- Carl Gottlieb Haubold
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Carl Gottlieb Haubold (* 20. März 1783 in Auerswalde; † 18. Mai 1856 in Rochlitz) war ein deutscher Unternehmer. Er gilt als Vater des Chemnitzer Maschinenbaus.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Der als Sohn einer Bauernfamilie geborene Haubold wuchs in Auerswalde in ärmlichen Verhältnissen auf. Im Alter von 14 Jahren begann er eine Ausbildung bei einem Chemnitzer Zimmermeister. Von 1807 an arbeitete er in den Maschinenspinnereien der Firmen "Gebrüder Bernhard" in Harthau und bei "Wöhler & Lange" in Furth. Die Spinnmaschinen bestanden zur damaligen Zeit noch weitgehend aus Holz. Haubold eignete sich in den Reparaturwerkstätten der Firmen das Wissen über die technische Funktionsweise von Spinnmaschinen an und stieg im Laufe dieser Anstellungen zum Zimmermeister auf.
1810 heiratete Haubold Christiane Dorothea König. Ein Jahr später richtete er selbst eine kleine Maschinenbauwerkstatt zur Produktion mechanischer Spinnmaschinen ein. Zu dem jungen Unternehmen gehörte auch eine kleine Spinnerei. 1815 begann Haubold zudem mit der Herstellung von Schlagmaschinen für Baumwolle.
Mit der Mitgift seiner Frau, einem staatlichen Darlehen und der finanziellen Unterstützung seines Vetters Carl Gottfried Haubold (1792-1862), der später als Maschinenbauer bekannt wurde, pachtete Carl Gottlieb Haubold 1822 die Wöhlersche Spinnerei in Furth, die älteste mechanische Baumwollspinnerei Sachsens. Sein Unternehmen zählte damals 30 Beschäftigte, die sich auf den Maschinenbau und die Spinnerei konzentrierten. 1828 beschäftigte die Fabrik bereits 100 Arbeiter allein in der Maschinenbauabteilung. In der Spinnerei arbeiteten 1831 72 Erwachsene und 28 Kinder.
Haubold Maschinenbauabteilung wurde schnell über die Grenzen von Sachsen und Deutschland bekannt. Männer wie Richard Hartmann und Johann Zimmermann, beide große Chemnitzer Unternehmer, begannen bei Haubold ihre Karriere. In den 1830er Jahren boomte das Geschäft, es war die Zeit der Industriellen Revolution in Deutschland. Haubolds Maschinenfabrikation begründete den Chemnitzer Maschinenbau.
Die gut gehenden Geschäfte ermöglichten ihm 1834 den Erwerb der Wöhlerschen Spinnerei für 26.000 Taler. Allerdings musste er das Unternehmen wegen ausstehender Kreditzahlungen bereits 1836 an die "Sächsische Maschinenbau Compagnie" verkaufen. Zum Zeitpunkt des Verkaufs zählte Haubolds Fabrik 500 Arbeiter. Haubold kaufte sich für 82.000 Taler in die "Sächsische Maschinenbau Compagnie" ein und übernahm die technische Leitung. Drei Jahre später schied er aus der Firma aus und gründete nochmals eine eigene Kammgarnspinnerei, die er 1849 verkaufte.
Am 18. Mai 1856 starb Carl Gottlieb Haubold in Rochlitz.
Verdienst
Carl Gottlieb Haubold gilt als Vater und Begründer des Chemnitzer Maschinenbaus. Ihm gelang es als erstem Chemnitzer Maschinenbauer, seine Produktionsstätte über die Stufe der Manufaktur zur Fabrik zu entwickeln. Sein Unternehmen war zudem für die Rekrutierung des unternehmerischen Nachwuchses bedeutsam. Mit Richard Hartmann, Johann Zimmermann und Konstantin Pfaff lernten einige der später bedeutendsten sächsischen Maschinenbauer ihr Handwerk bei Carl Gottlieb Haubold.
Literatur
- Wolfgang Uhlmann: Carl Gottlieb Haubold - Vater des Chemnitzer Maschinenbaus. in: Erzgebirgische Heimatblätter. Heft 2/1993. S. 26-27.
- Ernst Barth: Ein Pionier der Chemnitzer Maschinenbauindustrie: Carl Gottlieb Haubold. in: Sächsische Heimatblätter Heft 1/1984, S. 30, ISSN 0486-8234
Weblinks
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