Lippe-Brake (Otto) und Lippe-Schauenburg (Philipp)

Grafen zur Lippe-Detmold

Name Herrschaft Bemerkungen
Simon VII. 1613–1627
weitere Erbteilung in Lippe-Detmold und Lippe-Biesterfeld
Simon Ludwig 1627–1636
Simon Philipp 1636–1650
Johann Bernhard 1650–1652
Hermann Adolf 1652–1665
Simon Heinrich 1665–1697
Friedrich Adolf 1697–1718
Simon Heinrich Adolf 1718–1734
Simon August 1734–1782
Leopold I. 1782–1802 (seit 1789 Fürst)

siehe Fürsten zur Lippe-Detmold

Grafen zur Lippe-Biesterfeld

Name Herrschaft Bemerkungen
Jobst Hermann 1625–1678
Rudolf Ferdinand 1678–1736
Erbteilung in Lippe-Biesterfeld (Friedrich Karl August) und Lippe-Weißenfeld (Ferdinand Ludwig)
Friedrich Karl August 1736–1781
Karl Ernst Casimir 1781–1810
Wilhelm Ernst 1810–1840
Julius 1840–

Grafen zur Lippe-Weißenfeld

Name Herrschaft Bemerkungen
Ferdinand Ludwig 1736–1791
Friedrich Ludwig 1791
Ferdinand 1791–1846
Gustaf 1846–1882

Fürsten zur Lippe-Detmold

Name Herrschaft Bemerkungen
Leopold I. zur Lippe-Detmold (1782/1789)–1802 (seit 1789 Fürst)
Pauline zur Lippe-Detmold geb. von Anhalt-Bernburg 1802–1820 (als Regentin i.V. ihres Sohnes Leopold II.)
Leopold II. zur Lippe-Detmold (1802/1820)–1851
Leopold III. zur Lippe-Detmold 1851–1875
Woldemar zur Lippe-Detmold 1875–1895 starb kinderlos
Alexander zur Lippe-Detmold 1895–1905
Adolf zu Schaumburg-Lippe 1895–1897 (Regentschaft für den geistesgestörten Alexander)
Ernst zur Lippe-Biesterfeld 1897–1904 (Regentschaft für den geistesgestörten Alexander)
Leopold IV. zur Lippe-Biesterfeld 1904–1918 (bis 1905 als Regent für Alexander, danach als Fürst Leopold IV.)

Oberhäupter des Hauses Lippe

Name „Amtszeit“ Bemerkungen
Leopold Fürst zur Lippe-Biesterfeld 1918–1949
Armin Prinz zur Lippe seit 1949 derzeitiges Oberhaupt des Hauses Lippe
Stephan Prinz zur Lippe   „Juniorchef“ des Hauses Lippe

Weitere wichtige Persönlichkeiten des Hauses Lippe

Literatur

  • Philippine Charlotte Auguste Piderit: Die lippischen Edelherrn im Mittelalter. Detmold 1876 (Online: LLB Detmold)
  • Margarete Hamer-Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld: 275 Jahre Lippe-Weißenfeld. Band 1: Wanderung vom Land Lippe in die Lausitz. Auf der Grundlage familienhistorischer Quellen. Sollermann, Leer/Ostfriesland 2009, ISBN 978-3-938897-30-0.
  • Margarete Hamer-Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld: Baruth in Sachsen 1945–1950. Eine Zeitstudie. Oberlausitzer Verlag Nürnberger, Spitzkunnersdorf 2004.
  • Margarete Hamer-Prinzessin zur Lippe-Weißenfeld: Flucht einer Zwölfjährigen. In: Adam von Watzdorf, Agnes von Kopp-Colomb, Henning von Kopp-Colomb (Hrsg.): Schicksalsbuch 2 des sächsisch-thüringischen Adels: 1945 bis 1989 und von der Wende bis 2005. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 2005, ISBN 3-7980-0606-7, S. 333–347 (Aus dem Deutschen Adelsarchiv NF 6).

Siehe auch


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